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u Die Chroniken
der deutſchen Städte
vom 14. bis ins 16. Jahrhundert.
Dreizehnter Band.
AUF VERANLASSUNG HERAUSGEGEBEN UND MIT DURCH DIE UNTERSTÜTZUNG HISTORISCHE COMMISSION SEINER MAJESTAET BEI DER * DES KÖNIGS VON BAYERN KÖNIGL. ACADEMIE DER MAXIMILIAN II. WISSENSCHAFTEN.
Leipzig BVerlagvon ©. Hirzel.
1876.
Die Shroniken
der. niederrheinifhen Städte.
Cöln.
Zweiter Band.
AUF VERANLASSUNG HERAUSGEGEBEN UND MIT DURCH DIE UNTERSTÜTZUNG HISTORISCHE COMMISSION SEINER MAJESTAET BEI DER DES KÖNIGS VON BAYERN KÖNIGL. ACADEMIE DER MAXIMILIAN IL. WISSENSCHAFTEN.
Leipzig Berlag von ©. Hirzel. 1876.
8 Act;
Borwort.
Die Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhun— derts, welche ven vorliegenden zweiten Band ver Chroniken von Cöln eröffnen, nehmen zum Ausgangspunft die ins Deutfche überfegten latei⸗ nifchen Annalen, welche ſich als Annales Agrippinenses im XVI. Dante ver Monumenta Germaniae abgedrudt finden, um fie nach dem Jahr 1360 weiter fortzuführen. In der erjten deutſchen Bearbeitung (A) reicht die Fortjegung nur bis 1378, in der zweiten (B) fchon bis 1398; legtere hat jpüter noch eine weitere werthvolle Fortjegung bis 1434 erhalten und ift zugleich, ohne viefe Kortfegung, die Grundlage einer pritten und vierten Bearbeitung (C und D) geworben, von denen jebe theil8 neue Erweiterungen durch eingefchaltete Zuſätze, theils ſelbſtändig nebeneinander hergehende Fortſetzungen, die eine bis 1435, die andere bis 1445, tarbietet.
Obſchon die eine und andere Abfaſſung (B und D) fich für eine Cronica van Collen' ausgiebt, jo entjpricht doch ihr Juhalt nicht ganz folcher Ueberfchrift, indem fie auf der einen Seite nicht bloß von Cölni— jhen und damit zufammenhängenten Dingen berichten, ſondern auch - theilweife allgemeine Reichs- und Zeitgefchichte, insbeſondere Ereigniffe in ten Niederlanden und Frankreich mit hereinziehen, und auf ber ante- ren Seite feine fortlaufende und zuſammenhängende Erzählung geben, fonvern bloß Einzelnes, Wichtiges oder Unwichtiges, Locales oder All- gemeines herausgreifend und mitunter felbjt das für die Stadtgefchichte Wichtigfte übergehend, überall nur den Charakter ver Zufälligfeit in der Meittheilung aufzeigen und bie lofe Form aneinander gereihter Jahres— notizen beibehalten.
vi Vorwort.
Nur ein geringer Theil dieſes für tie Cölniſche Geſchichte werth⸗ vollen Quellenſtoffs A une B bis zum 3. 1395 S. 18—19; ift ſchon früher im Drud erfchienen; alles Uebrige wirt bier zum erftenmaf in ter Bearbeitung von Dr. 9. Cardauns veröffentlicht. Die Herftel- lung des Textes nach ven Hanrfchriften hat großentheil® Dr. C. Schrö- ber beforgt, ver jedoch vor dem Abfchluß als Mitarbeiter ausjchien ; nachher konnte Dr. Cardauns für ten Text C noch die befonters wichtige Copenhagener Hanpfchrift benutzen, welche ihm von ter bortigen Biblio⸗ thef, auf Anfuchen tes fönigl. preußifchen auswärtigen Staatsminifte- riums, mit dankenswerther Yiberalität nach Bonn überjenvet wurte.
Die Cölner Iahrbücher find, ihrerjeits wieter als Quelle dienend, in der von Heinrich van Bee um 1469 verfaßten Chronik Agrippina' benugt worden und mehr noch in die Koelhoffſche Chronik übergegangen. Ueber die Beichaffenheit ver erfteren Compilation, welche ſchon bei dem 3. 1419 abbricht, hat Dr. Ennen im Vorbericht zum erften Bande ber ‘Quellen zur Gejchichte der Stadt Cöln' S. xxvıı und auch in dem zu Bd. II der Geichichte von Cöln ©. xv Nachricht gegeben; mehr hier- über findet man in ver Einleitung von Dr. Cardauns zur Koelhoffichen Chronik (S. 226 — 230), woraus fich genugfam ergiebt, weshalb ver Abdrud der Agrippina, als hiftorifch völlig werthlos, in unferer Samm- fung unterblieben ift. j
Die bei Johann Koelhoff im I. 1499 zu Cöln gebrudte große Cronica van der Hilfiger ftat van Coellen’ hat in neuerer Zeit eine ums gleiche Beurtheilung erfahren. W. Wadernagel, unfer vortrefflicher und unvergeßlicher College in der biftorifhen Commiffion, nannte fie furz- weg “ein eigenthümliches Gemifch Fritiffofen Aberglaubens und ſchon ver gelehrten Kriti!’ J, während Niebuhr in einem feiner gehaltwollen Briefe an von Savigny aus Rom vom 1. September 1818?, worin er fich über die Gefchlechterverfaffung in ben italienifchen und deutſchen Städten verbreitet, mit Bewunderung von ter “vortrefflichen alten Cöllner Chro- nif redet, welche er nicht anfteht “theilweife zu unferen claffifchen Werten
zu rechnen, teren Verfaffer einer ver hellften Geifter unt wahrhafteften | & 1. Gedichte ber beutjchen Literatur 2. Lebensnachrichten Bd. II no. 378.
Vorwort. vii
Herzen iſt'. Der berühmte Geſchichtſchreiber Roms ſchätzte in ihr, gleich— wie in ven alten römischen Annalen, ven in dichteriſcher Einkleidung ver- hülften Kern einheimifcher Weberlieferung und nicht minder die naiv an- ſprechende Erzählung.
Beide Urtheile, wie ſehr fte fich zu widerfprechen fcheinen, find doch wohl geeignet, in Bezug auf Vorzüge und Mängel des Werks einander zu ergänzen und damit richtig zur ftellen. Im der That finden wir darin fritiffofen Aberglauben neben echter Weberlieferung, ungefchidte, ja lächerliche Anläufe gelehrter Kritik neben vortrefflichen Ausfprüchen über die Gebrechen, insbefonvere das Kirchliche Verberben der Zeit, welche dem aufrichtigen und frommen Sinne des Autors zur Ehre gereichen.
Was aber fir uns die Hauptjache ift, die KRoelhoffiche Chronik ift nicht bloß eine ans Älteren Quellen oder aus dieſen jelbit ſchon abgelei— teten Schriften gefchöpfte Compilation, fondern für vie zweite Hälfte nes 15. Jahrhunderts eine wichtige hiftorifche Quelle. Dazu fommt noch die hervorragende Stelle, die fie als fchriftftellerifches Erzeugniß in mittel- rheinifcher Profa im Bereich der veutfchen Literatur einnimmt. Daß fie in der einen wie in der andern Rückſicht die Aufnahme in unſere Samm- fung verdiene, war von vornherein nicht zweifelhaft: als abſchreckend ftand allein vor Augen vie befchmwerfiche Breite und Maffenhaftigfeit des Ganzen, woran ſchon frühere Verſuche einer neuen Edition gejcheitert find!. ine beträchtliche Abkürzung wur unerläßtich und ohne Schaben des Ganzen um fo leichter thunlich, als ein großer nur in Auszügen aus älteren Compilationen der Kaiſer- und PBapftgefchichte beftehender Theil des Werfs nebſt vielen weitläufigen Ausführungen des Autors über fo- genannte Opinien', d. h. verſchiedene Anfichten bezüglich der überliefer- ten Thatſachen, als bloß beſchwerender Ballaft wegfallen konnte. Weber das hierbei einzuhaltende Verfahren war e8 Suche des leitenden Heraus- gebers, fich mit ven Bearbeiter ver Chronik, Herrn Dr. Cardauns, im einzelnen zu verjtändigen. ‘Dem letteren lag vor allem bie ſchwierige
1. ©. die Einleitung S. 250. Auch lenſammlung deutſcher Gejchichte vorzu- E. von Groote beabfichtigte, wie er 1824, bereiten: Reifferfcheid, Erinnerung an E. 4. Zan., an I. Grimm fchrieb, wie die von Groote (Monatsichrift für rhein.-
Hagen'ſche Reimchronik, jo auch die große weſtfäl. Gefch. I, S. 557). Chronik der heiligen Stadt für die Quel⸗
VIII Vorwort.
Quellenunterſuchung ob, um das von dem Autor Entlehnte von dem, was er ſelbſtändig hinzugefügt hat oder wovon die benutzte Quelle ſich nicht mehr nachweiſen ließ, auszuſondern. Die im Druck an den Rand geſtellten Quellencitate dienen zur Orientierung auch über den Inhalt ver ausgelaſſenen Stücke. Von der dem Autor ſelbſt angehörenden Ausfüh— rung iſt in dem früheren auf ſolche Weiſe abgekürzten Theil des Werks vornehmlich alles auf die Geſchichte von Cölun Bezügliche und auch ſonſt faſt mehr als genug ſtehen geblieben, um das Ganze nach ſeinem Werthe zur Geltung zu bringen.
Der gegenwärtige Band enthält demnach in abgelürzter Geſtalt ſchon über zwei Drittel des alten Druds (236 Folioblätter von 350), während ver noch übrig bleibende und nahezu volljtändig aufzunehmende Reſt dem folgenden Bande vorbehalten bleibt.
Die Abjchrift des Textes, welche dem Drud zu Grunde liegt, wurde von Dr. C. Schröter nach einem jchönen Exemplar der Münchener Hof- und Staatsbibliothef (Incun. s. a. 302) angefertigt und babei Die Rechtichreibung nach allgemein angenommenen Grundſätzen vereinfacht (ſ. Bd. IS. 20). Das Verpienft ber hiftorifchen Bearbeitung gebührt Herrn Dr. H. Cardauns. Bei ver Reviſion der Drudbogen hat fich auch Prof. Birlinger in Bonn betheiligt.
Dei dem ſchon faft zu großen Umfang, ten ber vorliegende Bank erreicht hat, mußte ver Schluß meiner in Bd. I vorangeftellten Abhand- lung über die Gejchichte und Berfaflung der Stadt auf den dritten und legten Band verfcheben werden, ebenfo wie das Regifter und das Gloſſar, welche ohnehin zwedmäßiger zugleich für beide Bände gegeben werten.
Erlangen im September 1876.
C. Hegel.
Inhaltsverzeichniß.
Seite
Borwort .. Co Co one en v
Die Chroniken der Stadt Cöln.
V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts. Einleitung ......... ... 3 Zert und Anmerkungen.. · 18
Recenſion ....... 18
B........... .... 28
| ..... ... 71
„ Deo oo on 125 Beilagen.
I. Lateinische Chronikenfragmente 1332 — 1488 . . . 2.222... 193
II. Lateiniſche Reimchronik 1I081 — 1472. . . . 2. 2 2 . nn 203
VI. Die Eronica van der billiger ftat van Coellen 1499.
Einleitung. > > 2:2 oo 211
Zert und Anmerkungen - > >: om oo en 253
ae en 639
V. Sölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhundexks.
Städtechroniten. XII. 1
Ginleitung.
Die Blüthezeit ver Annaliftif in lateiniſcher Sprache reicht in Cöln genau bis zur Mitte des 13. Sahrhunderts, und fo auffallend es auch ericheint, daß man gleich nach der letten glänzenden Leiftung die Pflege eines fast feit hundert Iahren blühenden Zweiges der hiſtoriſchen Litteratur verlaffen haben jollte, fo finden fich feitvem doch nur äußerſt ſchwache Spuren lateinifcher Annaliftif, nämlich das fog. Anonymi chronicon 1238 — 1369 und bie großentheils wörtlich übereinftimmen- ven Annales Agrippinenses bis 13601. An legtere ſchließt fich eine Reihe zu verfchiedenen Zeiten entftantener aber untereinander untrenn- bar zufammenhängender Aufzeichnungen in beutfcher Sprache an. Die: jelben bezeichnen fich gewöhnlich als ‘Chroniken’, bei ihrem annaliftifchen Charakter aber wird ver Gefammttitel Cölner Iahrbücher' als ver paf- jenpfte erfeheinen. Die mir befannten Hſſ. gruppiren fich in vier Recen- fionen.
Die Recenfion A ift bereit8 1864 nach der einzigen Trierer Hſ. Rec. A. von Floß bekannt gemacht worden ?. Bis 1360 ift fie faft nichts als ein Auszug aus den Annales Agripp. ober einer mit diefen aufs engfte zufammenbängenvden Compilation. An wenigen Stellen tritt fie dem Chron. anonymi etwas näher, doch ift die Abweichung nie jo bebeu- tend, daß fie fich nicht durch Textverſchiedenheiten erklären ließe, die nur auf Rechnung des Schreibers zu fegen find: von den Nachrichten, welche Anon. chron. allein hat, findet fich feine Spur, dagegen werben die meilten Irrthümer ver Ann. Agripp. getreufich nachgejchrieben, auch wenn Anon. chron. das Richtige hat. Selbjtändig ift nur die Nach- richt zu 1298, über das Zufrieren des Rheins 1305 und Kleine Eintra-
1. Vgl. Bd. I, Allgem. Einl.ıxxvi. Niederrhein XV, 178—187. 2. Annalen des hiſt. Vereins für den i*
Rec. B.
4 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhundert.
gungen zu 1307, 1309, 13, 15, 20, 30, 31, 54. 56, die entweder aus einer vollftändigeren Hf. ver Ann. Agripp. ftammen oder anderswoher entlehnt fine. Irrig dagegen ift es, auf Grund dieſer Zuſätze bie Ann. Agripp. als “eine Uebertragung diefer Chronik ins Lateinifche mit Aus⸗ lafjungen und Fleinen Erweiterungen’ zu bezeichnen 1. Schon die größere Reichhaltigfeit, noch mehr vie weit genaueren chronologifchen Angaben ter Ann. Agripp. genügen, um das umgefehrte Verhältniß als das richtige erkennen zu laffen. Auch fcheint die latinifirende velativifche Anfnüpfung “in wilchme ftrive (zum Jahre 1269) und die feltfame Wendung ‘daden berfchauminge’ (zum J. 1288) ftatt des posuerunt tentoria sua der Ann. Agripp. auf Ueberjegung aus dem Lateinifchen hinzudeuten.
Hieran ſchließt fich, von gleicher Hand gejchrieben, eine Furze, nur im Schlußjahr ziemlich ausführliche Fortfegung bis 1376. Sie verdanft ihre Entftehung wohl eben tiefem Jahre, da die weiteren Zufäte zu 1377 und 1378 bereit8 von anderer Hand beigefügt find, und die Sühne von 1377 Febr. 16, die doch zu der genauen Erzählung des Krieges von 1376 einen paſſenden Abjchluß gebilvet hätte, ganz übergangen wird.
Daß der Verfafjer Cölner war, verfteht fich bei vem überwiegend Iocalen Charakter ver Nachrichten eigentlich von ſelbſt, doch gibt er ſich als jolchen und als Zeitgenofjen auch durch die Faſſung der Notizen über Aufhebung und Verhängung des Interdicts 1370 und 1375 (“wart uns ver janf gelacht’, ‘wart uns der ſank weder') zu erkennen.
Die zweite Recenfion (B), bereit 1871 nach der älteften, mit 1398 abfchließenden Hf. geprudt?, hat die erfte faft vollftändig in fich auf- genommen, aber vielfach erweitert und durch felbftänbige Nachrichten vermehrt. Die Heineren Zuſätze gehen zuweilen auf die Ann. Agripp. zurüd, aljo find diefe entweder mitbenußt, over es lag A in einer etwas ausführlicheren 3, ven Ann. Agripp. näher ftehenvden Faſſung vor. Jedenfalls aber liegt, wie der jehr genaue wörtliche Anſchluß beweift, ſchon eine ältere Recenfion in deut ſcher Sprache zu Grunde. Für bie meisten größeren Zuſätze konnte feine Quelle nachgewiefen werben. Häufiger und bedeutender werben fie erſt im 14. Jahrhundert, beifpiels- weife find ſämmtliche Notizen 1336 — 45 felbftändig.
Die beachtenswerthe Yortfegung beginnt mit 1377 — die Zuſätze
I. Floß in den Annalen des bift. 3. Daß eine folche vorhanden war, Ber. XV, 178. läßt fih auch aus den Zuſätzen der Mün⸗
2. Durch Ennen in den Annalen des ftereifler Ehron. (Annalen XV, 188) zu bift. Vereins XXIII, 46—59. A entnehmen. Vgl. darüber unten,
Einleitung. 5
ver Rec. A find nicht mehr aufgenommen — und fchließt in ver ältefien Hi. (B!), die feinesfalls lange nach Beginn des 15. Jahrhunderts ge- jchrieben wurte, mit 1398 ab. Sie entitand aljo vielleicht noch Ende bes 14. Jahrh., und auch die Bräfens - Sorm bei der Nachricht über bie verbannten Bürger zu 1396 (“und a8 ir jar umb fint, fo.wat manfi - doin heiſt, dat folen fi doin') verräth den Zeitgenojfen. Eine ganz gleichzeitige ſucceſſive Aufzeichnung aber Tann nicht angenommen werben, da der Tod Karls IV. zu 1379 (ftatt 1378) und der Krieg des Königs von Frankreich mit dem Herzog von Gelvern zu 1387 (ftatt 1388) erzählt wird. Vielleicht tritt nach 1390 ein anderer Verfaſſer ein, weil bier Hſ. B3 fchließt, vielleicht fchon 1382," weil die weiteren Nachrichten in Rec. C2 nicht mehr benutzt find.
An dieſe Fortfegung ſchließen fich in Hf. B2 noch einige kurze No- tizen bis 1408, in B? eine zweite werthvolle Fortfegung 1399 — 1434 an. Der erfte Sat verjelben (zum J. 1399) finvet fich auch noch in B2, fünf weitere Notizen in Rec. D wieber, der Reſt, der die Jahre 1404, 6, 8, 14—17, 19,20, 21, 24,25, 28, 31, 33, 34 betrifft, ift nirgendwo anders nachweisbar. Bon ganz befonderem Werth ift der eingehenpe Bericht über die Wahl Dietrichs von Mörs und feine Kämpfe mit ver bergifchen Bartei (1414— 17). Es unterliegt leiter feinem Zweifel, daß unjer Text lückenhaft ift: beim Jahre 1414 wird auf die noch nicht erwähnte Anwejenheit Sigmunds in Cöln als auf etwas ſchon erzähltes Bezug genommen; ähnlich heißt e8 bei 1428: “do quam ber carbenail weber zo Coelne, umb tat hei gerne freven gemacht hede under allen befen heren’, ohne daß eine Stelle vorausginge, worauf fich dies beziehen könnte. Dagegen laffen vie Schlußverfe deutlich erkennen, daß wenigftens bier nichts mehr ausgefallen ift, wie denn auch die das Ende bildende fehr genaue Bejchreibung des Sturmes von 1434 unmittelbar nachher geichrieben fein dürfte. Aller Wahrjcheinlichkeit nach haben wir e8 mit Auszügen aus früheren Aufzeichnungen zu thun, die der Schreiber viel- leicht mit einigen Driginalnachrichten vermehrte. Dafür fpricht auch der Umſtand, daß manche fehr genaue und mit dem richtigen Tagesdatum verfehene Notizen ins falſche Jahr gejett find (beiſpielsweiſe ift für bie Ermordung des Herzogs von Burgund ganz richtig Sept. 10 angegeben, aber 1426 ftatt 1419), ferner die ganz auffallende Ungleichmäßigfeit ver Erzählung, die bald eine kurze Periode in eingehenpfter Weife zur Dar: ftellung bringt, bald über eine Reihe von Jahren ſchweigend oder mit ein paar Worten hinwegeilt.
Borzugsmweile auf B — directe Verwandtfchaft mit A zeigt fich nur gec.c.
6 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderte.
an wenigen Stellen — beruht die in zwei Hſſ. überlieferte Recenfion C. Anfänglich in eine Menge fonftiger Notizen eingewidelt, wirb B in der einen Hſ. (C) nur bis 1382 und vielfach auszugsweiſe, in der anderen (C}) dagegen bis 1396 und meift in wörtlichem Anfchluß ausgejchrieben. Hauptfächlich, jedoch nicht ausjchließlich, Liegt der Text der Hſ. B3 zu Grunde. Die Uenderungen und Zuſätze find anfangs unbedeutend, erft zu 1371 findet fich ein Einfchiebjel von größerem Umfange, von 1378 an aber werben die Erweiterungen immer häufiger und reichhaltiger, während vie Entlehnungen aus B immer feltner begegnen. Die beiben Hff. gemeinfame Fortfegung 1396 — 1402 ift durchaus original. Sie fehrt theilweife (auch manche der früheren Zuſätze) in der Koelhoff'ſchen Chronif wieder, das Jahr 1402 ift bier nicht mehr benutzt, alfo ver Necenfion C vielleicht erjt nachträglich beigefügt. Die meiften felbftän- digen Nachrichten find localer Natur, dazwijchen aber fteht manches zur Geſchichte von Achen, Berg, Eleve, Geldern, Jülich, einiges über nieber- ländiſche, weitfäliiche und oberrheinifche Vorgänge, auch die Erhebung König Ruprechts ift gut erzählt. Die meiften Angaben find fehr genau, bie Chronologie in guter Ordnung.
Bon ungleich größerem Werthe ift die zweite, nur in C! vorliegende Fortſetzung. Der Eingang ift wenig veriprechend: kurze Notizen über das Bifaner Concil, die Wahlen der Könige Soft und Sigmund, des letzteren italienischer Zug und die Berufung des Concils von Conftanz, fait alles mit jchweren Fehlern, offenbar aus unvolllommener Erinne- rung niebergefchrieben. Mit 1413 aber tritt eine Aenderung ein. Im eingehenter Darftellung erzählt ver Chronift die Bemühungen des Erz- bifchof8 Friedrich um die Nachfolge feines Neffen Dietrich, die Doppel- wahl von 1414, die wilde Stiftsfehbe der folgenden Jahre, ven Juden⸗ proceß von 1417 und bie Fehde der Stadt gegen die rheinifchen Kur⸗ fürften bis zum Friedensfchluß von 1419. Dazwilchen gedenkt er kürzer, aber genau und überfichtlih, der Vorgänge auf dem Eoncil, der großen Reife Sigmunds nach Frankreich und England ſowie ver englifch = fran- zöfifchen Kriege, jchiebt auch eine ziemlich umfangreiche Chronik über Sigmund als König von Ungarn ein. Geſchickt wird Locales mit All⸗ gemeinem verbunden, der ganze Bericht ift wohlgeorbnet, chronologiſch faft tadellos, nur ganz vereinzelt find ein paar gröbere Schniker mit un- tergelaufen. Offenbar ftanden dem Verfaſſer treffliche Nachrichten zu Gebote, die ihm gejtatteten, nicht bei ver Außenfeite ver ‘Dinge ftehen zu bleiben, er ift ein Mann, der diefe an großen Ereigniffen jo überreichen Jahre mit Verſtändniß und aufmerkſamem Blick purchlebte. Die Gleich-
Einleitung. 7
zeitigfeit der Aufzeichnung ftebt außer Frage. Am Schluß wird nämlich berichtet, 1419 Juni 11 habe vie Stadt, und beögleichen die feindlichen Sürften, dem Erzbifchof von Trier als Schiedsrichter ihre Forderungen überfandt, mit dem Zuſatze: ‘got geve, dat er ein gut recht ſpreche'. Es folgen nur noch wenige Angaben über vie Frietensverhandlungen der nächften Monate, die letzte über einen Schiedsſpruch vom September. Offenbar find aljo jene Worte im Sommer 1419 gefchrieben, wahr- fcheinlich noch im Juni, da gleich nach venjelben tas Datum Juni 17 - begegnet.
Außerdem enthält C! noch zerftreute Notizen zu den Jahren 1420, 26, 33—35.
Bedeutend erweitert, aber auch durch zahlreiche Fehler entftellt, Rec. D. findet fih B bis zum Schlußjahr der älteften Hf. (1398) in Rec. D wieder, die in fünf weiteren Nachrichten (1400— 1404) faft wörtlich mit ber Fortjegung in Hſ. B* übereinftimmt. ‘Die Zufäße zu B find anfangs werthlos: fie betreffen entweber bereits anderswoher und zwar weit beifer bekannte Ereigniffe, ober fie find fagenhafte Amplificationen, wie die Darftellung der Schlacht von Worringen (1288). Erft von 1371 ab erhalten fie größere Bedeutung, jo die Nachrichten über die Nieber- lage ver Weberzunft (1371, irrig zu 1372 erzählt), die Tanzwuth (1374), bie cölniſch-märkiſche Fehde (1391).
Dann folgt von 1399 ab eine Tortfegung, welche in wachſender Ausführlichleit bis 1445 reicht. Nur wenige Anhaltspuncte geftatten einen Schluß auf Zeit und Art ihrer Entjtehung. Die einzige vollftän- bige Hf., die gegen Mitte des 15. Iahrhunterts, aljo jehr bald nach dem Schlußjahr gejchrieben zu jein fcheint, rührt von einer Hand her, doch find mit Sicherheit (abgefehen von ver Länge ver behandelten Periode, bie ja faft ein halbes Jahrhundert umfaßt) mehrere Verfaſſer anzuneh- men, da nach 1408 eine Lücke von fünf Jahren folgt, das Jahr 1422 übergangen ift und bie Excerpte der Nürnberger Hi. (N) mit 1421 ichließen. Der Umstand, daß die Parallelnachrichten in der zweiten Hi. ber Rec. C nur bis 1434 reichen, erlaubt einen ähnlichen Schluß nicht, da fie mitten in der Niederlage der Huffiten abbrechen !. Die der Erwer- bung von Kaiferswerth durch Erzbifchof ‘Dietrich (1424) beigefügten Worte (dat i8 dem heren van Eleve grois onmoit ind zorn den Cleve⸗
I. Kerner erwähnt O2 zu 1419 die Tem ir viant, a8 hernae gefhrepen * Geburt des Herzogs Johann von Eleve volget’. Das kann fih nur auf bem
mit dem Zufaß: ‘ind der feloe fon was Soeſter Krieg (vgl. D zu 1444) beziehen. do dairnae des ganten gefticht van Col-
8 V. Eölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
ſchen alſo Lange fi leven') deuten beftimmt auf einen Zeitgenoffen bin, doch kann im allgemeinen von gleichzeitiger Nieberjchrift nicht die Rede jein. Häufig werden Vorgänge früherer Jahre kurz zufammengefaßt — jo bei Ausweifung der Juden zu 1424, eine Maßregel, deren Vorberei- tung fchon 1423 fällt; beim Tode Iohanns von Bayern, Bilchofs von Lüttich (1425); beim dänischen Krieg (1427), ver fchon 1426 ausbradh ; bei der Luxemburger Fehde (1443) — oder auf einen jpäteren Vorgang bingewiefen, fo beim bänifchen Krieg auf deſſen vierjährige Dauer. Mehrmals ift die Jahreszahl — abgejehen von Eleineren hronologifchen - Verſehen — falſch: jo tft zu 1436 der erft zwei Jahre ſpäter abgefchlof- jene Waffenftillftand zwiſchen Berg und Geldern, zu 1424 die wenig- jtens zwei Jahre früher fallende Gefangennehmung bed Herzogs von Berg erzählt. Auch find innerhalb der einzelnen Iahre die Notizen nicht immer nach ver Zeitfolge georpnet.
Die Unterfuchung der einzigen vollſtändigen Hf. (D) ergab für pie Integrität des Textes ein tranriges Reſultat. Wiederholt bietet C? befjere Lesarten und bemerfenswerthe Zufäge. Ferner fcheint um Schluß einiges ausgefallen zu fein, denn ganz zu Ende wird ber 1445 Nov. 21 gejchloffene Waffenftillftand zwiſchen Berg und Geldern mit dem Ver⸗ Iprechen erwähnt, es folle nochmals tarauf zurüdgelommen werben (‘als herna gefchreven fteit’), gleich darauf aber bricht die Hf. mit einer Wit- terungsnachricht ab. Schwerer noch wiegt die Wahrnehmung, daß fich in jpäteren Chroniken (vgl. unten) Vieles in fehr abweichender und dann faft regelmäßig durch größere Neichhaltigkeit und beſſeren Zufammen- bang vortheilhaft abftechender Faſſung wiederfindet, fo daß unfere Hf. oft nur den Einbrud eines fehlechten Auszuges macht, der zudem von ſinnloſen, nur durch äußerfte Gebantenlofigfeit eines ungebilveten Ab- ſchreibers erflärlichen Fehlern wimmelt. Um ein auffallendes Beifpiel hervorzuheben, wird zu 1438 an bie Wahl König Albrechts eine Him- melserjcheinung mit ven Worten “in ber jelver vaſten' angefnüpft, ohne daß fich vorher diefe Zeitbeftimmung fände, in ver Koelh. Chr. Bl. 305° bagegen wird gleich die Wahl durch das Datum ‘30 halffaften’ beftimmt.
Endlich beweift ven jehr relativen Werth unferes Textes eine Ver: gleichung mit einer Hf. ver Würzburger Univerfitätsbibliothel in Fol. 811. Sie enthält neben der legten Fortjegung der Annal. Colon. ma- ximi, ber Chronica praesulum Colon. und einigen anderen Stüden eine Maſſe bald veutfcher bald Lateinifcher Nachrichten, die bald zur Rec.
1. Beichrieben von Huber in der Ein- IV, Borrebe Lıv. Bgl. Mon. Germ, SS, leitung zu Böhmer's Fontes rer. Germ. XXII, 529.
Einleitung. 9
D, und zwar fowohl zum überarbeiteten Theil wie zur Yortfegung von 1399 ab, bald zu dem ähnlichen aber erweiterten Text der Koelh. Chro- nik, bald zu eigenthümlichen Nachrichten der leßteren in unverfennbarer Deziehbung ftehen. Mit bloßer Abfchrift over Ueberſetzung aus D und ber Koelh. Ehronif haben wir es nicht zu tbun, denn mehrmals finden fich Die gleichen Nachrichten nebeneinander ſowohl in deutfcher als in la- teinifcher Sprache, eine Mühe, vie fich der Compilator Conrad Ifern- beuft wohl eripart haben würde, hätte ihm nicht bereits ein lateinifcher Text vorgelegen; außerbem aber ift Vieles weit genauer und ausführ- * licher, Anderes in Rec. D und in der Koelh. Chr. gar nicht auffindbar. Daß die lateiniſche Faſſung ftets die originale ift, läßt fich jchon wegen ber ſtark germaniftijch gefärbten Latinttät, noch mehr wegen des Umftan- des nicht annehmen, daß felbjt ganz Heine Zufäbe ver Rec. D zu B, wo erftere aljo in ver Hauptſache unzweifelhaft einem beutfchen Texte folgte, in der Würzb. Hf. Inteinifch wieverkehren. . Daraus ergibt fich mit leid⸗ licher Sicherheit, daß Iſernheuft eine lateiniſche Bearbeitung eines deut⸗ chen Textes vor fich hatte, der befjer und volljtändiger war als der der Rec. D, felbft in ihrer relativ guten von ber Koelh. Chr. benutzten Form. Ohne Zweifel hat Iſernheuft diefe Bearbeitung noch aus andern Quellen, bei denen dann vie lateinifche Faſſung die originale jein mag, ergänzt: dazu rechne ich die häufigen Angaben über Brände in Wipper- fürth, und eine Nachricht zu 1423 (f. Beilagen I, Bl. 90), die fich in Inteinifcher Faſſung auch in der Koelh. Chr. Bl. 295° mit dem Citat ‘alfus ſchrift einre in der croniden van ven bijchoffen van Eoellen’ findet. Die für die 'Vergleichung mit Rec. D und Koelh. Chr. inter- effanten, fowie vie in beiden nicht nachweisbaren Stellen find in Beilagel abgenruct, einige Kleinere Abweichungen und Zufäge in den Noten zu Rec. D und Koelh. Chr. beigefügt (citirt Würzb. Hf.’ oder “Beilagen I’ mit Blattzahl). Die fachlich vollfommen congruenten Angaben find übergangen.
Troß der mangelhaften Weberlieferung find bie bald furzen, balt ausführlichen Nachrichten unferer Fortfegung von bebeutendem Werth. Bon einer georpneten Darftellung freilich ift nichts zu entdecken. Vieles Wichtige, was in Cöln ober deſſen nächfter Umgebung vor fich ging, ift übergangen oder mit auffallender Kürze abgefertigt, die verjchiedenjten Dinge erfcheinen in buntefter Abwechslung durcheinander gewürfelt. Hier hören wir von Verfaſſungskämpfen in Cöln oder von ben zahl- reichen in ver Nachbarfchaft fpielenden Fehden, dann jchweift die Erzäh- fung nach Frankreich oder auf das Gebiet der Neichsgefchichte ab, bejon-
10 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderte.
ber& eingehend find die niederländiſchen Verhältniffe berückſichtigt. Da— zwijchen ftehen Himmelsbeobachtungen, Wetternachrichten, Angaben über Weincrescenz, Lebensmittelpreife, Münzfuß und eine Menge Heiner Localnotizen, die nicht felten ein großes culturhiſtoriſches Intereſſe bieten. Der (oder die) Verfaſſer fcheint das Meifte hinzuwerfen, wie er es eben jelbft gefehen oder durch Hörenfagen in Erfahrung gebracht bat, und das Ganze macht den Einprud einer faft zufällig und planlos entftandenen Notizenfammlung. Spuren von Benugung fehriftlicher Vorlagen laffen fich denn auch nur wenige nachweiſen: einmal (zu 1429) zeigt fich Ver⸗ wanbtfchaft mit Achener, ein andermal (zu 1426) Webereinftimmung mit Münfter’fchen Aufzeichnungen, an einer britten Stelle (zu 1437) ift eine Rathsverordnung benußt. Gemein: Obwohl zu verſchiedenen Zeiten entſtanden, zeigen boch alfe vier Gharal- Recenſionen gewiſſe gemeinfame Eigenthümlichleiten, was fich bei ihrem i vier Her, innigen Zuſammenhang leicht erklärt. Im Gegenſatz zu den theils älte- ven, theils gleichzeitigen Cölner Chroniken in deutſcher Sprache (Hagen, Weverflaicht, neues Buch, Memorinle des 15. Iahrhunderts), die ihre Entftehung mehr oder weniger einem bewußten Zweck ober einer be- jtimmten Veranlaffung verdanken und in georbnetem Zuſammenhang einen in fich abgefchlofienen Zeitraum behanteln, tritt hier bie Abſichts⸗ lofigfeit, der Stantpunct des ruhigen, an den Ereigniffen wenigftens nicht unmittelbar betheiligten Beobachter, ver vollfommene Verzicht auf innere Verbindung ber bald localen, bald auf die Gefchichte Deutſchlands oder des Auslandes bezüglichen, meift unabhängig neben einander geftell- ten, ftets durch ftereotupe Wendungen wie “in dem felven jair’, “in dem jelven mainde' eingeleiteten Mittheilungen aufs fehärffte hervor. Nur jelten verlaffen diefe Sahrbücher die Grenze des rein objectiven Referate, und wo wir auf eine lobende over tabelnde Bemerkung ftoßen, da ift es boch weniger das individuelle Urtheil des Chroniften, als der Ausprud ver am Wohnort desjelben herrfchenden Stimmung. Gerade darauf aber beruht die Unmittelbarkeit und Treue ver Erzählung, fo daß wir das Zurüdtreten ver Perſönlichkeit des Chroniſten gerade nicht zu be- dauern haben. Nur bie legte Fortfegung in C1 bilvet, wie fich aus frü- her Geſagtem ergibt, eine jehr bemerfenswerthe Ausnahme.
Als Annalen in deutſcher Sprache, die fich in ihrer erjten Geſtalt auf ältere Inteinifche Annalen ftügen, ein Werk vieler Hände und doch gleichartig in feinen Theilen, ftehen die Eölner Iahrbücher nicht verein- zelt va. Das 14. und 15. Jahrhundert ſah ähnliche Aufzeichnungen an weit von einander entlegenen Puncten Deutſchlands entftehen, namentlich
Einleitung. 11
aber bietet die “Nürnberger Chronik aus Kaifer Sigmund’s Zeit’ un⸗ verfennbare Analogieen: die allgemeinen Bemerkungen, welche ihr ber Herausgeber vorausgefchiet bat, Fönnen fat ohne Aenderung auf unfere Sahrbücher übertragen werben, nur daß bei legteren bie allmähliche Ent- jtehung weit Farer und inftructiver bervortritt. Auch vie Wichtigkeit für die weitere Entwicklung der localen Geſchichtſchreibung ift beiden gemeinjam.
Stark ift A benugt in ver gegen Mitte des 15. Jahrhunderts ge- ichriebenen Münftereifeler Chronif?. Kinige Stellen verjelben finten fich alferbings nicht in A, fondern nur in B, im allgemeinen aber fteht ber Text dem von A weit näher, auch reicht die Uebereinftimmung nur bis 1369: wahrjcheinlich lag aljo eine etwas erweiterte Faſſung von A, ohne die Fortſetzungen, vor. Der ſelbſtändige Theil, vereinzelte Notizen bis 1451, ift für die Gefchichte des Herzogthums Jülich recht beachtens- werth.
In enger Beziehung zu B fteht eine Aufzeichnung eigenthümlicher, wenn auch nicht jehr erfreulicher Natur, gereimte Cölner Aunalen (zum Theil Chronogramme) von 1081 ab, erhalten in einer Hf. des 15. Jahr⸗ hunderts 3, ein Machwerf, welches fich durch Barbarei der Sprache und faum glaubliche Freiheiten in ver Behandlung des Herameters felbft vor ten fchlimmften Erzeugniffen dieſer jeltfamen Gattung von Poefie noch auszeichnet. Bis 1397 decken fich weitaus bie meijten diefer rohen Verſe dem Inhalte nach ziemlich genau mit Rec. B, bie Congruenzen find viel zu zahlreich, um zufällig fein zu können. Nur zwei DVerje finden fich wörtlich bereit in ven Annales Agrippinenses. Daß der Reimanna- fit die Rec. B benußte und nicht umgefehrt, ift unzweifelhaft. Mehr— mals irrt er gröblich in ver Fahreszuhl, wo B das Richtige hat. Außer: dem ift die Form vielfach eine derartige, daß man mit den Thatſachen bereit8 vertraut fein muß, um errathen zu fönnen, was ver Poet eigent- (ih fagen will, und mitunter mußte fogar auf jedes Verftändniß ver- zichtet werben: unmöglich fonnten daraus die nüchternen Karen Angaben von B entftehen. Einige Notizen fehlen in B, und auch die an das Jahr 1397 angefchloffene Fortjegung bietet manches Brauchbare.
Viele Nachrichten ver Rec. D zum 14. und 15. Yahrhundert Teh- ven, meift wörtlich, in der Chronif Agrippina? wierer. Die Ueberein-
I. Chroniken der deutichen Städte I, 3. Beilagen 11. 4. Vgl. Bd. I, Allgem. Ein]. ıxxzı, 2. Annalen des hift. Ber, XV, 190,
12 v. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderte.
ftimmung reicht jedoch nur bis 1419, ba mit diefem Jahre der ausgear- beitete Theil der Agrippina abbricht.
Ein Theil von C und faft die ganze Recenfion D ift in die Koel- hoff'ſche Chronik aufgenommen, die jedoch vielfach, wie bereits bemerkt, einem weit befferen und ausführlicheren Texte folgte. Zweifellos ſtanden dem Chroniften auch noch andere Annalen des 15. Jahrhunderts zu Gebote, die wir in ihrer urfprünglichen Faſſung nicht mehr befiten 1.
Das Verwandtſchaftsverhältniß diefes großen Complexes lateiniſcher und deutſcher Annalen ſtellt fich in folgendem Schema var:
Annales Agrippinenses — 1360 (vgl. Anonymi chronicon). A — 1316 (1378) Münftereifl. Chron. — 1451. B— 1398 (1408. 1390. 1431). — C — 1402 (1419.1435). D — 1445 (vgl. Würzb. Sf). Latein. Reimchronik. |Agrippina — 1419.
Koelh. Ehronit.
Um das allmähliche Anwachſen ver Cölner Iahrbücher veutlich hervortreten zu laſſen, mußten auch im Drud vier aufeinander folgende Recenfionen unterjchieven werven?. Wiederholungen waren’ dabei un- vermeiblich, bei vollftänbigem Abdruck aber würde fich ihre Zahl ins Unerträgliche gejteigert haben. So ift eine Menge wörtlicher Entleh: nungen nur angeveutet und ein großer Theil ver Necenfion C wegge- lafjen, die Kleinen Aenderungen und Zufäge unter die Varianten von B eingeorbnet worten. Die abgeleiteten Säge find durch Heinere Typen, Heinere Abweichungen und Zufäge innerhalb folcher Abfchnitte durch Sperrdruck ausgezeichnet. Weberflüffig erfchien es, regelmäßig das be- treffende Quellencitat am Rande beizufügen: genügen wird hier die all- gemeine Bemerkung, daß bie Entlehnungen in B aus A, die in C und D aus B herübergenommen find. Nur wo ver abgeleitete Text eine andere Sahreszahl als der urjprüngliche bot, war ein Randvermerk nöthig.
Die beigegebenen Noten beruhen, foweit fie Cölner Verhältniffe betreffen, großentheil8 auf ungedruckten Materialien des Cölner Stapt- archivs. Am meiften wurben die jehr reichhaltigen Copienbücher, die leider dürftigen älteften Rathsprotokolle (Libri registrationum sena- tus) von 1396 ab und die Fehberegifter des 14. und 15. Yahrhunderts (Mſc. A xım, 40) benutt, Anderes ift nach Ennen's Gejchichte der
1. Vgl. Bd. I, Allg. Einl. Laxvu. Einleitung. 2. Bgl. den zweiten Abjchnitt dieſer
Einleitung. 13
Start Cöln citirt, welche die Schäge des Eölner Archivs in umfaſſend⸗ fter Weife verwerthet und von 1389 (Schlußjahr des 5. Bantes ber Quellen zur Gejchichte der Stadt Cöln) an fast ausfchlieglich auf Archi- valien fußt. Aus ver zur Controle verwendeten Chronikenlitteratur find (abgejehen von cölnifchen Localquellen) befonders hervorzuheben Levold's von Northoff Chronica comitum de Marca!, Gert's van ver Schü- ren Chronif von Cleve und Mark?, vie Limburger Chronif3 und bie Fortſetzung Königshofen’s *.
H. Cardauns.
1. Ausgabe von L. Troß, Hamm des Vereins für naſſauiſche Alterthums⸗ 1859. Aeltere Ausgabe bei Meibom Seri- kunde VI, 415. ptores rer. Germ. I, 377. 4. Mone, Quellenſammlung ber ba- 2, Ausg. von Troß, Hamm 1824. diſchen Landesgeſchichte I. 3. Ausg. von Roſſel in den Annalen
Handfchriften.
Die bier nachfolgend abgenrudten Cölner Iahrbücher liefern ein intereffantes Beifpiel dafür, mie aus dem Keime kurzer chronikalifcher Aufzeichnungen andere umfänglichere erwachjen und fich entwideln. Auf ber Grundlage ver erften beruhen bie folgenden, eine an die andere an- fnüpfend, ven Inhalt der früheren zum Theil wörtlich in fich aufneb- mend, aber dabei bald weiter zurückgreifend, bald die vorige fortfegenn, bald originale Einjchiebungen in größerer Zahl und zum Theil won be- beutendem Umfange varbietend. Wenn e8 den Anfchein haben könnte, als genügte e8, nur zwei verſchiedene Necenfionen zu unterjcheiten, eine grumblägliche und eine zweite, letere bie einfache Erweiterung ber erften, jo würde fich doch bald herausftellen, daß damit nur ein getrübtes Bild ber wahren Entwidlung gegeben wäre: der Verfuch, die Abweichungen ber verſchiedenen Handfchriften, vie fich von jener älteften entfernen, alle ber zweiten erweiterten Necenfion als einfache Varianten beizugeben, würde zeigen, daß die Maſſe ver Varianten ven Text überiwuchert und erfticht hätte. So erfchien e8 am gerathenjten, vier verſchiedene Recen⸗ fionen zu unterfcheiven und (bei wörtlichen Entlehnungen mitunter in abgefürzter Form) abzubruden, von denen vie dritte und vierte aber nicht mehr direct auf ver erften, fonbern auf der zweiten beruhen. Dieſe Re— cenfionen, bie wir ihrer Hiftorifchen Folge entiprechenp mit ven fortlau- fenden Buchſtaben A bis D bezeichnen, find folgenden Handſchriften entnommen:
Recenfion A einer Bergamenthandjchrift des 14. Jahrh. im Beſitz der Trierer Stabtbibliothef Nr. 1423, 10 BI. in kl. 4%; vie Chronik beginnt Bl. 3 und geht bis BL. 10°. Abgedrucdt Annalen des hift. Ver- eins für den Niederrhein XV, 178. |
Recenfion B liegt in vier Texten vor:
B! eine Papierhandjchrift im Befige des Geh.- Rath. 3. Forft in Cöoln, gefchrieben um das Jahr 1400, 16 BI. in ſchmal Folio; einige
Handichriften. 15
ber Blätter find ſchadhaft, mehrere beim Heften unrichtig georonet. Abgedruckt Annalen des hift. Vereins XXIII, 46—59. Auf dieſe Hi. beziehen fich die im Druck beigefügten Blattzahlen. B2, Hanbfchrift nicht auffindbar, entnommen dem Abdruck bei ©. W. Detter, Sammlung verjchievener Nachrichten aus allen Theilen ver biftorifchen Wiffenichafften. Bo. 1. Erlang und Leipzig 1749. ©. 435 — 463. B3 eine Bapierhandfchrift des Cölner Stadtarchivs A II 102, 5 Bll. in kl. Folio, bilden die Schlußblätter einer Miscellanhandſchrift. Die Hſ. gebört noch dem 15. Jahrhundert an und feheint vem legten erzählten Ereigniß (Belagerung von Neuß 1475; f. die Varianten) gleichzeitig zu fein. B? eine Papierhandſchrift des 15. Jahrh. auf ver fünigl. Bibliothek zu Berlin, Ms. Germ. Oct. 277, 36 bejchriebene und 16 unbe- ſchriebene Blätter. Auf dem Vorlegeblatt find einige Notizen in hol- ländifcher Sprache mit der Unterjhrift H. v. Wijn eingetragen. Die DU. 1—14® enthalten unfere Recenfion; daran ſchließen fich fünf mit der Necenfion D übereinftimmenve Notizen (1400 — 1403) und dann folgt eine durchaus originale Fortfegung bis zum Jahre 1434. Auf BL. 33* beginnt eine Bifchofsreihe bis auf Frederich van ‘Daefel’ 1161, ohne allen Werth. Die Recenfion C ift in zwei von einander fehr verjchiedenen Hfi. erhalten 1:
C1 Hf. ver königl. Bibl. zu Kopenhagen?, fign. Gl. Kgl. Saml. N. 666. Pap. Fol. erfte Hälfte des 15. Jahrh. Auf dem nachträglich beigeflebten Vorlegebl. fteht oben bie purchftrichene Eintragung: Ex li- bris Henrici Meyssenij, Durani Juliaci. Hagae 12. Jan. AP, 1615. Unten: Sum Michaelis von Meere. Die erften 57 Bll., von Anfang an roth foliirt und von gleicher Hand befchrieben, enthalten eine buntſcheckige Chronik bi8 1419. Zuerſt allerhand Notizen aus der alten und evangelifchen Gejchichte, meiftens nad Martin von Zroppau und Ekkehard, der wohl unter ver einmal citirten hiſtoria Ro ana’ zu ver- ſtehen ift. Es folgen ein paar kurze Auszüge aus Hagen’s Reimchronif, eine Menge faft ganz werthlofer Notizen über Cölner Erzbiſchöfe und
[1. Die Hf. Ci wurde erft aufgefun- arbeitung erfahren. 9. €.) den, als Herr C. Schröber feine Thätig- 2. Sie wird erwähnt bei Erichien, keit für die Einer Chroniken eingeftelt Udſigt over den gamle Manufcript-Sam- hatte. Der auf Recenſion C bezügliche ling idet ftore Kongelige Bibliothef (1786) Theil des Schröder'ſchen Manufcriptes 85, und im Archiv der Gef. VII, 153. bat in Folge deſſen eine vollſtändige Um-
16 V. Cöolner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
deutſche Kaiſer, dazwischen BI. 9 —11® eine namentlich die Grafen von Scheyern berüdfichtigende Chronik mit zahlreichen ſüddeutſchen Yaut- formen (3.8. Bl. 10°: “Item Scheyern waz van alter gar ein gute mechtige purf. nicht allain was ſy gut an pam, ſy was auch juft mer widerzezig an cheffen manhaften berkogen und grafen, die wal erchant und weit genant waren in allen romifchen reich‘), meift wörtlich überein- ſtimmend mit der bayrifchen Chronik des Andreas von Regensburg !. Bon BI. 13° (‘Item in ven jaren unfes heren 1029 in dem halfen merk ſtarf fent Herbart vurg. bifchof zu Kollen') an werben in die Biſchofs⸗ und Kaiſerchronik zerftreute Notizen aus Recenfion B eingejchoben, welche, unter ſtets häufiger und wichtiger werdenden Aenderungen und Zufägen, faft vollftändig reprobucirt ift. BL. 30P— 57° folgen, unter: brochen durch eine kurze Chronit über Sigmund als König von Ungarn (Bl. 370436), werthoolle Fortfegungen 1396 — 1419. Der Reſt ver Hi. ift großentheils unbejchrieben. Hier und da ftehen Notizen des 15. Sahrhunderts, Anderes ift erft im 16. und 17. eingetragen, barunter viele Auszüge aus ver Koelhoff'ſchen Chronik von ver Hand ver Dieiffe- nius. DI. 83—88* enthalten Aufzeichnungen des Cölner Bürgers Hil⸗ brant Suberman 1489 — 1504, der auch BI. 8b und 89 jowie das Vorlegeblatt und ven Pergamentumschlag mit zufammenhanglofen Ex⸗ cerpten aus der Chronik Agrippina füllt. Auf dieſe Hf. beziehen fich die Blattzahlen im Drud.
C2 Hf. der Fönigl. Bibl. zu Berlin, Ms. Germ. Fol. 127. Bap. 15. Jahrh. Diejelbe enthält BL. 1°—6* eine Luxusordnung des Cölner Nathes; DI. 14° — 23° eine Cölner Biſchofschronik mit jehr weit aus- bolenver Einleitung, BI. 24°— 27° eine Kaiferchronif von Dtto I bis Friedrich II, beide gewöhnlich mit zerftreuten Abfchnitten ver Hf. C! übereinftimmend. Bl. 28°— 29 Notizen aus ver römischen Gefchichte, ähnlich wie in Ci, aber kürzer und confus bis zum völligen Unfinn. DI. 29 beginnt die Reproduction der Rec. B in ftarf abgelürzter Form, bie Abweichungen und Zufäge find im Wefentlichen vie gleichen wie in Ci. Die Benutzung ver Rec. B endet bereits Bl. 34° mit dem Jahre 1 52, Bl. 34°— 40 enthalten eine mit ben felbftändigen Nachrichten von Ci correipondirente Fortjegung 1382— 1402, die in C! vorliegende weitere Fortſetzung bis 1419 fehlt. Dafür enthalten BL. 40P—43b und 7° — 13° (beim Binden verheftet) Notizen 1403—1434, welche mit ver folgenden Recenfion (D) übereinftimmen und zur Herftellung tes Textes berfelben benugt werden konnten (C2 in ven Varianten).
1. Chronicon Bavariae bei Schilter, Script. rer. Germ.
Handſchriften. 17
Dem Druck iſt Hſ. O! zu Grunde gelegt. Dieſelbe iſt weit voll- ſtändiger wie C2, die vielfach bloß als Auszug aus der gemeinſamen Vor- lage erſcheint, bietet manche Nachrichten und namentlich eine Menge ge- nauer Datirungen, die in C? fehlen, während nur felten das umgefehrte Verhältniß ftattfindet. Wohl aber konnte nach C? eine beträchtliche An⸗ zahl verdorbener Lesarten gebejjert werben, mitunter ließen fich auch correfpondirente Notizen der Koelhoff chen Chronik (K in ven Varianten) in gleicher Richtung verwerthben. Der Drud beginnt mit dem Jahre 1372, weil fich erft von hier ab größere Zufäge zum Text der Necenfion B finden. Die geringfügigen Abweichungen bes früheren Theiles find unter die Varianten von B geftellt.
Die Recenfion D ift entnommen einer Bapierhandfchrift des 15. Jahrhunderts auf dem Cölner Stabtarchive A TI 9, 72 Bll. in fchmal Folio. ‘Die untere Hälfte von BL. 1 tft vermobert, bie beiden legten Blätter find theilmweife zerriffen. Die Chronik endigt BL. 70%; es folgen Heine chronifalifche Notizen won verfchiedenen Händen des 16. und 17. Jahrhunderts. Zur Herftellung des Tertes, der nicht fehlerfrei überlie- fert ift, wurben benußt, außer den früheren Recenfionen und ber bis 1434 veichenden Fortſetzung in C2, die Agrippina in einer Papierhand⸗ ſchrift des 15. Jahrhunderts in Folio im Beſitz des Cölner Stadtarchivs, A II2 (in ven Varianten Agr. ) und Koelhoff's Cronica van der hilliger ſtat van Collen 1499 (K in ven Varianten). Einige mit der Chronik wörtlich übereinftinnmende Notizen zu 1376, 1380, 1401, 1402, 1414 und 1421 enthält eine Hf. Königshofens (beichrieben Chroniken VIII, 216) im German. Muf. zu Nürnberg Nr. 8827 — 28, 15. Ih. in H. Fol. BL. 114°— 116. Die Notiz zu 1402 enthält einen auch in die Koelhoff'ſche Chronik übergegangenen Zufag (N in ven Varianten).
C. Schröder.
EStaͤdiechroniken. XIII. 2
Ann. Agripp. Mon. Germ. ss, EN
pi Sn. ib,
ib. Sul. 23.
A.
In den jaren uns herren 1092 up fente Urbains dad verbrante de
ficche zu jente ‚apoftolen zu Collen !.
In den jaren uns herren 1130 du was der Rin alfo cleine, dat man
druichs vuis over Rin geinc?.
In den jaren uns herren 11433 des neiſten dais na ſente Marien Magdalenen dach, du brachte buſchof Reinoilt de heilige dri kuninche zu
Collen van Meilain.
In den jairen uns herren 1242 du wart de burch zu Duitze zu- brodhen? van der ſtede van Collen mit willen buſchofs Conrait von Ho 10
ftaven.
In den jaren uns herren 1248 up unfer vrauwen dach dat fi zu hemel
vurs, du wart des nuwen doims begunt van bufchof Conrait vurß.
In den jaren uns herren 1262, in den ziven buſchofs Engitbreditd van Valkenburch, du wunnen de burger van Collen de porzen mit gewapen⸗ 15
. der || hant ind mit gewalt ®.
2. Bon gleiher Sand aus MLXXXVII verbeffert.
13. buſchofs. 16. Auf dem oberen
Rande hat eine Hand des 16. Jahrh. beigefchrieben: "In vem far 1263 erfchein ein groſſer comet uber 3 monat von aufgand bifs in das mittel des Himmels fleigenve und fon ſtroumen
gegen ven nidderganck ſtreckende, und in der nacht darin Urbanus flarb verſwandt er”.
Bapft
Urban IV, der vermuthlich gemeint ift, ftarb aber erfi 1264 Oct. 2.
1. Anon. chron. (Wuerdtwein, Nova Subs. XII, 329) bat genau bie gleiche Nachricht wie Die Ann. Agripp., aber das Jahr 1192. Letzteres wird feſtzuhal⸗ ten fein, da 1219 die Kirche gewölbt wurde. Quellen 3. G. d. St. Cöln II, 78.
2. Die Verſe der Ann. Agripp. über dieſes Ereignis finden ſich, jedoch unge- nau, auch in der lateiniſchen Reimchronif (Beilagen IT} wieber.
3. Die Ann. Agripp. haben — und zwar von Anfang an, nicht, wie in ber Ausgabe bemerkt ift, aus 1143 verbefiert — das Jahr 1144. Das richtige Jahr ift
1164. 4. Vgl. Lacomblet's Archiv für bie Sci de Niederrheins, neue Folge I,
; Den Tag der Grunbfleinlegung des Doms pflegt man noch immer, nad) der Koelh. Ehron. BI. 1986, auf ben 14. Auguft (‘up unfer fiever vrauwen avent affumptionis') zu feen. Das Felt jelhft nennen Anon. chron. 333 und bie gleichzeitigen Annal. monasterii S. Pan- taleonis (Mon. Germ. SS. XXII, 543). 5° 6. angihrliche Erzählung bei Hagen
In den jaren uns herren 1263, des dinsdagis na fent Katherinen dage!, do was buſchof Engilbrecht 20 dage zu Collen 333).
gevangen.
In den jaren uns [herren] dufent 265, do belach buſchof Engilbrecht 5 de flat van Collen mit eime groiffen ber und groisme volfe 2.
In den jaren uns herren 1267, up fente Pauwils dad) des eirften einfedel83, to wunnen de overften van ber flat weder de gemeinde den Jan. 10. frit up der bad), und bleif da doit wait Rutger und Lodewich der burger- meilter * und vil anderen, und doe lachte man zu der felver zit eine groiffe
w ſchetzunge.
Item in deme ſelven jair up ſente Lucas dachs wart buſchof Engilbreit gevangen in eime ſtride van dem greven van Gulge und bleif 4 jair® ge-
vangen.
e vgl. Anon. chron. (Würdtw. N.s. XII, Nov. 27.
ib.
ib.
ib.
In den jaren und herren 12697 up der heiliger moir || nacht wart —R
15 de ſtat verraden buſchof Engilbreht® und ſinen helperen.
grois ſtrit intuſchen des buſchofs vrunden und den burgeren van Collen, in
wilchme ſtride de greve van Valkenburch, de des buſchofz bruder was, doit bleif und vil anderen, und de burger beheilten dat velt.
In den jaren uns herren 1270 wart greve Roilf von Raeffsporch ge-
2 Toiven zu eime roimſchen foninf? und wart zu Ache gefroint van buſchof
Engilbredht.
In den jaren uns herren 127710 up fente Herburg dad), do bleif Der
greve van Gulge doit und wart erflagen zu Wichge. In ven jairen uns herren 1285 11 wart bufchof Engilbrecht erjlagen
5 van fime neiven greven Frederich van Iſenburch. In den jaren uns herren 1288 herzoge Johan van Brabant und der greve van Gulge und ir heipere daden herſchauwinge zu Rodenkirgen 12,
4, herren’ fehlt. 19. AP ſtatt Rolf. Vgl. B.
1. Dies ſtimmt mit Anon. chron. (die tertia post festum b. Catharinae), nicht aber mit den Ann. Agripp. (feria N a) überein. Bol. zu Hagen Beilagen I, 4.
2. Wahrſcheinlich 5. bis 13. Sept. Vgl. zu Hagen Beil. I, 6.
3. 1268 Yan. 10. Bgl. zu Hagen V. 4534. Nah altem Stil —* bier Tag noch zu 1267 gerechnet: ein Beweis, daß bie erſte Aufzeichnung unſrer Nach⸗ richt vor Abſchaffung der Oſterrechnung in Cöln, alſo vor 1310 (vgl. Annalen des Bit Bereins 1870, ©. 278 ff.) fallt.
Rutger von Alpen and Ludwig von der Muͤhlengaſſe, der übrigens nur ſchwer verwundet, nicht ‚getötet wurde. Bgl. Note zu Hagen V. 4
5. Ueber den Tag el. zu Hagen Beil. I, 8.
6. Ueber bie Dauer ber Gefangen-
14. Aus MCOLXXIIII durch Rafur verbeflert. 23. erflagen wart.
15.. 90? jehlt.
ſchaft (Rec. B bat Se 31], Jahre) vgl. Rote zu Hagen ®. 6119 7. Das richtige Jahr iſt 1268, vgl. zu Sagen Beil. I, 7. Der Erzbiſchof war bereits ſeit Det. 1267 gefangen, konnte alſo bei Die: jem geberiau nicht betheiligt ſein.
9. 1273 Oct. 1. Annal. Agripp.: anno... (die Jahreszahl radiert und nicht mit Beftimmtpeit zu entzifjern, von neue⸗ rer Hand 1277) electus est Rodolphus comes de Wiensburg (? ſehr undeutlich).
10. Auch diejer Angabe (es ift Das Jahr 1278 neueren Stils) liegt die Ofter- rechnung zu Grunde. Vgl. Lacombiet Urkundenbuch II, 415 Note. Haagen, Geſchicht Achens (1873) I, 198.
Das faljche Jahr (richtig 1225)
Haben auch die Annal. Agripp
12. Rodenkirchen, Dorf oberhalb Cöfn. 2 *
[bo] wart ein 21. 2°.
ib.
na: Märzib.
ib.
ib.
90 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
und voren || a8 vort zu Worinf und belagen dat huis mit hulpen des gre- ven van deme Berge, und bleven da doit me dan 800 man van beider fiven, und buſchof Sivart wart gevangen van deme greven van deme Berge.
In den jaren uns herren 1290 do geingen de eirfte mierbroder 1.
u In den jaren uns herren 1294 2 wart greve Ailf van Naffaumwe gefo- ren zu eime roimjchen foninde.
In den jaren uns herren 1298 umb fente Remeis mifjen lach ko— ninch Digelin 3 up deme plage bi Surbe * mit fime volke.
In den jaren uns herren 1299 up unfer vrauwen dad) in der vaften 5 relaxeirde bufchof Wifbult dat interbift, dat feven jair jenen mainde zein tage 6 in der fteve van Colne van des paifs wegen gelaicdht was. in deme jelven jaire? wart bufchof Wikbult || zu Nuffe gefoiren zu eime bujchof binnen der zit des interdiks vurß.
In den jairen und herren 1305 vur kirsnach confirmeirde paifs Ele- mens bufchof Henrich van Virnenburd) 8, de proifit des doims was zu Col⸗ 15 (en. de wile was dat buſchdum 21 mainde ain bujchof geweift®.
In deme felven jaire ervrois der Rin, dat man dar over geinf up fente Agneten avent. in deme felven jare was de grofe duir zit, dat vil luits hungers fturven 1°.
In den jaren uns herren 1307 lach ber konink up deme plate zu 20
a
—
0
Golfen 11, 10. Wilckbult.
Die Schlacht von Worringen fällt 1288 uni 5.
1. Wohl Vorgänger ber fratres ma- rini, von weldhen die latein. Reimchron. (Beil. II} beim Jahre 1310 fpricht.
2. Richtiger 1292 Mai 5.
3. Ueber diefen Beinamen König Al brechts vgl. Städtechronifen VIII, 458 Note 3. Monoculus heißt er bei Heinrich von Rebdorf (Böhmer Fontes IV, 509).
4. Dorf Sürth bei Cöln. Gemeint ift wohl der erfolgreihe Zug Albrechts gegen Erzbiichof Wikbold Oct. 1302.
5. Erzb. Wikbold bob als päpftl. Be- vollmächtigter ſchon 21. März, aber 1298, das Interdiet auf (Quellen 3. Geſch. d. St. Cöoln III, 444), welches wegen Be: theiligung an der Gefangennahme Erzb. Sifrit's in der Schladht bei Worringen über Cöln verhängt war.
6. Dies würde Auguft 1290 fürAus- ſprechung des Interdicts ergeben. Das Zeugenverhör wegen Sifrit8 Gefangen- nehmung wurde 5. Juli 1290 abgehalten (Lacomblet Urkundenb. IT, 531).
7. Die Annal. Agripp. haben ale Wahltag irrig (1298) in die exaltationis
14. conformeirve.
sancte erucis (14. Sept.). Statt deſſen kann faft mit Sicherheit das Feft Kreuz- erfindung (3. Mai), und zwar 1297 an- genommen werden, da nah Levold's Chron. comitum de Marca (Ausg. von Troß, Hamm 1859, ©. 126) die Wahl in prineipio Maii ftattfand und Wikbold ſchon 28. Mai 1297 (Günther Cod. dipl. Rheno - Mosell. II, 518) als Ermählter erfcheint.
8. Levold (a.a. O. 140) mit dem ir rigen Jahr 1304: Hic (Clemens) in Lug- duno dominica post festum s. Martini in ecclesia s. Justi coronatus (consecra- tus?) Henricum in archiepiscopum Col. confirmat. Die Konfirmation würde alfo zwilchen Nov. 14. und December 25. fallen.
9. Erz. Wikbold war 1304 März 28 geftorben.
10. Wahricheinlich Verwechslung mit der von den Ann. Agr. zum Jahr 1315 gefeßten Theurung. Lebendige Schilbe- rung der letteren bat die Chron. quo- rund. regum (vgl. Bd. T, LXXII).
11. Dies wird fih wieder auf den
Krieg König Albrechts gegen Erzbiſchof
A. ‚2
In den jaren uns herren 1309 wart Lechenich gewunnen !.
In ven jairen ung herren 1313 was de groiffe mervart?. umb ve S;let- ſelve zit wart keiſer Heinrich vergeven up unfer vrauwen bach as man zur; de wifche wit.
5 In den jairen und, herren 13134 was der || groiffe brant up ven — paiſchavent zu Collen. La
In den jairen uns herren 1315 was de groiffe ſterfde und groiſſe Val. ib. dure zit. In den jairen uns herren 1318 lady man vur dene Brule®. ib. 10 In den jairen ung heren 1320 wart Vrechen gewunnen 7. Pl;lat- Reimchron. In den jairen uns herren 1325 wart broder Welter verbrant®. ee In den jairen uns herren 1330 wois ver gude win ®. In den jairen uns herren 1331, du galt man eine quarte wins umb zwene haller.
15 In den jairen uns herren 1332 ftarf bufchof Henri van Virnen- Ann. buch. in deme felben jaire wart her Walrave van Gulge buſchof zu 8"
vgl. Anon.chr. u. lat. Reimchr. 1330,
Sollen 10,
In den jairen uns herren 1333 11 was de Judenſla
Armileder.
10. MCCCXXY, doch ift das, wie es ſcheint, von gleicher Hand beigefügte v wieder ausradiert.
18, M.CCO.XxxUI,
Wikbold (1302, vgl. oben) beziehen.
1. Die Richtigkeit Diefer Angabe wirb von Ennen Geſch. II, Vorbericht XII bes zweifelt.
2. Levold (a. a. O. 150) erwähnt das abeitenerliche Unternehmen dieſer von ihm fratres crucis genannten Epi- gonen ber Kreuzzüge zu 1309.
3. Gemeint ift Mari& Himmelfahrt, weil an dieſem Tage in den Kirchen Kräuter gejegnet zu werben pflegten. Die Bergiftung Heinrichs ift jetzt faft allge- mein als Fabel anerkannt.
4. Nur Levold (a. a. O. 154) fekt Diefen Brand unter 1312. Im Drud ber Ann. Agr. 737 fteht 1323, die Hi. bat die Nachricht mit dem richtigen Jahr 1313, aber an faljcher Stelle.
5. Vgl. die Note zum 3.1305. Auch Levold (a. a. ©. 156) kennt nur Die Theuerung von 1315.
6. Die Belagerung der erzb. Burg Brühl bei Cöln — genauere Erzählung bei Ennen II, 290 ff. — wurbe im Juni 1318 dur Vertrag (Ouellen IV, 49 ff.) beendet. Levold 158 jetst die Be- lagerung wieber ein Jahr zu früh.
7. Folge der Einnahme der Frechener Burg ſeitens der Stadt war jedenfalls der Bertrag vom 30. Juni 1320, in dem fich Ritter Wilhelm Royſt von Frechen als Bürger der Stadt Cöln befennt. Lacom⸗ blet III, 145.
8. Die Verbrennung bes hüretiichen Priefterse Walther fett bie gleichzeitige Cölner Fortſ. des Martin von Troppau (ogf. ®b. I, LXXII) ſowie Anon. chron. (Wuerdtwein XII, 337) ins Jahr 1326, Pol. auch Gesta Trev. edd. Wyttenbach et Mueller II, 244, wo das Jahr 1321 fteht. Ebendaſelbſt Note nähere Mitthei- lungen über die Secte. Wilhelm von Egmond (Matthaeus, Analecta veteris aevi II, 643) bezeichnet fie als Begharden.
9. Lat. Reimchr.: Anno milleno tri- centenoque trigeno Optima sunt vina, datur ovo singula quarta.
10. Nach Anon. chron. a. a. O. 338 ftarb Heinrich Ian. 5, und wurbe Wal: ram ſchon 1332 Jan. 27 durch Papſt Jo⸗ bann XXI zum Erzbijchof erhoben.
11. Die Ann. Agripp. haben dieſe Notiz zu 1330. Nach ſüddeutſchen Be: rihten (vgl. Stäbtechron. VII, 103,
ht overmit foninc ib. zu 1330.
Ann. Agr.737. Bl. ds.
ib. Det. 29,
ib. Juli 25.
ib.
22 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In den jairen uns herren 1332 was vil wind gewaiſen, den man
noimpde || den bodenwin.
In den jairen uns herren 1335 was der groiffe wint des neiften dages na fente Simon ind Juden dage!.
In den jairen uns herren 13422 u
groiffe Rin.
In den jairen uns herren 1346 wart foninf Karl, des koninks fun van Beihem, zu eime voimfchen koninche [geforen] entgein keiſer Lodewich,
ve keiſer was geweift 31 jair3,
In den jairen uns herren 1347 wa ber ftrit zu Lutge, da her Dede⸗ 10
rich van Valkenburch doit bleif mit vil luitz us der grafchaft van dem
Berge.
In den jairen und herren 1348, tu ftarf grewe Ailf van deme Berge’. In den jairen und herren 1349, do geingen de geifilbrover6. in veme
jelven jaire bleif buſchof Walrave [doit] up unfer vraumen avent dat fi zu ıs
hemel voir. zu bang up jente Barthulomeis nacht bleven de Juden zu Eol- [en doit, de fich felver verbranten?, in deme ſelven jaire geingen
de geiffilbroder.
In den jairen und herren 1350 du wart bufchof Wilhelm van Genipe
buſchof zu Collen 8.
1. Mit blafferer Tinte (von anderer Hand?) in 1334 verännert. 19. M.CCC.LIX. Doc iſt IX ausradiert.
15. voit' fehlt.
Note 5) müßte der Ausbruch dieſer Ju—⸗ denverfolgung 1337 oder 1338 gefetst werden. Erſteres Jahr haben auch Die Gesta Trev. II, 254. Aber ‘König Arm- leder’ begegnet ſchon in einem Schreiben, welches dem Jahr 1336 angehören fol. Acta imp. sel. 736.
1. Die Limburger (Annalen des Ber- eins für naſſauiſche Altertbumsl. VI, 3. Heft 415) und Münſtereifler Chronil (Annalen des bift. Ver. XV, 192), wie e8 ſcheint auch die Verſe der Ann. Agripp. und der lat. Reimchr. ſetzen biefen Sturm auf St. Simon und Judas felbft, ſpä⸗ tere, abgeleitete Aufzeichnungen auf den Vorabend. Näheres bat Chron. quor. regum.
2. Eine Ueberihwenmung auf St Jacobs Tag bat die Limb. Chron. 419 zum Jahre 1344.
3. Die Wahl Lubwigs fällt auf 1314 Oct. 20, die Wahl Karla IV 1346 Juli 11. Ann, Agr. jagen 33 annis.
4. Hier find offenbar Die beiden Lüt⸗ ticher Febben von 1346 und 1347 zufam- mengeworfen. Der erfte Kampf, in wel: hem Dietrich Herr von Fallkenburg jei-
8. gekoren' fehlt. gene.
nen Tod fand, fällt auf 1346 Juli 19. Hier fiegten die Fütticher gegen ihren Bi: ſchof, der ihnen aber im folgenden Jahre eine Niederlage beibrachte; vgl. beſonders Chron. quor. regum, 2ebold 196 und Hocsemius bei Chapeaville Auctores qui gesta pont. Tungr. scripserunt II, 482. 492,
5. Die Ann. Agr. feßen ben Todes⸗ tag Adolfs v. Berg auf IV. feria_ post Letare (April 2). Zuverläjfiger ift bie Angabe des Kaijerswerther Memorien⸗ buche (Racomblet Archiv III, 128), nach welchen er III. non. apr. (Apr. 3) farb.
6. Eine Befchreibung dieſer Geißel- fahrt, welche fi durch Lebendigkeit und Neichthum der Erzählung ben befannte» ften Berichten (Elofener und Limburg. Ehron.) würbig zur Seite ‚flellt, enthält Die Chron. quor. regum.
7. Ausführliche Darftellung ber furcht⸗ baren Judenverfolgung zu Edin |. En nen, Geſch. II, 331 ff.
8. Wilhelm v. Genep erhielt ben Cölner Stuhl durch päpftliche Procura⸗ tion 1349 Dec. 18. Ann. Agripp. 738.
p ſente Jacobs dad) was der 5
23
Sn den jairen uns herren 1350 bu was de ftervede van ben
druiſſen!.
In ven jairen uns herren 1352 des vridais vur palmen? wart . ver proifft van Spaheim, und her Ernſt van Molenarchen herflagen zu Marz3o.
> Sollen in des officiails Huis3.
In den jairen ung herren 1354 was ein grois wint. und in deme Val.ib.
jatre wart Gripenkoiven gewunnen ®.
In den jairen uns herren 1356 wart ver konink van Frankrich gevangen van deme prins von Engelant >.
In den jairen und herren 1360 was de groifje geſelſchafs vur Metze. up der jelver reifen bleif grewe Gerart van deme Berghe und van Raves—
berch doit?.
In den jairen uns herren || 1366 des eirften bunrestages "in deme merke 8 was bat groiffe vur in ber Iucht. und des ſelven nachts ftarf ber Sron
13. Die urfprüngliche Zahl ift radiert und nicht mehr erkennbar.
1. Die unter dem Namen ſchwarzer Tod bekannte Pet. Ausführliche, ruhig beobacdhtende Schilderung eines Zeitge- noſſen bietet die Chron. quor. regum.
2. Uebereinftimmend bat Anon. chron. März 30. Die Angabe der Ann. Agr. (feria VII. ante palmas) wohl Schreib- fehler, da ftatt fer. septima faft immer sabbato gejebt wird.
3. Die Herren von Sponheim haben dem ermorbeten Propft Reinhard ein dauerndes Andenken bewahrt: 85 Jahre ipäter (1437 die 11. decembr.) hören wir aus einem Schreiben ber Stabt, Her⸗ mann v. Sponheim habe Sühne baflir verlangt, ‘dat Die unje vurziden binen aencheren feligen bern Reinart van Spaen- bem einen boimproift bi uns boit ges lagen feulden baven’ (Copienb. XIV, 2. Abth. BI. 80%). Obwohl der Rath behauptete, er habe fich deshalb jchon mit Hermanns Bruder abgefunden, ließ er fi) Doch nach Tangem Hin⸗ und Herſchrei⸗ ben auf eine Beiprehung zu Bacharach ein (Rath an Herm. v. Sponheim 4. März 1439, Copienb. a. a. O. 1218), wo aber ber Streit noch nicht zu Ende kam (vgl. Copienb. XV, 21b. 242. Auch früher war e8 aus gleicher Urfache mit Werner und Johann von Sponheim wiederholt
zur Fehde gekommen. Fehderegiſter Stadtarch. Die. A XIII, 40) 31. 5b. 148. 97a, Dagegen haben ſich Die Ber: manbten des Domberrn Ernft von Mole: nark fchon 1353 mit der Stadt geſühnt. Ennen 11, 347.
4. Die Ann. Agripp. feßen dies Er- eigniß irrig ins Jahr 1349. Ausführ: liche Darftellung dieſer erften Waffenthat des 1351 Mai 13 (Lacomblet Urf. II, 399) abgeſchloſſenen Landfriedens bei Lau- rent, Achener Stabtrechnungen aus dem 14. Ih. ©. 48.
5. Johann der Gute wurde 1356 Sept. 19 bei Poitiers durch den ſchwar⸗ zen Prinzen gefangen genommen.
6. Gemeint find die nach dem eng: ich -franzöfifchen Krieg ſich Bildenden Raubborden, von deren Treiben Die Chron. quor, regum. eine anfchauliche Schilderung entwirft.
7. Auf dem Rüdmarjch von Me fiel Gerard v. Berg bei Schleiden durch Die Hand Arnolds v. Blankenheim 1360 April 17 (Ann. Agripp.).
8. Heinrich v. Dießenhoven (bei Böh⸗ mer Fontes IV, 122) hat 1361 Febr. 14. An diefer Stelle beginnt Die von ben Ann. Agripp. unabhängige Fortſetzung.
Bal. lat. Keim: ron.
Ann. Agr.
Bl. 5a, März 5 vgl. lat. Kein
u 1361.
Val. lat. eim⸗ chron. Dec. 24.
Dal. ebend.
24 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
eirfte herzoge van Gulge!. in der felver nacht wart feifer Karl ein junk jun geboren 2.
In den jaiven ung herren 1366 up den heiligen Kirſtavent wunnen be herren und ftebe des lantvreden Heimersbach 3.
In den jairen uns herren 1368 du fach man cometum mit deme langen fterze in ber vaften. in deme felven jaire galt ein malber roden 91/, marc und eine quarte wind einen alden groiffen und ein malver weis 10 marc‘. in deme felven jaire vuir der paif85 van Avion zu Rome. in deme jelven jaire lach der paifs mit deme keiſer zu velde mit
groisme volke intgein ber Barrabo den herren van Meilain ®. In den jaiven ung herren 1369 geboit bufchof Cono van Treiere 7
>. allen paffen uz Colfen zu varen, umb einer flefchen wille de ver burger-
meijter her Iohan van Koilvilshoven nam binnen mittaten®.
20. » In den jairen uns herren 1370 up jente Matheis avent wart und. . der ſank weber.
In den jatren*uns herren 1371 in deme auifte up ben 22. dad)
2. ftreit der herzoge van Guilge? zu Baiswilre 10 mit finen helferen weder
den herzoge van Brabant 1! und feincgin in in deme jtribe. In den jairen uns herren 1371 in deme mainde november up den 20. dach 12 verloren de wever und be volre al ir macht tgein de herren
van der ftat van Collien.
In ben jairen uns herren 1372 brach bufchof Frederich Nuwenar 13, Gnirftorp 4, Rodensberch 15, Merzenich 16.
3. Bon fpäterer Hand mit blafferer Tinte aus 1356 verbeffert.
1. Im einer Url. von März 1361 wirb Herzog Wilhelm als verftorben er- wähnt. Lacomblet Urkundenb. III, 513.
2. Geburtstag Wenzels ift 1361 Febr. 26. Stäbtechron. I, 33 Note 2.
3. Haus Hemmersbach, auch Horre- mer Burg genannt, Kreis Bergheim.
4, Grohe Theuerung 1367 erwähnt die Limburg. Chron. a. a. O. 450.
5. Urban V.
6. Barnabo Bisconti.
7. Erb. Kuno von Fallenftein war damals zugleih Adpminiftrator des Cölner Erzſtifts.
8. Ueber die durch Verletzung der kirchlichen Immunitätsrechte eutſtandenen Wirren vgl. Ennen Geſch. II, 370 ff. Der Bericht der Chron. praes. (Annalen d. hiſt. Vereins 1857, 232) ftimmt faft wörtlich mit Chron, quor. regum überein.
9. Wilhelm VI.
10. Baesweiler bei Geilenkirchen. Den
16. de' ftatt deme'.
gleichen Tag bat Die Chron. quor. regum.
11. Wenzel.
12. Der Tag ift richtig, vgl. zu We⸗ verjlaicht Beil. I.
13. Burg Neuenahr im unteren Ahr⸗ tbal, jetzt vo verſchwunden. 1377 Dec. 9 dankt Erzbilchof Friedrich Den Bürgern von Ahrweiler für bie im obsi- dione et destructione castri Nuwenare geleifteten Dienfte. Günther Cod. dipl. III, 2, 812.
14. ®arsborf bei Bergheim. Öegner des Erzbiſchofs war der Cölner Vogt Gumprecht von Alpen, die Eroberung fällt erfi 1373. Quellen 3. Geſch. d. St. Cöln V, 30. 42.
15. Roesberg zwilchen Brühl und Bonn, 1393 ftellt der Erzbiichof dem Gumprecht von Alpen die Herrihaft R. zurüd. Lacomblet III, 876.
16. Merzenich bei Euskirchen. Die Fehde wegen ber Lehnsfolge in Merzenich
a
15
A. 25
Sun. 5. In ven jairen uns herren 1373 up den pinzbag || fan ein Farbe Si, lt- nail! de hohe miffe in dem Dome zu Eollen. In ben jairen uns herren 1374 in deme mainde februario bes Febr.11.
11. dais? wart ver Rin alfo grois dat man vur ber moinzen? perbe
5 drenfve, und bat waſſer werde wail bis paifchen. in beme felven jaire Apr. 2. quamen de denzer zu unfer vrauwen vage ber lefter zu Collen, und dat Sept.s. danzen werde bis Kirsnacht. Dee. 25.
In den jairen uns herren 1375 up ben 4. dach in dem apprille Avr. 4. poiren de fcheffen van Sollen zu Bunne woinen.
10 In den jairen uns herren 1375 in dem mainde feptember, bes neilten dais na fente Matheis vage, wart ung der ſank gelacht, umb dat Sert.22. ber Teppeler gevangen wart und her Iohan van Keilſe ein canunch jente Apoſtelen, de ventmeifter was des bufchofs van Eoflen®. ouch was zu ber felver zit der bufchof || zu deme keiſſer gereden und brachte de ſtat 31. er.
15 van Eollen in des keiſſers achte,
In den jairen uns herren 1376 in beme mainde februario up den Bebr. 16. 16. dach wart eime de ougen u3 geftechen under der Marporzen zu ves⸗ perzit up einen junbach 7.
In den jairen uns herren 1376 up fente Quirins dachs wart Apr.3o,
20 Duitze verbrant van Woilter van deme Vorfte? und Engelbrecht van Difte und finen broder!o, de viant wairen buſchofs Frederichs van Sar⸗
5. by ſtatt bis. prille'‘, wahrſcheinlich von gleicher Hand, auf einer Raſur. gelbrecht' ſtand *heren’, was beidemal ausrabiert ift.
8. Vor ver Ziffer 4 eine Heine durch Rafur entſtandene Lücke. ‘apz 21. Bor Woilter' und En⸗
und der Grafſchaft Neuenahr erwähnt die Urk. des Erzbifchofs von 1382 (Lacomblet 156). Noch 1393 bebarrte Gumpredht von Alpen (eb.876) auffeinen Anfprüchen.
1. Der Cardinalpriefter und englifche Legat Simon tituli s. Sixti.
2. An diefem Tage erreichte auch nach dem Bericht der Chron. quor, regum das Waſſer feinen Höhepunct, 34 Fuß liber dem gewöhnlichen Stromfpiegel. Sehr genaue Angaben enthält auch die Lim— burger Chron. zu 1373 (a. a. O. 461).
3. Auszug einer Urf. bei Ennen Geſch. II, 595 Note 1: unſe huys dat heyſcht bie munß, gelegen tujchen dem al⸗ denmarte ind heumarte'.
4. Das Feſt Mariä Geburt. Male- riſche Darftellung der Tanzwuth in der Chron. quor, regum und Limb. Ehron.
5, Ueber den Streit zwiſchen dem Cölner Rath und den mit dem Erzbifchof haltenden Schöffen ift befonders das ‘Neue Buch’ zu vergleichen. ‚Der Tag ift richtig, j. Neues Buch ©. 281 Note
6. Diefelben waren bei einem Ber- ſuch, die. Stadt nächtlicher Weile für ven Erzbiſchof einzunehmen (Juli 1375), be- theiligt: vgl. Ouellen V, 120 ff. und Ennen Geld. II, 712.
7. Im Yabr 1376 (Schaltjahr) ) fällt ber 16. Febr. auf einen Samstag.
8. Ouirinstag wurde in ber Cölner Diödcefe am 30. April, nicht 30. März, gefeiert, |. Annalen des hift. Ver. 1870 (Boppeibeit XXI. XXI) ©. 277.
. Walter vom Boorft wird urkund⸗
lich * erwähnt. Lacomblet Urk. III, 755.
10. Die Gebrüder Heintih und En-
Jun. 1. BL. 78.
Zun.19.
Sul. 6.
Zul, 10,
Bl. 7b, Jul. 22.
Jul. 29.
26 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
worden. in deme ſelven jaire zu halven meie wurden de herren van Collen zu raide, dat ſi den Rin peilden al oiver zu bi Beien, umb dat de ſtat van Colne de bas bewart were. in deme ſelven jaire des eirſten dagis in deme eevenmainde! up den pinzdach kois keiſer Karl ſinen ſun zu eime roimſſen koninge mit den kurvurſten zu Renſe? in beme || garten. und van danne reden ji zu Frankevort und machdin in be kurvurſten zu eime koninge und fatten in up den elter, a8 man des pleit. in deme jelven jaire in deme mainde junii up ven 19. dach puren de herren van Kollen zu Duite und verbranten Duite zumale bis an be muren, be bieven ftainde. in deme felven jaire in deme heumainde bes 6. dais up einen fundach 3 was ber keiſer Karl zu Aiche und kroinde jinen fun, unde wart koninc volmacht van den kurvurſten, und was da manich herre bi. in deme felven jaire in beme heumainde des 10. dais was ein grois brant in fente Runibertis kirſpil, und ein ſo grois wint weide, dat bat vuir in den turn quam, bat der turn verbrante und de cloden up dat gewolve veilen und bat bli da de Firche mit gebedit was. [do] ver||brante ir umganc und ir piftrie und alle ver herren hoive ve ba bi ſtunden. in deme felven jaire up fente Marien Magbalenen dach bleif Herman ber droitſiſſe doit, der da was der fteve helfer van Collien. darna oiver eicht dage des neiften dagis na fente Panthalions dage quam bufchof Frederich van Sarwerven bi ven malatenkotten entufchen Collen und Rodenkirchen 5 mit fine vulchke zu nonezit und ſſuigen ir paumelune up. boch bereit be fich balve des morgens vru vur dage und vur weder heim zu fchiffe und zu perbe, fo fi balveft mochten, ain de perde, de in ba gefchoffen wurden. darna oiver eicht dage vur de ftat van Collen zu
14. wunt' flatt wine. 17. do' fehlt.
gelbert von Defte waren Anführer bei der nächtlichen Ueberrumpelung der Stadt. Sie wurden bei dieſer Gelegenheit gefan= gen und traten bei ihrer Freilaffung in ftädtifche Dienfte. Vgl. Ennen Geld. II, 713 a die Urfl. Quellen V, 120 ff. 319 ff.
1. Statt ‘eevenmaind’ (Sept.) ift bramaind' (Juni) zu feßen.
2. Der Tag der Vorwahl zu Rhenſe ift richtig angegeben. Die förmliche Wahl fand am 10. Juni ftatt. Deutſche Reichs⸗ tagsaften I, 71. Neueſte Unterfuchung über Wenzels Wahl von Lindner in den Forſchungen 3. deutſch. Geſch. XIV, 249.
3. Ueber Wenzels Krönung vgl. deut: ſche Reichstagsalten I, 152 ff.
4. Die gleiche Angabe bat Ennen Geſch. II, 723 nach einer ungebr. Urk.
In Urk. von 1396 Apr. 12 (Racomblet III,
905 Note) erſcheint Bernde de Drofte ſe⸗ ligen Hermans jun’.
5. Ueber diefen Zug des Erzbifchofs Friedrich vor Cdln vgl. Neues Buch S. 282 Note 1. Die Fortf. der nad Biſch. Flo- renz v. Wevelinghoven — nicht Verfafler, fondern Veranlaſſer — benannten Mün- fterfchen Ehron. (Ficker, Die Münft. Chron. des Mittelalt. S. 69) erzählt: Et post- modum dominus Col, cum pluribus quam 700 armatis ante civitatem Col. per duos dies potenter permansit et omnia in circuitu cremavit et annihi- lavit.
—
A,
27
Duite und brach fente Herbreit firche neber und verbrante dat cloifter zumale und de kirſpelzkirche, umb bat der bufchof geine burch enmachde
van der Firchen 1,
|| In veim jaire uns herren doe man fehreif 1377 up unfer vrau⸗ Bl. s«. 5 wen dach in beim merce? bat ir der engel die boetjchaf brachte, quamen März25.
die fcheffen 30 Coelne van Bunne
ind gienegen up bat raithuis ind
fioveren da beim raide mallich veicht 30 doen ind ein unverzocht reicht 30 allen dincgen. in beim felven jaire des vunften dages in beim aufte iwoerten zwene Jueden, mit namen Simon ind Davib 3, ind eine Jue—
ıo binne mit namen Hanna, an dat gerichte in ghen velt geboert. ba woer⸗ ben bie zwene Jueden gehancgen, ind die Juedinne folde man ba graven. boe fi up die kule quam, doe wart fi geleuvich ind geloefve kirſten zo werben. doe wart fi weder 30 Coelne gevoert ind wart des fevenben N pages in deim felven aufte 30 veim Heine fent Mertin * kirſten gebeuft.
15 Sn den jaeren uns herren 1378, des vridaechs na unjer vrauwen Aug-20. Dage a8 man bie wijche wiet, de was des 20. dages in beim aufte, des nachtes an ber mibdernacht wart ein groes vuir ind brant 30 Coelne up beim Viſchmarte ind im der Lintgaffen, alfo dat da vil huſer verbran- ten. ind van beim vuire gienf der grofe turn zo fent Mertin an ind
20 wart ouch birnente, alſo vat dat dach mit beim holtzwerke, dat in deim turne was, zomaele verbrante. ind die cloden verſmulzen ind bie kirche wart neuwelichen beſchut, dat die niet enverbrante.
4. Bun hier ab andere Hand des 14. Jahrh.
1. Bgl. das Schreiben der Stabt Duellen V, 191. 2. 1377 Febr. 16 (Lacomblet III, 695. Quellen V, 200) war e8 zur Eini« ung zwilchen Stadt und Erzbifchof ge- ommen. Ueber die Ausſöhnung zwiſchen Rath uud Schöffen vgl. Ennen Geſch. II, 728 und die Urkunden Quellen V, 213. 218. 3. Diefelben, wegen deren 1375 ber
Krieg zwiſchen Stabt und Erzbifchof aus⸗ gebrochen war; vgl. Neues Buch S. 280.
4. Die Kirche Klein Martin, joge- nannt zum Unterjchied von ber älteren Stiftskirche Groß- Martin, ift heute bis auf ven Thurm abgebrochen, welcher ale Glockenthurm für die ganz in ber Nähe liegende Kirche St. Marien in capitolio dient.
Aug. 5.
Bl. 8b.
B.
uael. De croneca van Collen. N In den jaren ung beren 274 bo ftarf be heilge junfrauwe fent Co— xx, lumba under beim feifer Aureliano. a9, In den jaren uns beren 360 do ftarf der heilge bufchof fent Niclais. Sal. In deim felven jare do ftarf de heilge jonfrauwe fent Kathrina un:
Opp.450 ber beim keiſer Magencio. In den jaren uns beren 376 to wart dat goighuis 30 jent Seve- rine geftift under beim keiſer Theodoſio ind Valentiniano !. In den jaren uns heren 814 do jtarf der evel conink Karl ind der Jan. 5. befte feifer up den 13 avent?. In den jaren uns heren 900 do begonde der orde Cluniacenſium. In den jaren uns beren 1029 do ftarf ſent Herbriecht in deim hal⸗ ben merze ?,
2. Ueberfhrift fehlt 2° 3*. “Dit is die coronica van Collen' 3. 3. In BP ift vie Reihen folge ver erften Abfchnitte eine etwas abweichende; außernem finden fich auf dem erften Blatte zerftreut folgende Notizen: “In dem yare ung heren 1097 by fent Mychels miflen wart greve Engelbrecht van Denemarden gekronet’ (l. "van ver Marken erflagen’, Vgl. u. zu 1277). (Abſatz.), In dem yare unfes heren 1225 do wart bufchof Engelbrecht erflagen. hey was van dem Berghe und yn erfloich greve Brederich van Yſenbergh. de wart varnae zo Goelne up eyn rath gelacht als dat bijlche was. dyt nefchach an deme Gevelberghe da ve vurgeichr. buſſchoff doit bleyff, da dat cloifter fleit van den graen juffrauwen van fent Bernhark orden'. 4. Avelis 2°. 6. 7. "under — Marencio’ fehlt 2°. 9. Balantanano B?. Balentino B*. 12. 900 incipit ordo Clun. B?, Item anno domini 1212 incepit ordo Clamacen 2°. *In den — Sluniacenfium’ fehlt 2*. 13. M.... Reſt ver Zahl weggeriffen in Bi. M ind XL 2%.
1. Nach der Chron. praes. (Annalen d. Hift. Ber. 1857, 183) lebt der h. Se⸗ verin, Stifter der nach ihm benannten Kirche, sub imperio Theodosii primi im- peratoris, qui regnare cepit sub anno domini 384.
2. Dreizehntag' ift der 13. Tag nad Peabnachten, das Feſt der Erſcheinung, Jan. 6.
3. Ganz ähnliche Notizen Über Or- densgründungen 2c. finden ſich häufig an der Spite lateiniſcher Annalen (vgl. Mon. Germ. SS. XVII, 1. 719. 722. XVII, 664), auch in der Augsburger Chronik bis 1469 (Chroniken IV, 304).
4. Heribert von Cöln ftirbt 1021 März 16.
a
B. 29
In den jaren uns beren 1097 to wurben ve Juden geflagen 30 Sherufalem 1. \ In deim felven jare up jent Urbains dad) do verbrant de firdye zo den Apoftelen ?. 5 | In ven jaren uns heren 1099 do begonde ver Katuſer orden.
In den jaren uns heren 1120 do begonde der orden Premonftri- cenfium. In den jaren uns beren 1122 do begonde de abdie Elarevallenfis. In den jaren und heren 1130 do was der Rin alfo cleine dat man 10 druges vois darover gienk. In den jaren uns heren 1153 do ſtarf der heilge man ſente Bern⸗ hart. In den jaren uns heren 11643 des nieſten dages na ſent Marien Magdalenen dage do braichte buſchof Reinolt de heilghe dri coninge zo 15 Sollen van Meilain. Sn beim felven jare do machede bufchof Philips van Heinsberch ! de mure um be ftat 30 Colne under feifer Freberich. Sn den jaren uns heren 1190 unver deim birben pafe Celeftino 5 ind veim bonften feiffer Heinrich to wart der orden van beim dutſchen 20 hufe begont ind beftebiget. | In den jaren uns heren 1200 do begonde der prebiger orden. In den jaren uns heren 1210 do begonve der minrebroter orven.
In den jaren uns beren 1242 do wart de burch 30 Dutze gebrochen van der fteve van Collen mit willen bufchof Coinraig van Hofteven. 25 In deim felven jare do wart des nuwen doims begont up unfer vrauwen avent® in deim aufte van deim vurß buſchoſ Coinrat.
1. 2. *In den jaren — Iheruſalem' fehlt 23. 1037 B%. Iheruſalem in deme lande want fü weder got voren B?. erflagen B*. 3. Item in den jaren uns heren 1037 Bo. 6. do do Bi. 1122 B*. Premonſtratenſium' fehlt B*. 8. ‘In den jaren — Starevallenfis’ fehlt 3° . Clarenaken 22. 10. darin 22, varover fprand B. 11. ‘ver heilge man’ fehlt 2°. fent Cunibertz B*. 13. 1163 BB. 17. B® Hat Zufaß von fpäterer Hand: *in liget in fent Iacob8 core ind macht eyrſt eynen erffaet 30 Colne'. 18. virden 22. 19, ‘ver orten’ fehlt Zi. 20, “ind beſtediget' fehlt 2*, 21. orven. fh worden beftebiget van unfer Tiever vrauwen in ver apoftelen ere ind fente Myndos 2°, 25. In deim felven — buſchof Coinrat' fehlt B2. Item in den faren uns heren 1244 do wart Be. doyms tzo Coelne begunt B*, unſer lyever frauwen avent affumptio van 2*,
1. Gemeint iſt wohl die Eroberung des 12. Ih. Der Bau der Mauer begann Jeruſalems durch die Kreuzfahrer 1099. erſt 1200. Ennen Geſch. I, 652.
2. Ueber das Jahr vgl. Note zu 5. Cöleſtin III. wurde erft 1191 ge- Hec. A. wählt. Die Beftätigungsbulle ift Febr.
3. Reec. A bat die irrige Zahl 1143. 1192 erlaffen.
4. Erzb. Philipp regiert 1167—1191. 6. Dies ift die älteſte Nachricht, welche
Die Befetigung der Stadt in ihrem heu⸗ die Grundfteinlegung des Eölner Dome tigen Umfange fällt in die zweite Hälfte auf den 14. flatt auf den 15. Aug. (1248)
Au
BL. 1b, Dal. Tate eim> ron. 1081.
DI. 20.
A zu 1248. Aug. 14,
Bol. lat.
eim⸗ ‚ ron.
30 V. E&öiner Jahrbücher bes 14. und 15. Jahrhunderts.
In deim felven jare do wart bat goitzhuis van jent Cunibertz ge- buwet, dat 30 irften bies 30 ſent Clemens, van deim vurg. bufchof Coin⸗ tat van Hofteden !,
In den jaren uns beren 1260 do was ein grois geweiler, bat der Rin alfo ho up ſprank ind alle wafler.
In den jaren uns heren 1261 do ftarf der felve bufchof up fent
Sept. 20. Michiels Dach 2.
BL. 20. Jun. 8. Ann.
Agr. 736.
| In den jaren uns heren 1262 in buſchof Engelbriechtz geziden van Valkenburch, do wonnen de burgere van Colne *up des goden ſent Medar⸗ dus Dach |* de porzen zo Colne mit gewaippender hant ind gewalt. bo ber vurg. buſchof Engelbriecht buſchof wart, do hab hei einen lewen, ben hielten zwene paffen, up dat her Herman Grin zoriffen wurde: der felve ber Herman ſtach ven lewen boit, ind de vurg. zwene paffen wurben ge- bangen under de Baffenporke. ind darumb heiſt it noch de Baffen- portze ꝰ.
In den jaren uns heren 1263, des nieſten dinstages na ſente Ka— thrinen dage, do was der vurg. buſchof Engelbriecht gevangen 20 dage zo Colne zome Roffet in der Ringaſſen.
In den jaren uns heren 1265, do belach buſchof Engelbriecht de ſtat van Colne mit einme groſen her ind vulke.
In den jaren uns heren 1267 up ſent Pauwels dach des irſten ein- ſedels, do wonnen de overften van Collen weder de gemeine den ftrit up
Bl. 3°. der bach, ind alda bleif || doit wait Rutger ind Lodewich der burgeremeifter
ind vil andere Iude. ind zo der felver zit Inichte man up eine grofe ſchetzonge.
2. dat vylna ſent Clemens heyſſe van deme B2. Cunibertz' ſtatt Clemens BY. 3. van Hoſteden' fehlt 2*. 4. MCC... Reft ver Zahl weggeriffen in 21. *In ven jaren — alle waffer? fehlt 2°. 5. wafler, dat de lude uslieffen up ve berge up ven louben 22. 6. ‘In den jaren — Michiels dach? fehlt 2°. 9. fent Mertijns 2? B. 10. Sant ind die ges walt 22, 11. Das zweite *bufchof? fehlt 22. 12. paiffen in dem doeme C?, up dat hey Herman Gryn Bo ryſſe. ind laeven in darumb Ko gaft. ind doe her Herman quam in der tzweyer paffen hoff, doe leyſſen fy in alleyn gewerden myt veme lewen, ind unfe here got gaff eme gelu dat hey ven lewen doyt flach. ind de felve zweyne 2%. 14. "ind darumb — Baffenporge’ fehlt 3? B°. 15. In C! ift von anderer Hand des 15. Jahrh. beigefügt: ‘ind der bufchof gaf ven tel bynnen Golne 30 befieringe ber Hermanne Gryn, ven de erven noch haint ind uppoerent'. 17. gefangen go Golne ind ſaſs 20 vage gome 23%. 18. "zome Roffe’ fehlt 2°. 20. "ind vulfe’ fehlt 2? 2? Bt. 22. overflen van Golne ind ve gemeyne BY, 24, up’ fehlt 2. 25. fchegunge up de gemeyne B?, ſchetzunge 30 Goelne 2°.
verlegt. Bgl. Note zu Rec. A. Stadt Eöln II, 267. 1. Die neue St. Cuniberts⸗ (ehemals 2. Der Todestag Erzb. Konrabs ift St. Clemens.) Kirche, ber letzte roma- Sept. 28; vgl. Note zu Hagen ®. 1613.
nische Kirchenbau Cölns, wurde Det. 3. Ueber die Grynſage vgl. Note zu 1247 eingemeibt; ſ. Die Ablafbriefe der Hagen DB. 3006. anweſenden Biſchöfe bei Kreufer, Dom: 4. Diefer Zufa dürfte auf Hagen
briefe 376 und Quellen zur Gef. ver 8. 3205 zurüdzuführen fein.
15
20
25
B. _ | 31
In deim ſelven jare up fent Lucas dad), do wart der vurg. bufchof Engelbriecht gevangen in einme ftride van deim greven van Guilge ind lady wale 31/, jair! gevangen zo Niveden?up [me huſeſ.
In den jaren uns heren 1269 up ver heilger more naicht do wart de
5 ftat van Collen verraden bufchof Engelbriecht ind finen helperen burgeren zo Collen, ind wart ein grois ftrit tufchen des bufchof3 vronden ind der gemeine 30 Collen, in wilchme ftride boit bleif der greve van Balfenburd der des buſchofs broder was, ind vil andere heren, ind de burgere de behiel- ten irlichen dat velt.
10 In den jaren uns heren 1270, do wart greve Roilf van Saffenburch feifer ind wart gecronet van deim jelven bufchof Engelbriecht.
In den jaren uns beren 12723, do wart ber Sivart van Wefter- burch bufchof 30 Collen.
|| In ven jaren uns heren 1277, do wart der greve van Guilghe Bi. w.
15 erflagen van den vleifhmegeren zo Aiche in ver ftat up fent Her- bricht dad) in deim halven merge®,
In deim felven jare do wart der greve van ber Marken erflagen®.
In den jaren uns heren 1288, do was der herzoge van Brabant ind der greve van Guilge ind ere helpere zo Rodenkirchen ind deden alda her-
20 ſchauwonge. ind voren asvort zo Worink inde belagen dat huis mit hulpen des greven van veim Berge. ind da bleven doit me dan 800 man van bei- den partien. ind bufchof Siwart wart gevangen van deim greven van deim
Berge. In den jaren ung heren 1290, do giengen te irfte merbrobere. 3 - In den jaren ung heren 1294, do wart greve Ailf van Naſſau gefo-
ren zo einme roimſchen conincege ind Ffeifer ind wart gecronet® 30 Aihe van deim jelven bufhof Sivart van Weſterburch. In den jaren uns heren 1298 zo jent Remeis mifjen, do lach || coninf ar. 4».
2.3, und was eyn jair und tzwene dage gevangen gu Nijdecken 2°. jair tzo der Diele gefan- gen B*, von fnäterer Hand nydecken' untergefchrieben. Mit ‘up’ bricht ver Sag ab in B"- 5. 'ran Sollen’ fehlt 32. verraden van bufchuf 2! Bꝰ B3 B*. Bulperen bynnen Colne B*, 6. ind ver flat Coelne BB. Collen. ind des buſchof vrunde braichen durch de mure zo Sollen bij ver Vulreportzen (1. *Ulrep.’) C?. 10. 1274 B. 11. Engelbrecht zo Aiche B2. Ko Aychen in ver ſtat B. 14. 1287 B. 18. fleyſchmengeren DB. 16. "in dem halven mertze' fehlt 2°, 18. hertzoch Johan van Brabant 2°, 21—23, ind da bleven — van veim Berge’ fehlt 2°. Berge, ind wart zer Nuwerburch gevoirt. dat ge⸗ ſchach up fent Benefacius daich C 2. 24, meirbrondere. do was eyne groiffe meirfart 23. 26. eyme fenfer ind roymfchen 2°.
1. Diefe Angabe ift genauer al die Urk. II, 415, der Wec. A (vier Jahre), vgl. Note zu 5. Graf Engelbert von der Mark Dagen B. 6119. wurde gegen Anfang Nov. 1277 von Her- 2. Niddeggen bei Düren. mann v. Loen überfallen und verwundet 3. Die zwielpältige Wahl nah Erzb. mac Burg Bredervort geichleppt, wo er Engelberts 1. Tode fällt 1274 Nov. 15, Nov. 16 ftarb. Levoldi Chron. com. de nach Anon. chron. (Wuerdtwein, N.Subs. Marca bei Troß 104. XII, 334). 6. 1292 Juni 24, 4. 1278 März 16; vgl. Lacomblet
Sept-14.
BI. ab.
San. 21,
Märzte.
32
Ogelin up deim plage bi Surde mit fime vulfe.
V. Cöðlner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
inde hei hies herzoge
Ailbriecht von Oiſtrich ind er floich conink Adolf doit an beim Dun- mersberge !, ind fins brober fun ftach in doit 30 Brugge bi Baſel?.
bis eonink halp der ſtede von Collen weder bufchof Wicbolt. bufchof had den conink gecronet 30 Aiche.
ver ſelve boch foinde it der coninf.
bo voir der bufchof in Weitfalen ind kregede da weber den greven van ber Marken. ver jelve bufchof Tiget begraven zo Soift?.
In den jaren uns heren 1299 up unfer vrauwen dad) in ver vaften, do relaxierde bufchof Wichoft dat introdikt, dat geftanden hatte 7 jair ind 7 mainde ind 9 dage?, van des paid wegen.
In deim felven jare do wart bufchof Wicbolt zo Nuiſſe geforen zo einme bufchove binnen der zit des introdiks up des heilgen cruces
dah in ſeptembres.
In den jaren uns heren 1305 vur Kirſtnaicht, Do confirmirve pais Clemens buſchof Heinrih van Virnenburch, der proift was des doims zo Collen. de wile was der ftoil ledich 21 mainde.
|| In veim felven jare do bevrois der Nin, dat man up jent
Angneten dachs dar over gienf.
In deim felven jare do was fo grofe durzit,
fturven.
dat de lude hongers
In deim jelven jare up ſent Herbrichg bach, do giengen be geftichte
30 Dutze.
enbinnen ver mifjen do brach dat is, fo dat be beren ind de
jcholere da moiften bliven, bis dat i8 vergient”. In den jaren uns heren 1306, do was dat wafler 30 Frankfort bevuro- Sehr. 2. ven. dat is brach up unfer vrauwen fergwiongen dachs ind quam a8 grois is
1. Engelyn 2°. B',
Syrade 3°,
tacio 23. gien®’ fehlt B?, fent Geyrdruden avent dae 2°, nen B*,
14. tyredach 2*.
vol ind Herguge Engelbret ind erfloich 2*. “ind er floich conink A. doit' fehlt 2°. gefronet van dem felven buſchof Wijtbolt’. Der Reſt ves Abfates fehlt 2°, 16. fivele van Roemen 2%.
21—23, ‘In dem felven — i8 vergient' fehlt 2°, 21. geitifft uyſſer Coellen Bo Dutze over vat ijs, ind byn⸗ 25. vraumen dach purificatio 2? 23 .
2. ind in de felve fonind wart go Aiche 13. dach eral= 17. dat man — over
fent Herbertz dach up
4. Wijtbolt,
waſſerꝰ flatt ‘is’ 3°. quam alfo
yſs vur ve flat dat 2°. vur dy burge dat yt die burge intzwey voyr ind törn van den ſteden veylen ind vijl lude erprunden, kirſten, maede ind Inechte in nem felven wafjer 2°,
1. Gefecht am Hafenbühl bei Göll⸗ beim 1298 Zuli 2
2. Ermordung Albrechts durch fei- an die Neffen Johann bei Königsfelb 1308
ai
3. Er ftarb 1304 März 28. Vgl. Le vold a. a. O. 138 und den Übereinftim- menden Vericht ber Chron. praes. (An⸗ nalen a. a. ©. 2
4. Die —*— ber Tage ſtimmt mit Anon. chron. 337
5. Hier ift die irrige Angabe der Ann.
Agr. wiederholt; vgl. Note zu Rec. A.
6. Rec. A bat ‘up ſent Agneten avent'.
7. Das Zufrieren des Rheins und die Proceſſion nach Deutz (in die dortige St. Heribertskirche) erzählt ganz ähnlich bie fpäte, aber vielfach auf Älteren Auf- zeihnungen beruhende Braumeiler Chro⸗ nit (ber. von Eder, Annalen d. bift. Ber. XVII, 191).
8. Mariä Reinigung.
nn *
5
20
B. 33
vur de brugge, dat zwene turne van der ſtede muren neder velen. alda erdrank manich minſche, beide jonk ind alt!.
In den jaren uns heren 1307, do lad der conink up deim platze zo Collen.
5 In den jaren uns heren 1308, do wart Feifer Heinrich van Lutzel⸗ burch geforen? 30 einme roimſchen coninf ind Teiler.
|| In den jaren uns heren 1309, do wart Lechennich gewonnen. In den jaren ung heren 1313, do was de grofe mervart. In deim jelven jare up unjer vraumwen dad) in veim aufte, do wart 10 deim vurg. keiſer vergeven van einme broder van der prediger orden.
In deim ſelven jare, do ſtarf der pais zo Avinione ind der ſchone conink Philips van Frankrichs. ind do was ouch der groſe brant up beim Griechmarte * in ſent Peters kirſpel.
15 In den jaren und heren 1315, do was eine groje duirzit ind fterfve. In den jaren uns heren 1318, To lady de ftat van Collen vur dein Brole weder bufhof Heinrih van Birnenburd. In den jaren uns heren 1320, do wart de burd) zo Vrechen gewonnen van der ſtede van Collen. 20 In den jaren uns heren 1322, do wart broder Welter van der ketzer ſcholen verbrant.
|| In den jaren uns heren 1325, do wart Volmerſtein gewonnens. In den jaren uns heren 1330, do was der gode win gewaillen.
3. paltz' ſtatt 'plage 3%. 5. van Lutzelburch' fehlt 3%. 6. ‘geeroent? ftatt gekoren' Bo. ind Feifer? fehlt 32 2° B. bey was geboren van Lutzelburch 2°. 8. mervart ind was oudy [groyfje 2*) dure zyt B? BP B’C. 9. Item in ver felver gift wart — — prediger oirven up unſer fraumwen purificacio 2°. 10. vergeven. he ftarff gelich ad mench mynſche veyt 2°. vergeven mit dem heiligen facrament C?. prebigermonndh, alfo dat verboit man in, dat ſy dat heilige facrament neit me mit ver rechter hant nugen infulden C?. prediger mit dem ſa⸗ erament, darumb dat alle prediger noch hut nugen dat facrament mit der luchter hande C\. 14. kijrſpel up einen paifchavent 29. 15. groyſſe fterffve ind eyne [groyffe 3?] pure tzyt 23?.2°. aljo dat vijl lutz hongers ftoirffen 2°. 16. lach man vur dem Bruell und dat dede dye flat van Golne 2°. 18. zo Vrechen' feblt 22. gewonnen ind zobrochen. dat dede de ftat van Gollen B? B?. 21. “feßer jcholen’ fehlt 3%. 22. 1334 3%. gewonnen und Kobrochen 2°.
1. Ganz ähnlich, jedoch zum 1. Schr. Böhmen theilnahm. dauerte nach Levold 1306, die Ann. Francof, bei Böhmer, (Troß 162) vom 22. Mai bis 25. Juli
Fontes IV, 394. — Das gleiche Jahr nennt die Re— 2. Zu Frankfurt Nov. 27. cenſion O, die lateiniſche Reimchronik 3. Clemens V. ſtarb April 20, Phi- (Beil. II) und ber Jahresvers bei Troß lipp der Schöne Nov. 29, aber 1314. 339. Die Richtigkeit desſelben ergibt fich 4. In foro Grecorum bat au) Anon. aus den Datum des Waffenftillftandes chron. (Lacomblet III, 173): 1325 Januar 7.
5. Burg an der Ruhr. Die Belage- Bol. auch Schötter, Johann v. Lurem- rung, an der auch König Johann von burg I, 287
Stätdtechroniten. XII. 3
Bl. 5a.
1335.
BL. 5b.
34 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
Bel. A. In deim ſelven jare ftoinde up ein conink der hies Armlever, ber Val. lat dede de Juden alle doitſlain durch Frankenlant. | rim⸗ In den jaren uns heren 1333, do galt man eine quarte wins on umb ein ei ind ven beften um zwien helre, ind hies “ver nafle Lodewich'. au 1381. In den jaren uns heren 1334, do was der grofe tornei an beim 5 Nov. 24. Judenbuchel up fent Kathrinen avent. a In deim felven jare, do ftarf bufchof Heinrich van Virnenburch.
In deim felven jare, do wart Walrave van Guilge buſchof zo Collen.
In den jaren uns heren 1335, do mas der groje wint up jent
9.27. Simon Juda avent!. 10
In den jaren uns beren 1336 30 unfer vrauwen miffen, to lad)
ber greve van Guilge mit deim coninf van Behem wur des herzogen Rode? weder Johan den herzogen van Brabant, ven goden her- zogen.
Bl. 68, | In den jaren uns heren 1337, do wurben de heilge dri coninf um den doim gedragen z0 Collen mit grofen eren.
Bol. lat. In den jaren uns heren 1338, do was ber conink van Engelant
ron. zo Collen 3 ind ſchauwede de heilge dri conincge, ind voir do 30 Cove⸗
leng. bar quam feifer Xodewich bi in ind nam fin grois gelt ind ſolde
eme helpen weber conint Philips van Frankrich. ind hei enquam niet 20
dar ind der conink von Engelant verloir fin gelt.
In den jaren uns heren 1339 30 ſent Remeis mifjen, do belach ver conink van Engelant de ftat Camers * mit mainchme grofeme beren, ind der marfgreve van Brandenburch ind der marfgreve van Miffen, de waren ouch alba. 28
—
5
2. dede der juͤden vijl in Vranckerlande doeden und worden erſlagen van ſyme volcke 2°. in Franckenlanden ind darumb al umb lantz eyne quart wyns eyn ey 2%. 3. 1334 Be. 1331 C. 4. leſten 2°, ind de ven vayl hab de heyſch de naſſe Lodewich 2*. 5. 1335 39. 1332 C. 8. Wilhem 2!. 10. avent, do da vyl wonder ane geſchach: do fach man dat bly varen van fent Mertyn torn up dat velt 30 Molenheym B?. des anderen dages na ſynt Symon Juden avent O2, 18. Tijchtmiffe 3°. 12. vur des Roede 29. 16. groiffer herlicheyt und koſt 2°. myt love ind eren ZB. 23. Camers — ind ver marfgr. van’ fehlt 3°. heren herkoge. der marfgreve 3? 2°. 24. van Br. ind der marfgreve’ fehlt 2°.
1. Ueber den Zag vgl. Note zu 3. Die Anmwejenheit 8. Eduards in Rec. A. Cöln erwähnt u. a. auch Levold a. a. O.
2. Die Belagerung von Herzogenratb 188. Die Coblenzer Zuſammenkunft fällt bereits in den Anfang des Jahres fand im September ſtait. Näheres bei 1334. Vgl. Böhmer Reg. imp., 3. Er- Dominieus, Baldewin v. Lützelburg 368. gänzungsheft S. 401. Levold (a. a. O. 4. Kammerich, Cambray. Die Theil⸗ 180): a. d. 1333 in hieme per comitem nahme des Markgrafen von Brandenburg Juliacensem Rode obsidetur. Ende Fe- beim engliihen Feldzug von 1339 ift bruar und Anfang März 1334 ſetzt fie mehrfad) begengt el. Böhmer Reg. imp. Hocsemius bei Chapeaville II, 415. Ni: 1313—47, ©. 2 heres bei Schötter a. a. O. IT, 77.
R. 35
In den jaren uns beren 1340, do voir ber conink van Engelant ligen vur Dornick! mit den vleifchmengeren. da halp in Jacob van Ar- tevelt 2, ver do was here van Vlainderen. der [greve] endorſte do niet in dat lant Tomen 3.
5 In den jaren uns heren 1341, do wart her Steffain van Desbech boit geftechen up fime roſſe, bat hei in deim ſadel boit ſas. dat bebe ein Iſenberger.
|| In den jaren ung heren 1343, do geboit ber conink van Frank- Br. er. rich durch al fin Iant, dat 15 pennink folden gelben dri, ind darvan wart
10 grofe duirzit in ber cronen van Frankrichs.
In den jaren uns heren 1344, do wonnen de Peterlinge Rekelinchu⸗ jen ven Merkſchen ave®.
In den jaren uns heren 1345, do wart ver greve van Hollant erjlagen ? van den Vreſen ind ber here van Hurne ind vil andere heren de
15 mit eme waren.
In den jaren ung heren 1346 do wart conink Karl des coninks ſon van Behem gekoren zo einme roimſchen conink intgain keiſer Lodewich, der keiſer gewieſt was 31 jair.
In deim ſelven jare do wonnen de Lutger den ſtrit intgain eren
20 buſchof ind flogen ten heren van Valkenburch boit 3.
1—4. ‘In den jaren — in dat Iant Eomen? fehlt 2°. 3. greve' fehlt 2! 3? BP, ergänzt aus X 256a. ‘here’ ftatt greve' 2°. Vlanderen weder ven greven van Blanderen, pye envorft int Iant neyt fomen C'. 5 myſtbach 3°. Anrt van Airsburch doit geftechen zo Gollen up ver Bad C?. 6. roffe up fent Remeismiſſe dat he C!. eme eyn Dienburger B*. 9. lant: wer 15 pennind hetve, der ſoulde dry geven. ind baevan wart B*. 12. ‘den Merkichen ave' fehlt 3°, ane mit groysme firyde ind macht B2. ave myt eyme groiffen ftride 2*. 14. Harne 33. Burncheim Bi. Der Reft des Abſatzes fehlt 23. 16. wart conynck Karls fon Bi B? B*, 19. wonnen dy burger den ſtrijt weder yren heren ven bufchoff van Ludick und erflogen 2°. 20. doit ind vyl ander heren ind fy behielten ere lant. (Abfag.) In dem felven jare darna, do ftreven ve van Lutger [l. Lutgej weder ven blenden conind, weder Bra⸗ bant, weder Hollant, weder ven reynge [T. rijniche?) heren, weder eren buflchoff, mo der [l. ve) Lutger flogen conynck Hergoge greven in 200 rutere fcheffen [I. ruterfchaff?]. do bleif manch man boit 22.
1. Die Belagerung von Doornit Schmidt, Geſch. v. Frankr. II, 32.
(Zournay) fällt Sept. 1340. Der Brauer v. Gent, umarrt von Flandern. 3. Graf Ludwig von Flandern, ber mit Frankreich im Bunde ftand.
4. Diejen Namen finde ich urkund⸗ lich erſt 1357. Lacomblet III, 476 oben. 5. Beieht ſich auf das verhängniß- volle Ediet K. Philipps von Frantreich, wonad die umlaufenden Münzen binnen Jahresfriſt allmählich herabgeſetzt werben follten, zum Theil bis auf ven fünften Theil des Nennwerthes, Auguft 1343.
damals
6. Nach der lat. Reimchr. wurden die erzbiſchöfl. Truppen bei Recklinghau⸗ jen 1344, nad) Levold (a. a. DO. 192) 1345, von Graf Adolf von der Mark be- fiegt. 1295 war Redlinghaufen von den Märkiſchen erobert worden nach Anon. chron. 336.
7. Im Treffen von Zuyd-Finna bei Staveren, 1345 Sept. 27. Xeo, Zwölf Bücher niederl. Geſch. I, 731.
8. Richtig werden bier die beiden Lütticher Kriege von 1346 und 1347 un- terſchieden. Vgl Notezuftec. A 06.9. 22.
3*
36 V. Edlner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In deim felven jare do ftreit der conink van Engelant intgain ven conink van Frankrich z0] Eriffiva!. da bleif doit ein coninf van Behem, berzogen ind greven ind andere vil heren.
Bl. 7°. | In den jaren uns heren 1347, to was ver ftrit zo Qutge, ind ve burgere verloren ven ftrit2.
In deim felven jare do lach der conink van Engelant vur Kalis, ind de lage werbe ein jare bis hei Kalis gewan?.
In den jaren uns heren 1348, do ftarf greve Ailf van deim Berge in der vaften.
In deim jelven jare do machden de burgere van Eolne, dat man dat vleifch mit den ponden vercoichte?.
In ten jaren uns heren 1349, do giengen de geifjelbrodere.
In deim felven jare do ftarf buſchof Walrave zo Paris up unjer
Aug. 23. vrauwen avent in deim aufte. 30 hant up fent Bartholomeus avent, do
bleven de Juden z0 Collen doit, de fid) felver verbranten.
In deim felven jare do wart bufchof Wilhem van Genepe bufchof z0 Collen, ind do was eine fterfve an den drofen.
In ven jaren uns heren 1350, do was de grofe romervart5, ind
ar, was ouch eine grofe fterfre an den droſen. Bal.fat. | In ven jaren uns heren 1351, do was ber fomer alfo heis, dat ron. der win ind alle wroicht blode 30 halven meie.
In den jaren uns heren 1352, des vridages vur Palmen, do wart
2. Frankrich 30’ fehlt BI 3? 3? B*. Triſſyda 32. Cryſſidia 2°, Cyrſſidya B*. Behem ind dartzo hertzogen 2*, 4. In den jaren — verloren ven ſtrit' fehlt 2°. 5. verloren ouch ven flrift 3° firnt. nochtan behielten fy exe lant mit grofjer eren. fy hielten exe ftraifien almwege vry 22. 9. *in der vaften? fehlt 2°. 10. ‘heren’ flatt “burgere' B*. An Stelle diefes Abfchnittes, der in 33 erft fpäter folgt, fleht dort ein anderer: ‘In dem felven yair do was ver hoff up dem Niuynmartte in dem mehe ven men nrempt ven roſengarden'. Die glei⸗ hen Worte in C. 11. dat dey vleysmenger moiften dat vleis wegen ind mit deme G. ver- foyffen C'. punde verfouffen fulve, up fent Katherynen dach C?. 13. Bor diefem Abfchnitte ftehn in B? die Worte: “In dem pair uns heren 1349 was der ftrijt (unvollenvet). — ftarff ve felve buffchoff 2%. 14. avent affumpeiv 29. Parijs ver konink van Franfrich dede im laf- fen in eyıne bade, bis er flarf [ind leiſſe ſijch doit bloden C?). do heynk in ver konink mit eynre twelen an eynen balfen, want er hat it zu ven heilgen gefworen [dat be in bangen wonlde C’?] C. 15. ‘30 Gollen’ fehlt 3? B?. 16. In dem yair uns heren wart 3°. 17. eyne groyfie fterfite 3*. droiſſen, alfo dat manch man und vroume daran boyt bleyff 2°. 19. droſen da egenne argedie weder was [intge: n inwas 2%] 30 deyn 3? 3%. droyſſen, var gyen mehfter buffe zu gebain enfonbe noch auch vynden C!. 21. frucht in dem velde 23. ſlode' ftatt ‘plone‘ 3%. halven' fehlt 3? 3° B*.
1. Schlacht bei Erecy, 1346 Aug.26. faſt ein Sehr, Pauli, Geich. von England, 2. Am 21. Juli (in vigilia Magda- IV, 405.
lene) 1347, |. Hocgemius hei Chapesville 4, Auszug aus der Rathsverordnung a. a. 8.11, 492. von 1348 bei Ennen, Geſch. II, 624. 3. Die Belagerung von Calais be- 5. Wegen des in dieſem Jahre ver⸗
gann Anfang Sept. 1346 und dauerte kündigten zweiten Jubiläums.
15
*
0
B. 37
ber proiſt van Spainheim ind her Ernft van Molenarken ermordet in des officiail8 hut van den overften van Collen umb eine fnode Jade ind homodes willen. In den jaren und heren 1353, do was ein groi® wint, ind ouch wart A zu 5 Öripefoven gewonnen van deim lantfrede. Ä 1351.
In den jaren und beren 1356, in deim mainde feptembre,
Do wart Der coninf van Frankrich gevangen in einme ftride van deim prinzen van Engelant.
In beim felven jare, zo noin zit, do was eine grofe ertbevonge !
10 umb Baſel, alfo dat vil burghe darneder velen ind Baſel ein deils.
In den jaren uns heren 1357, do quam feifer Karl ſwigende 30 at Iat. Collen?. to man in niet grofeclichen intfienf, do reit hei van zorne 30 &ron. beim Brole. ind des I anderen bages, do wart hei irlichen intfangen. Bli. se.
In deim felven jare do was der win alſo hart, dat man in mit
15 larſen trat, ind hies ver leffelwin.
In den jaren uns heren 1358, do was eine groifle jterfte van ven brojen. dat werde van dem auguft bis zo Firsnacht.
In den jaren uns heren 1360, doe was de grofe gefelichaf vur Mege. ind up der jelver veifen bleif greve Gerart van veim Berge ind her Ar-
»nolt van Blantenheim?, de geviande waren, wederreden „el. jih vur der Sleiven. da bleven de zwene heren doit. Agripp.
In den jaren uns heren 1361 in deim mainde februariot up eine Bot. A. naicht,, bo wart ver hemel a8 vurich, dat alle Iude wainden it brente.
In der ſelver naicht do ftarf der irſte herzoge van Guilge.
25 In der felver naicht do wart feifer Karl ein jonf fon. der wart 30 Norenberch firften gedains van bufhof Wilhem van Genepe.
Der. 25.
2. offtcialis hoffe van Colne un jente Margrethen cloifter van ven hoeften van ver flat 3°C". 4. In den jaren — lantfrede' fehlt 2°, ‘ouch? fehlt B*. 6. 1354 BC. *in beim m. fept.’ fehlt 2°. 8. *pringen’ fehlt 2°. 9. ‘zo. n. 3.’ fehlt Be 2*. 10. Bafel meve 39. 12. *egrlichen? ſtatt *grofeclichen? 2% 13. intfangen van der gemeynen B? B*. tzo Goelne B%. 13. *lerfe wyn' ſtatt leffelwin' 3. 16-18. "eine groifie— 1360 do was' fehlt BU Tert nach 2°. 19. "gr. G. v. d. B.' fehlt 2°. 20. Valckenheym (corr. von ſpäterer Hand) want hey ind fone frunde meberreven 2*. 24. *irfte fehlt 2°, von fpäterer Hand übergefchrieben. In ven jaren uns heren 1361, des eirften donresdages in der vaften, ftarf' C?. 25. in den felve jare dez nacht C'. fon geboren. ver B*.
1. Das Erdbeben zu Bafel begann (Annalen des hiſt. Ber. XV, 193): ‘ver
auf St. Lucastag (Det. 18) 1356; Ochs, Geſch. von Bajel II, 98.
2. 1357 Febr. 18 urtundet Karl IV. zu Cöln. Lünig, Reichsarchiv pars spec. VII, 5.
3. Die Ann. Agripp. nennen ihn Konrad. Dagegen Miünftereifl. Chron.
proeft van Geratzſteyne (Gerofftein?) ber Arnult genant van Blanfenhem’. Vgl. D. 4. Wahrſcheinlich Febr. 14, vgl. Note zu Rec. A ob. S. 23. Wenzel wurde erft Febr. 26 geboren. 5. Die Taufe Wenzels fällt auf Apr. 11, ſ. Städtechron. I, 352 Note 5.
38 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In den jaren uns heren 1362, do ftarf bufchof Wilhem van Genepe in deim mainde feptember !.
Dal. lat. In den jaren uns heren 1363, do quam der coninf van Ciperen zo ron. Golfen um de heilge bri conincge 30 beſchauwen, ind voir || alle lant us En Engelant, in Britanien, in Frankrich, bis 30 Venedien, ind van anne
weber heim 30 lande?.
In den jaren uns heren 1364, des fejten dages in deim meie, do waren de heren an beim Malsbuchel gewaippent intgain de unverbiende brodere 3, de wevere. dat wart fuverlichen nevergelaicht. dat dede ein
greve van der Marken ind ein vait van Collen. Du. Tat. In den jaren uns heren 1365, do was ein falt winter, bat der Aron, zu Rin ein gans virdel jair beftanten was, dat man 30 Nele? over ben Rin gienk. ind 30 Mainze was grois mart upme Nine. In beim felven jare do was eine grofe fterfe>. In den jaren uns heren 1366, Do wonnen de fteve ind ve heren des
lantfreden dat huis Hemersbad up den firftavent, ind der van deim huſe wurden 13 up rader gejat.
Mai si,
1. Hinter Genepe' in 3* von fpäterer Hand: "van eynen honvebifs‘. Ausführlicher C!: “ind tuſchen Bunne ind Andernacht ſolde der felf bifchuf in enme ſchif varen. doy hatte er eynen affen, ver beys in in eyn beyn, vater darumb muft fterven’. Achnlich vie veutfche Biſchofs⸗ chronik in C?: “ind tufchen Andernaich ind Aonne voeren fy in eyme fchiffe ind fagen in eyme anderen fchiffe eyn cruce van fteynen (!). ind der vurß buyſchof Hatte eyn merfaße, de beis ven felven bufchof in fon wantbraeben, dat he dairumb ftarf .... ind leiffe dat ſteynen eruyß feßen, dat noich fteit tuifchen Godesburch ind Aonna’, 2. Statt “in d. m. fept.’ bat 02: des Mayndages nae fent Regivius (1. Eg.) da’. 4. zo ſchauwen, ind ouch etzlijge ſyne vrunde, burger 30 Collen' C?. voyr in alle deſe lant bie 2°. 5. *in Frankrich' fehlt 2%. 6. zo lanve. (Abſatz.) In den yair do men fhreiff 1364 quam ver coeningf [ve konynkynne C?] var Deynmarden zo Eoelne umb dye heilgen drij foeninge zu befchaumwen. [30 Avion zoich he vort
c?) B® c?. 7. *yrften’ ftatt leſten' 2*. mertz' ftatt meye' B*. 8. die unſchuldige broder C!. 11, 1366 B. 12. dat men up fent Pauwels dach zo Neyl 2? B*, zo maile B>. 14. eyn fo groiffe 3*. ſteerffde in deme augfte 23 C. augufte ind werde 3 maent C?.
16. Tantfreven wurpen dat umb genant Hemmerbach B*. Schaforys van Leinburdy 22.
17. gefat. do wart geboren Thys
1. Am 15. Sept. nad) der Chron. praes. a. a. DO. 224.
2. Bon der Reife des tapferıı Königs Peter von Cypern durch Europa |pricht ausführlicher die Chron. quor. regum, ohne jedoch feinen Aufenthalt in Coln zu erwähnen.
3. Ueber dieſes Vorjpiel des Webers aufftandes von 1370 ift fonft nichts be- fannt als Die kurze Notiz der Münſtereifl. Chron. Annalen XV, 193). Die un—
verdienten Brüder’ bilden den Gegenjat zu ben fratres deserviti, d. h. benjeni: en, welche als Zunftmeifter das übliche Fefteffen gegeben, “den Dienft gethan’ hatten. Ober trifft die Variante unſchul⸗ dig’ Air Rec. C das Richtige? 4. Niehl am Rbein, unterhalb Coln. 5. Wiederausbruch der Peſt in Diefem Jahre erwähnt auch die Limburg. Chron. (Annalen des Bereins f. nafj. Alter: thumst. VI, 449).
on
—
5
5
10
15
20
In den jaren uns heren 1367 30 paifchen, do was ein grofe fterfve Apr. 18.
an deim hoifte.
|| In den javen uns heren 1368, do fah man cometam mit beim 81.9.
langen fterke in der vaften.
B.
39
In deim felven jare galt ein malder fornd 9 marc ind ein malber weiß 10 marc ind 1 quarte wind einen alden grofen.
In deim ſelven jare do voir der pais van Avinione 30 Rome. ind ver pais lach mit deim feifer 30 velde mit grofeme vulfe intgain hern Bar-
nabo den beren van Metlain.
In deim felven jare do lach ver herzoge van Brabant na deim aujte intgain den berzogen van Gelre ind wolden ftriden. doch jo wart it up-
gehalven.
In deim felven jare do ftarf buſchof Engelbricht van der Marken ang. 23.
up fent Bartholomeus avent!.
In den jaren uns heren 1369, do geboit bufchof one van Trere allen paffen us Collen un einre vlefchen willen, ve her Johan van Coivelshoiven enbinnen metaten nam, der do ‚burgermeifter was.
Sn dem jelven jare? do wart Arnsberch deim geftichte van Collen
gegeven.
| In den jaren uns heren 1370 up fent Matheus naicht?, do wart 81. w. dat um der flefhen willen ge-
dat introdift relariert, laiht was.
In den jaren uns heren 1371, do brach bufchof Frederic) Numenar, Goirsdorp, Rodensberch int Merzenich).
2. hoyfte va manich mynſche aff ſtarff 3? 29. ind dat werde jbis 30 fent Micheils Johans 2°
c!) myffen 3? 33 B®, eyme langhen B
ind werde van pynxſten an bis zo ſint Johans miſſen C2. 5. 10 mark ... 11 mark 2%. intgain inander in dem auguft ind wolden 2*.
3. mit 10. Brabant ind ver hertzoge van Gelre 13. ‘greve? flatt buſchof' 3°. 16. wyllen.
do ber Johan van Wevelkoven burgermenpfter do was, de nam eyne flefch bynnen mataten 22.
Wevelkoven B' B? B*, tin®’ flatt Matheus’ B*. 7 jair 2°.
1. Die Chron. praes. a. a. DO. 230 nennt als Todestag Erzb. Engelberts 111. nicht den 23. jondern den 26. Auguft. Die Richtigkeit des erfteren Datums ift wahricheinlicher, da Erzb. Kuno von Trier bereit am 25. Aug. nicht mehr, wie bei Lebzeiten Engelberts, coadiutor, ſondern administrator Coloniensis ecclesie sede vacante genannt wird. Seibert, Urkun⸗ denb. zur Landes» u. Rechtsgeſch. des Herzogthums Weftfalen II, 512. Eine Fortſetzung Levolds von Northof (Troß 240) nennt als Todestag: 1369 die Sa- turni post Bartholomaei. Zu 1368 be
19. zogegeven, want ver greve egeyn erve enleis C?. avent B? B*. vach BP, 21. Goitsdorp B2. Garsdorp 3°.
20. "Mer: 21. gelacht was, ind dat werde wail
rechuet, würde dieſes Datum wieder den 26. Auguſt ergeben. Dagegen nennt eine bei Gelenius de magn. Col. 242 beſchrie⸗ bene Bleitafel Aug. 25, ebenjo ein von demjelben angefüihrtes Domcalendar,
2. Ein Kaufvertrag wegen der Graf- ſchaft Arnsberg. ift vom 25. Aug. 1368 (Seiber& a. a. O.), die Schenfungsur- funde des letzten Grafen Gotfrid vom 10. Mai 1369 (Lacomblet III, 589) da⸗ tirt.
3. Die Rec. A bat ‘up fente Matheis avent'.
A zu 1371,
Au 1371,
Jun. 21.
Bl. 108,
Aug. 15. Eert.8.
40 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In den jaren uns heren 1372 in deim aufte up ven 22. dach, do ſtreit ver herzoge van Guilge 30 Baiswelre weder den herzogen van Brabant ind veinf in in dem ſtride inde vil ander heren!.
In deim felven jare in dene mainde november up den 20. dad), To verloren de wevere int de volre alle ere maicht intgain de heren van ver ftat 30 Collen, ind ere zwei huis? wurden gebroden ind fi wur— den gevangen ind eglidhen erflagen.
In deim jelven jare to quam bufchof Treverich van Sarwerven 30 Sollen ingereven up jent Albains bach 3 ind wart irlichen intfancgen ind bei fanf de homiſſe in deim dome.
In den jaren uns heren 1373 up ven heilgen pinzstach, do ſank ein carbenail de homiſſe in deim Dome.
|| In deim jelven jare do quamen de Juden weder z0 Collen mit wille der heren?.
In den jaren uns heren 1374 in deim mainde februario des 9. da- ges>, Do was der Kin a8 grois, dat man vur Der monzen de pert drenkde. dat geweſſer werde bis patjchen.
In beim jelven jare do quamen de dentzer tujchen ziven unfer vrau— wen mifjen affumpcio ind nativitas. de dantzden in Firchen ind in clufen
1—4. do flreit — up den 20. dach’ fehlt ZI. Ergänzt nach Rec. A. 2. van Guilge' fehlt B>. Bayswilre mut hulppe des herkogen van Gelre weder 2°. 3. vyenegen ven hertzoghen van Brabant in 3°. veynd mannid in den ſtryde ind doe wart der hertzoge van Gelre erfchof: fen ind ver here van Sympael wart doit geſlagen ind nochtan vil ander goeber heren B*. inde — beren? fehlt 2°. 4. 22 B*. 6. ind yr Buffer worden 33 2%, 7. erflagen ind do wart manchen man fon houfft aff geflagen up dem Heumarte by deme ſchupſtoyl dat doe beyfch ver Sturtzbach 2*. 10. doym up fent Peters elter 23. i1. 1374 B®. 15. ‘Sn den jaren — bis paifchen? fehlt 2°. 1375 B. 16. mungen upme Heumart in Goelne de pert BY. 17. werde ind doyrde B*. 19, myſſen ve man nennet affumpcio 2*.
1. Richtig erwähnt der Zufak in B4 den Tod des Herzogs Eduard von Gel: dern und bes Grafen von St. Pol.
2. Die Kaufhäuſer Arsburg und Grie- Henmarkt, gl. Note zu Weverjlaicht V. 348.
3. Die Urkunde, in welcher Erzbifchof Friedrich III. die ftädtifchen Privilegien beftätigte (Groß. Priv. Buch im Stadt: archiv, BL. 138d;, ift vom 30. April 1372 datiert. Diefe Confirmation pflegte bei Gelegenheit des Einritts gegeben zu wer- den. Dagegen find im Ausgaberegifter die bei Friedrichs Einritt feiteng der Stadt gemachten Geſchenke (13 Ohm Wein und filberne Gefäße im Werth von 1161 Marf)
unter der Rubrit dominica Petri et Pauli fer. IV. post (30. $uni) eingetragen.
4. Ein Berzeihniß in den Schuß der Stadt aufgenommener Juden — fie wa- ven jeit den Mordfcenen von 1349 aus Cöln vertrieben — datiert fhon vom 1. Suli 1372 (Quellen IV, 647). Eine 1373 ipso die b. Thome Cantuarensis (1372 Dec. 29 unferer Rechnung, weil das Jahr mit Weihnachten begann! da⸗ tierte Rathsurk. (Tacomblet III, 646) ge- währt ben Juden Schuß auf zehn Jahre vom verfloffenen Remigiustag (Oct. 1) ab gerechitet.
5. Rec. A 0b. S. 25 nennt Febr. 11, vgl. Die Note.
or
10
B. 41
ind up allen gewiben fteven alfo lange, dat vil na grois ungelouve up- geftanden was in ver firftenheit. doch 30 leften vant man, dat it Lichter lude gedroch maß !. In ren jaren uns heren 1375, do voren ve fcheffen van Collen 30 5 Bunne wonen. ind zwene de quamen weder ind dri bleven zo Collen, mit namen her Everhart vanme Hontgin ind her Everhart ind her Heinrih Hardonift?. In den jaren und heren 1376, do wart ter fanf gelaicht 30 Collen, Azu um bat der feppelev van Wevelkovens ind her Johan van Keilfe, || ver Bı. or. 10 rentmeifter was bufchofs Frederichs, gevangen waren. herumb veit der bu— Ihof 30 deim feifer ind braichte de ftat van Collen in des keiſers aicht. ind Do begonte der crieh ane zo gain, ind allet umb der ſchef—
20 bewart weren.
fen wille.
In deim felven jare up fent Quirins dach do wart Duße verbrant von 15 Woilter van den Borfte ind Engelbrecht van Difte ind finen broveren, de
da viant waren des buſchofs. 30 Siburd up den berd.
darna wart [ent Herbert gepoirt
In deim felven jare do wurden unfe heren 30 vade, dat fi den Rin zopielden bi Beien, um des wille dat ere molen ind ere ftat desde bas
den cried upbielte,
1. ‘alfo fange — gedroch was? fehlt 2°.
B*. 4. In den jaren — Hardvuiſt' fehlt 2°.
buſſchoffs Sreverichs willen gevancgen 2°. keyſers 2*.
2. *in der Eirftenheit? fehlt 2*.
int do wart grofe afife upghelaidt, vamit man ind urlogren mit deim bufdof. was forn ind win wale veile.
doch
dat idlicher lude 9. Veck 2°. 10. rentineyfter umb herumb bracht der buffchoff van Coelne in des
12. ind allet dat gar umb der felver felven (fo!) fleffchen millen vurß. 2*.
13. Hier folgt in 3° folgender Sag: "In dem yair uns heren 1374 wart der vayt van Coelne
gevancgen vur Berd des maindaghs na fent Peters vage ab vincula”. 15. Woilter van’ fehlt 3?, ergänzt aus A. Woulter Burft
deim felven jare’ fehlt ZB! 23.
14—18. ‘do wart —
B* 19. moelen in ir ftat des waſſers bewart wurde ind 2°.
1. Diefes Urtheil ift zu allgemein. Wie viel Betrug auch bei diefer merkwür— digen Erſcheinung unterlief, jo muß fie Doch wenigitens in ihren Anfängen als eranthafter Zuſtand betrachtet wer⸗ ben. Dies jagt auch, geſtützt auf ärzt- liche Urtheile, der ebenſo genau wie nüchtern beobachtende Verfaſſer der Chron. quor. regum.
2. Die Koelh. Chr. 277 fagt dagegen: ‘Doch quamen ir dri achternae wederumb in Coellen mit namen 2c.’ Ein Heinrich Harbouft, ſtatt deſſen im lateinischen Text der Würzb. Hf. (Beilage I, BI. 82%) Henricus de Judeis genannt wird, er⸗ fcheint allerdings unter den aus Ein entwichenen Schöffen (Lacomblet 111, 667).
3. Er war Bruder des Biſchofs von Münfter, Florenz von Wevelinghoven. An leßteren jchrieb der Rath am 30. Oct. 1375 {&opienb. I, 69), er könne vor=- läufig über den Grund der ©efangen: nehmung noch feine Mittheilung machen. Dagegen wird in einen Schreiben an bie Stadt Müuſter ald Motiv angegeben: umb aljulger boeſer upjeße ind verret- niffe wille, as he up unfe lijve, guebe ind ftat tuſſchen ſyme heren geraimpt habe’ (Copienb. I, 716). Die Fortf. der anf Beranlafjung bes) Biſchofs Florenz ab: gefaßten Münfteriihen Chron. (Ficker, Die Münſter'ſchen Chroniten des Mittel⸗ alter8 S. 69) meint, wohl etwas naiv: nullis inimicitiis praesedentibus.
42 V. Eölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In deim ſelven jare des irften dages in deim evenmainde, up ben pinrstach, do kois conink Karl finen fun z0 einme roimſchen conincge mit der koirvurſten wille 30 Renfe in veim garden. ind varı danne reden ji 30 Frankfort, ind de koirvurſten machten in zo einme voimfchen coninf.
In deim felven jare do voren ve van Collen zo Duge ind verbranten Dutze alzo mail ind ftiefjfen de mure nedert,
Bl. I1e. | In deim ſelven jare in veim heumainde, do was ver feifer 30 Aiche ind cronede finen fun, ind hei wart coninf gemaicht van alle den foirvur- ften ind van bufhof Frederich van Sarmwerden gecvonet. des wart eme 40000 gulden? van deim Feifer.
In deim felven mainte des 10. Dages, Do was der grofe brant in ſent Kunibertz firjpel, ind was ein fo grois wint, dat dat vuir niet enwas 30 lefhen. ind alda verbrant der toirn mit den cloden ind der umb- gank ind de fchole, piftrie ind cloifter me dan haff.
In dein: felven jare up ſent Marien Magdalenen dad), do bleif Her- man Drofiffe doit, der helper was der fteve van Sollen weder den bufchof.
Jul. 9. In deim felven jare up fent Panthalioins naidht, do ſchuſſen de viande vuirpile in de ftat, ind des felven da- ges voir bufchof Frederich Ligen tuſchen Collen ind Rodenkirchen bi de malatencotten ind jloich da up fine paumwelune 30 noinzit. doch beriet hei fich
Bl. 116. balde, ind voren des anderen || morgens vro werer heim zo ſchiffe ind 30 perde jo fi alre irfte fonden ind moidten.
In deim jelven vage, bo reden de zoldenere ind de gemeine van Col- len vur ſent Severind porze ind flogen fich mit den vianden. ind ba wart bufchof Frederichs van Sarwerden broder ritter ind der here van Wefterburh?. darna over eicht dage, do voren de van Collen 30 Dutze ind
braichen fent Herbriehg monfter ind de firfpelsficche, ind verbranten de abdie alzontail, umb dat der bufchof egeine burch da enmachede.
1. up den p.’ fehlt 2°. 2. Karl Wenzelaus fyne fone 22. 3. Meng’ ftatt Renſe' 2°. ‘in deim garden? fehlt 2. 4. conynd ind baden eme as man des pleit [30 doyn 2?) 3? B® B*. 5. verbranten it alfo mail af ind wurden de fyrche never BY, 8. conink gemaicht' fehlt 2*. 10. 44 B?, vil' flatt ‘40000’ B*. 12. brant' flatt wint' 3%. . 13. go leſſchen enwas, ind alle vie clocken, ſchoill, pyſtorye, umbganck me 3°. umbgand, preifterfchole ind vat cloi= fier B?. 15. Herman Droshuys B?. 16. buffhoff Sreverich van Sarwerde 39. 17. In deim felven — konden ind moichten? fehlt 3. 27. vat munfter 3. 28. up dat dar feine bürch gemacht enwurbe 23.
1. Die Rec. A fagt gerade umgelehrt Ten XV, 194) erzählt die Ankunft des ‘bis an be muren, be bleven ftainde’. Erzbiſchofs und das für die Stabt nach:
2. Nach den Zuſätzen zu Levold's v. theilige Gefecht am Severinsthor mit dem Northof Cronica pontif.. Col. (Seiberg, Datum ‘des dynxdags vur fent Sohans Quellen der weſtfäl. Geſch. II, 419) er» dage'. Der 29. Juli fällt allerdings anf hielt Erzb. Friedrich fiir Wahl und Krö⸗ einen Dinstag, doch ift auffallend, daß nung Wenzeld 50000 Gulden. Bgl. je die Chronik den Tag nad) einem fo wenig doch Deutſche Heichstagsakten I, 32. befannten Heiligenfeft (Johannes Colum-
3. Die Münftereifl. Chron. (Auna- binus 31. Juli) beftinmt.
Di
—
**
B. 43
Herum? jo wurden viant der ſtede van Collen ver bufchof van Trere, ver bujchof van Paderburne, ver herzoge van Brabant, de ftat van Aiche ind der lantfrede? ind ber greve van Segen, der herzoge van Oiſtrich ind der feifer ind manich lanthere, ind nochtan me dan 800
» rittere ind Eniechte in deim gheftichte van Trere.
Nu had de jtat 30 helpen greve Engelbriecht van ver Marken * ind wale 200 gelavien. de waren up fent Severins dach gereden || 30 Bunne Set. 2. ind waren ba den ganzen dach in deim velde. ind der bujchof endorſte miet 18 Bunne fomen. ind fi verbranten alle de Dorper af de da um ftoin-
so den ind namen ben luden ir ve inde dreven it in de ftat zo Collen. ind bat geſchach ducke ind bucke, ind da wart manich man gevangen ind erfla: gen van beiven partien.
In den jaren uns heren 1377, do wart eine fone gefprochen tuſchen beim bufchove ind ver ftat, dat it geprebiget wart a8 van ber zit port bis
ıs up fent Baumwel 6 dach. alda reden ve gode heren bi ein zo Herfel? up beim Nine, des buſchofs rait ind der rait van Collen bi fi, ind gelichden
1. wurden ſy 3%. buſchof van Trere’ fehlt 2*. 3. Zege 3?. Gerberen 3°. Sygen B*. 4. langhere in veme geftichte van Trere ind nochtant me dan 800 rittere ind fnechte de ver fteve viant waren 32. lantzhere, vitter, knechte, dy all ver flat entfachten 2°. lantzhere ind ver bufihoff van Wurmfe ind nochtan me vun 800 ritter ind knecht de ouch ver flat van Coelne
viant woren 3°.
vur Bonne ind dairumb lantstz ind den ganten 2*.
10. "ind namen — beiven partien? fehlt 23. fehlt 3°.
13, 1372 3°. 1377 up fent Agneten dach do wart 22,
7. gelavigen, ind ve van Coelne ind ere hulper reden up fent Severyns dach
9. ‘ve van Coelne' flatı ‘fi! 2%. in de flat! fehlt 2#. 11. 'gevangen ind’ 16. rayt van Eoellen
quam ouch darby ind ſy ſoynden ind verlichten ſych 2*.
1. Hier beginnt bie ſelbſtändige Fort⸗ ſetzung.
2. Der Landfriedensbund hatte von ber Stadt Losgebung ber beiden gefange- nen Prälaten gefordert, was dieſe aber als Einmiſchung im innere ftäbtiihe An- gelegenheiten zurüdwies (Copienb. 1, 765. Brabant und Achen nahmen als Glieder des Landfriebens Antheil an der Fehde. Ihre Betheiligung wird aud) in den Zuſätzen zu Levold (Seiberß a. a. O.) erwähnt. Daß diefe Zuſätze mit bem Supplem. Levoldi bei Meibom Ser. rer. Germ. I, 409 (auch bei Troß 238) meift wörtlid übereinftimmen, ſcheint dem Ber: auegeber entgangen zu fein.
Die Rec. D jchreibt “Begehaume‘, verſtht alſo wohl Ziegenhain, wie Ei: nen, Geſch. II, 722 annimmt. Eher ift boch an den Grafen von Raffau » Siegen zu denken.
4. Graf Engelbert war oberfter Haupt» mann ber ſtädtiſchen Truppen (Quellen V, 182). Die übrigen, Bundesgenoſſen |, bei Ennen a. a.
5. Diele Angabe ieh hinter den fehr genauen Daten der Zuſätze zu Levold (Seiber a. a. DO.) zurlidtreten müſſen. Nach dieſen verwüſtet Engelbert die b. Jeronimi (Sept. 30. Das Supplem. bei Meibom bat jedenfalls irrig die D. Ge- reonis gleich Dct. 10) das erzb. Gebiet bei Xechenich und rückt dann crastino b. Remigii (Oct. 2) näher auf Bonn zu, wohin I) der Erzbiſchof ohne Gefecht zu = rüdziebt.
6. Baul der Einfiedler (Ian. 10) oder Pauli Belehrung (Ian. 25)? Der Ab: fchluß der Sühne erfolgte 1377 Febr. 16. Lacomblet III, 695. Quellen V, 200.
1. Dorf Herfel am Rhein unterhalb Bonn. Vgl. Ennen, Geſch. 1, 726 Note 3.
BL. 120,
Febr. 16.
März2d.
44 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
fih da alle famen, alfo tat des bujchofs rait quam zo Collen 30 fent Sohanne bi ten Homeifter ind der rait van Collen bi fi. ind fi fchreven de fone alfo, dat ter buſchof ind be ftat gode gepronde wurten. he over was ein homeifter van fent Johanne! ind vil andere heren. int de ſone de wart aljo gefprochen, alfo dat zwene jcheffen nummerme in te ftat 30 Collen fomen || jolven, int te ander 9, fo wanne fi ten ſchaden ten bur- geren gebefjert haint, ven ft in daden, e it 30 rouve of 30 brante queme?. bit hait bejegelt ein bufchof van Trere ind ver bufchof van Collen ind ver bomeifter van fent Johanne ind dat capittel van beim Dome ind de ftat van Collen mit irme grojeme fegel?. inte dis brief der wart gelefen up ten irjten maindach in der vaften up ver burger huis vur Der gemeinen, ind deſe jone behagere in allen wale beide jongen ind alven.
In teim felven jare in deim merze, do dede ver bufchof jagen wur de Schaifperke, dat ter van Collen ein in den graven viel ind in beim graven wart erjlagen, ind ft drogen in ujjer deim graven: ind da brad) ver bufchof irfte de fone, ind hei vere bangen ven armen fniecht. damit dede der bufchof unriecht.
In deim felven jare up unjer vrauwen dach in der vaften, do qua- men de jcheffen weder zo Collen ind hulden deim vade®.
I. ‘30 fent 3.’ fehlt 3%. 3. hye was over ver bufichoff van Tryre und der vorgeſchr. homeyſter van fent Johanne und vyel anderer 2°. 4. andere goeder B*. 6. 11 32. ſchaden ven burgeren van Collen belacht Hain ve jy in daden 30 VBrandenvort ee it 30 3? 3°. fo wanne fh der flat van Coelne ven ſchaden ven ve flat geleden ind gehat heiten ee — — brande fomen quam (fo!) belacht Hetten, fo moichten fy weder rarin kemen. ind dyt had 3. 9. ind dat cap v. d. dome' fehlt BI. 14. dat ſy [ver van Coelne eyn deyl 2*) in den graven veylen ind in d- gr. wurden ſy erflagen 3? B*. 15. ſy' ftatt "in? 2°. 16. fone ind hey dede dartzo eynen armen man hangen B*. armen man... Neft des Satzes fehlt 3?. damyt — unriecht' fehlt B'.
1. Erzbifhof Kuno von Trier und der Sohanniterorvensmeifter Konrad von Brunsberg erjcheinen in der Sühne vom 16. Febr. als Schiedsrichter.
2. Unferem Chroniften ſcheint das Sühneinftrument felbft vorgelegen zu haben. Betreffend neun der ausgemwiche- nen Schöffen wurbe hierin beftimmt, fie und die Stadt follten fich gegenjeitig alles Gut zurüdgeben, das weggenommen wurde, ‘e Dis frich zu rouwe of zu brande queme'. Gerhard won Benafis und Jo— hann Gyr von Kovelshoven, Die am mei— ften compromittierten Schöffen (vgl. Die gegen fie erlaffenen Urtheile im Eidbuch von 1372, Quellen I, 52. 53), blieben dauernd aus der Stabt verbannt. Zwar
jagt die die Sühne nicht ausdrücklich, doch blidt e8 deutlich aus allen auf fie be: züglichen Clauſeln hervor. Auch wurbe ihre Verbannung im Eidbuch von 1382 (Quellen 1, 63) betätigt. Wenn unter den Schöffen, die fich fpäter (Ennen, Geſch. II, 728) zu Nacadhtung ber Sühnebeftimmungen über das Schöffen- gericht verpflichteten, auch ein Gerhard von Benafis erjcheint, jo wird darunter wohl ein gleihnamiger Sohn des Ber bannten (vgl. Ennen 743) zu verflehen
fein.
3. Bol. den Schluß des Sühnebriefs Lacomblet III, 698.
4. Genaueren Beriht mit gleichem Datum bat die Rec. A.
[>|
— \
45
| In deim felven jare up den houltzvartdach!, do wart ter fep- ar. 13%, peler ind ber rentmeifter usgelaiſſen, ve des eriechs vil gemaicht hatten. In deim felven jare in beim aufte, do wurden zwene Inden gehan-
gen, Simon ind David, ind Simons wif de folde man levendich hain
5 begraven: doch umb beven willen des greven van Cleve lies man fi leven-
bich, ind fi wart criften gebain 2.
dai 21.
In den jaren und heren 1378 in fent Bernharg naicht, Do verbrant aus. 20.
ver toirn 30 grois fente Mertin mit den cloden, ind dat unfelige vuir
uam van beim VBilchmarte?.
In den jaren uns heren 1379, do jtarf ver pais van Rome ind feifer Karl zo Bra up fent Andries avent.
In den jaren uns heren 1380, do quam ter roimjche conint Wen- ceslaus des 15. dages juniid, ind hei wart irlichen intfangen. ind eme Sun. 15. hulde de ftat ind hei der ftat weberum, fo man bes pliet.
| In ven jaren ung beren 1381 in deim mainde november up fent Br. ı30. Lenartz dach, do quam feifer Karls doichter, des roimſchen coninks fufter, Nov. 6. zo Collen ind ſchauwede de heilge dri conincge ind voir van danne in Engelant ind bleif da coninginne van Engelant ®,
In den jaren uns heren 1382 up ven ſatersdach a8 man dat heilge mai 5. 2 bloit draget 30 Brugge, zo der fiefter uren na mibbage, do wart Brugge gewonnen van den van ®int?. da bleven boit wale 7700 minfchen, ind
ber bere vlo uſſer deim lande 8.
3—6. In deim ſelven jare — criſten gedain' fehlt Bo. 8. mit den clocken' fehlt 3°.
beſſert Bi. 6. gedain' fehlt B*.
9 Vyſchmart dae grois ſchade van quam B.
5. Cleve' aus der marcken' vers *unfelige? fehlt B*. 11. 30 Wenbelcires (fo!) pris 22. Prage 2°.
14. wererumb [a8 man des pleit B? B*) ind he braichte mit eme eynen carbennail 3? 38 B*,
30 Coelne B*. fufter 30 Coelne ind voir vort in B*. ftatt bloit' B*.
1. Holzfahrttag, Donnerstag nad Pfingften (vgl. Koelh. Chron. 496), fiel 1377 auf Mai 21. Der Tag ift richtig, vgl. das Brotofoll Quellen V, 226.
2. Genauere Erzählung in Rec. A.
3. Ausführlicher mit itbereinftim- mendem Datum Rec. A. |
4. Gregor XI. ſtarb März 28, Karl IV. Nov. 29, aber beide 1378.
5. Ausgaberegifter, Rubrik (1380) dominica Viti feria IV. post (Suni 20) bat am Rande die Notiz: Hic venit no- vus rex ad Coloniam. Der Kardinal ift Pilens de Prata, Erzbiichof von Ravenna. Bol. Deutſche Reichstagsalten I, 272. Die Notizen bei Trithbemius über Wen- zels Reife (vgl. ebend. u. 279) beruhen
15—18. *In ven jaren — van Engelant? fehlt 2°. 17. ind ſchauwede — coninege’ fehlt 32.
21. 7200 B?. 80000 B?. me dan 800 3%.
16. quam des konyncks 20. *broit’ 22. vlo felver B*.
zum Theil auf Koelb. Chr. 2818, mo auch das falfche Jahr 1381.
6. Die Bermählung der Prinzeffin Anna mit 8. Richard 11. fällt San. 1382. Pauli, Geſch. v. Engl. IV, 539.
7. Samstag 1382 Mai 3 wurbe Brügge von den Gentern unter Philipp von Artevelde nach einem Gefecht am Be⸗ verhout eingenommen (leo, Zwölf Bücher nieberl. Geih. I, 318). Daß die Ein- wohner von Brügge an dieſem Tage eine Proceſſion hielten, erzählt auch Froifjart 11, chap. 154 (Buchon, Collect. des chro- niques nation. Franc. XVIII, 191).
8. Ludwig von Marie, Graf von Flandern.
Nov. 20.
DL. 14=.
Nov. 25.
46 V. Ener Jahrbitcher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In deim felven jare do wart dat introdikt relaxiert van buſchof Fre- berich, dat geftanden had 8 jair, van deim munfter zo Duige, dat te van Sollen afgebrochen hätten. darumb enfanf man niet in den 8 jaren!.
Yu den jaren uns heren 1383, do warn bufchof Freverich ind ber lantfreve dat huis zo der Dicken? ind wart zobrochen?. inp bavumb wart der greve van Eleve * ind ber || greve van der Marken des buſchofs viant van Collen, da grois ſchade van quam.
In den jaren uns beren 1386, do wois aljo vil wins, bat man ein voder wins galt umb vier gulven> ind ein voderich vas umb 3 gulden. ind fo wer fin eigen vas braichte ind 1 gulben, beim volte man fin vas.
In den jaren uns beren 13876, do was ber coninf van Franfrich ind dei Britoin”? in deim lande van Guilge ind woisden dat. ind fi wolden vort in dat Gelrelant, doch endorften fi, ind it wart gefoint.
In den jaren uns heren 1388 up fent Stathrinen dach, do was ver Rin alfo cleine, dat de pert de jchif midden in deme Nine up trediven, dat in mans gevenfen nie engejchach, und de putze waren verbruget, bat man rinwaſſer veil hatte up den gaflen.
2. Duytz darumb dat de van Coelne dat afgebrochen hatten a8 vurß is, darumb gelacht was 2°. 5. huis' fehlt Bꝛ. 6. Coelne' ftatt Cleve' B*. ind ver gr. v. d. M. fehlt 2°. 9. gulven, ind wer fin eigen vas hatte, dem gaff man ein voder wyns umb eynen gulden 2°. gulden ind wer fin eygen hade de gaff eynen guiven, deme wult manne fin vas umb den gulden 2*.
11. “In den jaren — wart gefoint? fehlt 2°. 12. "ind woisden dat’ fehlt 2*.
d. fon. v. F. myt vil volez 2*.
boin ind id 2°. 15. ‘ve pert' fehlt 2*.
1. Das Interdict wurde 1382 Dec. 24 aufgehoben. Weber Dauer und Ber- anlaffung desjelben j. Note zum Neuen Bud ©. 282.
2. Die Eroberung des Schlofjes Dyd bei Neuß fällt gemäß Rec. C 1383 Juli 12, jedenfall zwifchen Mai 1 und Juli 15, vgl. bie Urkk. bei Lacomblet III, 766. 767 (Quellen V, 402) und die Münfter- eifler Ehron. Annalen XV, 197, wo ‘ent Johans dag’ wohl Joh. ante portam La- tinam (Mai 6) bebeutet.
3. Abgebrochen wurde nur Die ‘oberfte Burg’, während die Vorburg' an Ger: bard Herrn zur Dyck zurlidigegeben wurbe (Racomblet 767). Intereſſante Einzelheis ten der Belagerung bei Laurent, Achener Stadtrechnungen aus dem 14. 35.5. 53.
4. Weber die Einmiſchung des Grafen von Cleve vgl. Ennen, Geſch. II, 746.
5. Auch die Limb. Chron. a. a. O. 482 erzählt, 1387 habe man ein Fuder guten Tiſchwein für vier Gulden und ſo⸗
Vranckrich mit vyl volkes 2%. de prytanien i. 13. indorſten ſy is nyet
17. up allen gaſſen des men nye me engeſach. 23.
gar noch bebenteub billiger taufen fönnen.
6. Der Feldzug Karls VI. von Franf- reich gegen Jülich- Geldern fällt erft in das Jahr 1388; jo die Münftereifl. Chr. (Annalen XV, 196), von franzöf. Quel⸗ len Chron. du religieux de St. Denis (ed. Bellaguet in Collect. de docum. inedd. sur l’hist. de France 1, 532) und Sroiffart (ed. Buchon a. a, O. XXI, 424) 1II, chap. 122 — 124. Die Limb. Chron. a. a. DO. 486 bat irrig 1389, Des- gleichen eine Heine Achener Chronik (Au- nalen XVII, 4). gl. Nijhoff, Gedenk- waardigheden uit de geschiedenis van Gelderland III, p. LXV1I ff. und bie Urtk. bei Lacomblet III, 821. 823.
7. So hießen die in ben englifch- franzöfiichen Kriegen entftandenen Söld⸗ nerhaufen, meiftens Bretonen. Vielfach werben fie auch irrig Engländer genannt; vgl. Städtechron. VIII, 486 Note 2 u. IX, 815.
=
mb
v
u
3
B. 47
| In den jaren uns heren 1389 des nieften dages na fent Grego- 8ı. 19°. rius dage, do wart be grebinne van beim Berge ! begangen. ver fun März. wart der irſte berzoge van beim Berge gemaicht van beim voimfchen coninf, ind zo disme begenfniffe was manich grois here beive geiftlich 5 ind wereclich. In deim felven jare in beim aufte, do verbrant ver Viſchmart ind
be Lintgaffe ind Buttermart ind de cappelle up der Saltzgaſſen. In den jaren uns heren 1390 des 6. dages in beim merke, Do veit März 6. greve Diethart van Catzenellenbogen? vur te ftat van Collen wale mit to dujent perden inde wainde be ftat ſchedigen, ind ſchedigde eme jelver an
finen perden. doch verbrante hei Rile. In ten jaren uns beren 1393 up ter eilf dufent made avent, Do Oct. 20.
veden be overften ind de junge heren van Collen vur de Did || ind in dat Br. 15%. lant ind namen einen grofen rouf, ind waren be ganze naicht da. des 15 morgens, do fi weder heim ſolden zehen, do volgede in des vaig brober mit vil vulks ind zoich fi never ind vienk jid. ind ir ein deils vluwen: de wurden der ftat verwift, doch quamen fi weder in be ftat.
1. Gereonis B?. 2. wart der greve van dem Berge gevancgen. der fun Ba. begraven ind ere fon was ver eyrft herguge van ven Berghe, ind ver roeymſche koninck machde iu Bo eyme hertzoge vurß is. go desme B*. 5. werentlichen ind vyl guder [Iude 32) burger ind burgerfchen van Golfen B? B*. werenclich, buffchoff, apt, prelaten und och mannich Tangherre zo dem Alvens berge und vyl guder vrauwen umd od) vyl burger van Golne 23. 6. "in deim aufte’ fehlt 2*. 11. Ryle algo maill 3. 12. Das nun folgende fehlt in 3°, mo fich aber dafür nachſtehende Notiz findet, mit der vun fpäterer Hund beigefügten Ueberfchrift: Von dem beleg von Nueſs. In dem yair und beren 1475 do lach hertzogh Karll von Burgonyen von (I. vor) Nuyſſe eyn gang yair land myn drij wochen 30 wederwillen alle duytſchen beren und furften. va bleyff manch mentjch uff beyven fljtten doht, herren, greven, ritter, knechte, edel und unerill und ger meyns volcks vyel, und he hatte eyne brucke van vaffen gemacht uber eyn deyl des Rijns bys up dat werbt. in der Bijt quam do keyſer Frederich van Oiſterrich myt dem gangen roymfchen rijche gen Eoelne und zo Nuyſſe in dat velt myt groiffer gewalt und herlicheyt, und damit be ruymich wart und Nuyſſe bleiff ungewonnen van yme und ven fiinen. und darna gaff der hergogh van Bur⸗ gonien fijne doichter des keyſers ſone: ver wart do herre in Burgonien und leyt vyl ungemachs und vede, want der alde erflagen wart vor Nanfs in dem anderen are nae Nuyſſer krijge und jemerlich vonden wart, nackt und bloys usgegogen, dat bilche was, want he vyel veffd und un» barmbergicheit beganghen hatte gheen got, dye hilge kirche und manch geiftlich vroem mentiche, der hey keyns enſchonde ıc.? 13. *ind in dat lant? fehlt B*. 14. nacht alda ind des mor⸗ gens Koigen ſy wederumb van vanne. due volgede B. 16. volez ind ervolgeben fy ind tzouch B®. ‘ft. ind’ fehlt 2*.
1. Nach dem Memorienbudh des Ma- Urk. III, 743.
rienftifts zu Düffeldorf (Lacomblet Archiv IN, 127) ftarb Margaretha, Gräfin von Berg und Ravensberg, 1384 März 19, während bie Ann. Agr. den 17. März lipso die Gertrudis) nennen. Die Erhe— bung ihres Sohnes Wilhelm zur herzog- lihen Würde erfolgte zu Achen 1380 Mai 24 durch K. Wenzel.
Racomblet -
2. Zwiftigfeiten der Stadt mit Graf Diether von Katenellenbogen ‘var Ma- nys wegen von Kolne dez juben wonende zu Wormefle wurden 1386 Juni 20 (Quellen V, 517) gefchlichtet. Doch kennt Ennen Geſch. II, 748 auch eine Sühne von 1392.
3. Nach der Limb. Chr. 496 nahm
Yan. 11.
Jun. 18.
BL. 156.
Mai 7.
48 V. Cölner Jahrbücher Des 14. und 15. Jabrbunderts.
In den jaren uns beren 1396 des tinstages na 13 daghe!, to was ein nplouf zo Colfen unver ven beren, aljo tat ve gemeine bi eine partie guam. ind eine partie vienf ve antere beren ine legen ber Heinrich vanme Stave tat houft ave int viertelten in ind jatten in an vier ende ber ftat, int te andere wurten gelaicht in ein ewich gevenkniſſe.
In teim jelven jare des ſondages zo naicht vur ſent Johans tage ?, to waren de heren zo Airsberch up gewaippent. tes wart De gemein ge: war ind zogen darvur inde wennen dat huis int vwiencgen te beren mit einander ind laichten ji in de turne.
| In veim felven jare wurten fi verwiſt ter ftat, ein veild A jar ind eßlichen 6 jair ind ein deils 10 jair“. ind ae ir jar umb fint, jo wat man fi dein heiſt, dat folen fi kein.
In ten jaren uns beren 1397 tujchen paijchen int pinrften *, to wart ter berzoge van beim Berge gevangen vur Cleve mit ven beften
ritteren ind Fniechten ve in al teme lande waren. In ten jaren uns beren 1395, do mas ver coninf Wenceslaus 30
Gollen.
In deim ſelven jare bo wart ber Hilger van ver Stejjen fin houft afgeſlagen, ver vil wonters had bevreven?. In deim felven jare bes fevente Dages in deim meie, Do wurden ir
2. under den heren' fehlt 2*. aljo dat de gemehnne bb eun partie veind be andere heren ind 2?.
gemehne ve eyne parthie veyngen. de ander heren ſlogen B*. 8. mit einander’ feblt 2*.
11. ind ad ve jair umb waren, jo ſoulden jv rein dat man ſy 16. *In ren jaren — Üenceslaus 30 Gollen’ fehlt 2°, ebenjo B* wu aber
6. ſundages eyne nacht vur Be. in eyn ſware gefendenifs B*. dein beyich 2°.
4. ‘ind fatten in’ fehlt ZB! 2°. 9. lachten ſy onten in ven thurn
tafur ſteht: "In dem jelven jaere wart de wyntmoele up deme Nummart gemacht ind dairnae
up der Bulreporge’ (1. Ulreportze).
ber Bogt von Cöln in einer 1393 wegen der Schöffenftreitigfeiten (vgl. Neues Buch S. 293) unternommenen Fehde 60 Cölner gefangen. Rec. C zu 1392 nennt den Bogt Rutger und jeinen Bruder Gerhard von Pulheim.
1. Das richtige Datum wäre 'des dinstages vur’, 4. San. Bgl. Neues Bud ©. 300.
2. Ueber den Tag vgl. Neues Buch ©. 308.
3. Bol. Ennen, Geſch. II, 809.
4. Der Tag der Schladht bei Cleve ift nach übereinftimmenden Angaben (ent: ſcheidend die Urkunde bei Yacombiet, Ur- funvenb. 111, 915) 1397 Zuni 7. Aus—
20. 8 flatt “jevenze' D*.
führliche Berichte bei Schüren, Chron. von Cleve und Darf (Ausg. von Troß, S. 150 und in der Limb. Ehron. 505, welche die Zahl der Todten auf 400, vie ber Gefangenen auf 1000 angibt. Gegen ben Ichtgenannten Bericht eines Zeitge- neſſen muß die Anficht Lacomblet's (Ar- chiv IV, 116, vgl. 137), das bergifche Heer ſei faſt ohne Kampf gefangen wor: den, zurüdtreten. Vgl. aud Rec. C.
5. Wahrſcheinlich gegen Ende Januar, vgl. Ennen, Gef. Il, 93. Die Limb. Chr. jetst dies Ereiguiß ©. 500 ein halbes Jahr nad) der Hinrichtung Heinrich von Stave, verwedjelt es aljo ofjenbar mit der Revolution vom Juni 1396.
B. 49
zwen! ir houft afgehauwen, de de gode ſtat van Collen || in crut wolden Br. 16.. brengen, mit namen her Herman van Goch, der vur ziden des buſchofs ſegeler van Collen was, ind Goswinus ſin ſwager.
In deim ſelven jare up ſent Matheus naicht, do zoich de gemeine Sept.21.
»van Collen ind de zoldenere vur Wedenau ind verbranten it alle mit einander ?.
Vgl. D. *) In den jaren uns heren 1400, des ſaterstachs na ſent Servais is dach, do waren de geiffelbroeder zo Wier pur Coelne ind borften neit in Coelne fomen, want id in verboeden was.
Im den jaren uns beren 1401, doe wart herzoge Nupertus van Hei- cs.
velbergh ze eime foninf geforen int wart zo Coelne geeroent in vem boem van den furfurften.
In den jaren uns heren 1402 in dem meie, doe was groifie bruloff cs. binnen Eoelne, mit namen des koninks dochter van Engelant ind Toninf 15 Roperg fon van Heidelberch. In ven jaren uns heren 1403, doe veinf greve Alloff van Ravens- cr.
berch herzoge Wilhem van den Bergbe, finen vaber, ind hab in gefanghen jo der Nuwerburch.
In den jaren uns heren 1404 up des bilghen cruce nacht verbrant amı.ıa. 20 der ſalꝰ ind de Hachtpork, ind gefchach greis jchate, in dem herft.
I. Coelne in groifien fehaden ind krut woulde (1. woulden) brenghen off fy gekont hedten ind gemocht 2*. 2. der vur — Sollen mas’ fehlt B*. 4. tzoegen te burger ind ges meyn der fat van Coelne vur 2*. 5. Wedernau 2. Wedenauwe ind wonnen dat huys ind branten id aff. in dem felve jare d.de buffchoff Freterich van Sarworden Gemenych aff brechen B*. 6. In 3? B* folgt noch: ‘In den jaren und heren 1398, do wart Molen⸗ heym verbrant, des in mynſche gedenden ney ſouch nye me B*J ingeſchach'. Sodann in 3?: "In den jaren do wonnen de gemeyne ind de beflen worden heren bleven (fo!) ind hant vyl ſchaden bezalt ind hant eyne (1. eynen) groyſſen torn gemacht, ver oft wale 50000 gulden. (Abfag.) Im den jaren ung beren 1407, doe vurpreven die Lutgner Johan van Beyeren in foren den van Parwys. ind Johan van Beyeren lad} zo Tricht und vie Lutger ftriden myt Johan van Beveren ind mit finer hulpe, alfo dat der doit blenff’ ... Sat fcheint unvollendet. Bezieht fich auf vie Schlacht bei Othee 1408 Sept. 23. Byl. Fortſ. ver Nee 2. 10. Huperiuß. 17. fine.
A *) Das Folgende ift Fortjegung in 1 Ausführliche Darftellung der Um: triebe und bes traurigen Endes des Her-
wille van Benafijs’ der Stadt Fehde an (Fehdereg. BI. 308). Ein Bote der Stadt wurde nah der Burg (jetzt Wedau bei Geilenkirchen) geſchleppt (Einen III, 78). mann von Goch und ſeines Schwagers Auf die Zerſtörung des Schloſſes bezogen Goswin von Kemnate bei Ennen IT, ſich wohl die Entſchädigungsforderungen, doff die 30 Jahre ſpäter Reinard von Wedau
2. 1396 in erast. b. Nycolai (Dec. 7) jagt Gerart van Wedenauwe van ſynen weigen ind ſyns vabers ind umb Gerartz
Städtechroniken. XII.
an die Stadt ftellte.e Er wurde Januar 1130 abgewieſen (Eopienb. XII, 48). 3. Das erzbiſchöſliche Schloß in Cöln. 4
Bl. D zu 140
50
V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In ben felven jaren vurß quam Heibenrich van Dir ind creich ben
“ berzoge mit groiffer cloicheit uistem gefenfenis, want hei fang des herzo-
Bl. 158. gei || viant geweiſt was. ind der bufchof van Eoilne bracht en zo Coelne
Dec. 9.
Sept.23. Bl. 156.
in de ſtat 30 Coelne !.
In den jaren ung beren 1406 des 9. dages in dem mainde vecem: 5 ber quam ein junf man 30 Coelne ind bracht einen ftrop umb finen balg of bei gehangen geweift were, ind fprach, dat in de hilge 3 Foninf van deme galgen erloift heven, ind darumb moift hei fi 30 Eoelne nacht foeden mit dem jelven ftrop an fime halfe, aljo dat de gemeine lude boeven ind neberiwairs wainden [id were wair]. doch was ib ein gebrucheniffe ind 10 eine lugen. wart 30 Baris gefangen ind alda gehangen 2.
In den jaren uns heren 1408, do was der Rin beftanden boven ind never, alſo dat de lude wis Coelne mit groiljen heufen overgeingen
30 Duite, ind bat i8 wart brechen. .
eine ure, ind dae geſchach zomail
grois ſchade an fchiffen ind an anteren dingen?.
In ven felven jaren was allo kalden winter, bat de lude van kelden fturven. ind be beren van der ftat van Coelne machden up vil ende grois vuir, dat ſich arme lude bi wermden ind fich ver kelden erwerden.
In den jaren uns beren 1400 ind 8, des 23. || dages in ſeptember, up fent Lambretz dach, der do was up ben fundach, doe was der ftrit 20 zo Luitghe!. doe bleif doit 36000 man ind 600 ind 5 man beſchrevens volczo, ind der worten in de Maſe geworpen me dan 500 man. daebi waren alle deje beren berna gefchreven ve dem heren 30 hulpe quamen, eirme bufchof. daruber was der van Parmwifche ind fin fon da eirft boit 6, der herzoge varı Bergonien? ind ver herzoge van Brabant 8, ver 25 greve van Simpol, der greve van Eri?, der greve van Webentont, ber
8. hede. Zeichen.
1. Die Jahreszahl 1404 (ftatt 1403 in Rec. D) ift richtig. Für die fünf mit Rec. D übereinftiimmenden Nachrichten find die Noten zu letzterer zu vergleichen.
2. Die Koelh. Chr. Bi. 2866 hat das Jahr 1400. Nach ihr wurde der Betrüs ger in Paris verbrannt.
3. Vgl. Rec. D zu 1408.
4. Die Schlacht von Othee bei Lüt- ti), in welcher Johann von Baiern, er- wählter Biſchof von Lüttich, über die auf- ſtändiſchen Lütticher fiegte, fällt auf Sonntag 23. Sept., auf St. Thella-, nicht St. Yamberte - Tag (Sept. 17). Henaux, Hist. du pays de Liege I, 272.
5. Die Berluftangaben ſchwanken.
10. “id were wair’ fehlt.
14. id' ftatt is'. Nach "brechen? ein unlesbaree
Del. Chroniken IV, 114. 230. 1X, 911. Rec. D zu 1408.
6. Heinrich von Horn Herr von Per- we, und fein Sohn Dietrih, Gegen⸗ biſchof.
7. Johann von Burgund.
8. Herzog Anton von Brabant war
15
nicht in der Schlacht, vgl. Barante, Hist. '
des ducs de Bourgogne 11l, 203.
9. Die Herrn von St. Pol und Eroy. Barante 111, 197. 205. Ein Berzeihniß der auweſenden Heren haben die Me:
moiren des Ritters Jean de St. Remy,
(bei Buchon, Coll. des chron. nation. frang. XXXII) 270. Mit Hülfe desjelben tonnte ein Theil der folgenden Namen
B. 51
berzoge van Lotringen!, der greve van Blamout?, ver herzoge van Trambarges, der prince van Galle3, der prince von Ortens #, der here von Thalen, der here van Vrigerd, ver here up fent Joris 5, der junkhere van Bar, ver erfmarfchalf van Bergonien ®, ver here van Spanien, bes 5 herzogen broder van Xotringen, ber Johan van Namen, ber here van Eingen”, ver here van Gemerkem, bes greven broder van Zophagen.
In den jaren uns heren 1414, des maintages na paifchen, neime- Apr. o. lichen des 9. dages in dem aprille®, doe ftarf bufchof Freverich von Coelne zo Poppelgftorp ind wart bes bonredages || darıın zo Coelne 33
10 bracht mit groiſſer hirlicheit, ind ſtoent in den chore bis ſaterstachꝰ ind Apr. 14. wart doe begraven vur [unjer] liever frauwen choir.
Item des neiften godestages darna, do kore ere eindeils den buſchof Arr. 18. van Paterburne 10 zo eime buſchof ind ſatten in up ſent Peters altair ind ſlogen den coer op mit gewalt buiſſen dat gantz capittel. dae waren ſi bi
13 mit namen ber Johan van Rifferſcheit ind der doimproiſt ind fin bro- ber! ind der junfere van [Cleve] ind ber Iacob van Zummeren, ber bechen [van] jent Sevrine, her Johan Quentin, der paftore van Vilfe,
Item des neiften dinxdages darna 12, do fore bat gant capittel 30 Apr. 24 Bonne einen ertbufchof, mit namen her Deberich von Morſe, mit rade
2» des koninks van Ungeren!? ind des bufchof van Mentze!“, ind daebi waren wail 16 greven, ain ander beren.
Item darna vur pingften boe bezimmerbe ber herzoge van ben Mai 27.
Berghe de firche zo Moelenheim mit gebenfenis ver ftat van Eoelne 's.
5. ber&oge. 11. !unfer? fehle.
namen mit.
enträthjelt werden. Vgl. auch das Ber- zeichniß im Monftrelet's Chronik c. 50 (Buchon XX VII, 23).
1. Herzog Karl.
2. Le comte de Clermont (?). Sean de St. Remy.
3. Prince de Galles ift in den fran- zöfiichen Ehroniten der Prinz von Wales, ber aber ficher nicht in der Schlacht war.
4. Le prince d’Orange. ebend.
5. Le comte de Fribourg, le seignenr de Sainct-George. ebend.
6. Messire Jehan de Vergy, maré- chal de Bourgogne. ebend.
7, Messire Jehan de Namur, le seigneur d’Enghien. ebend.
8. Vgl. Bd. I, 349 N.
16. Gleve fehlt.
17. van’ fehlt. 19, mit
9. Uebereinſtimmend Jacob von Soeft (Seiberß, Quellen der weftfäl. Geſch. I, 209). Vgl. Bd. I, 350.
10. Wilhelm, Bruder des Herzogs Adolf von Berg. Die Zufäge zu Jacob von Soeft 213 feten feine Wahl irrig auf Donnerstag 19. April.
11. Gerhard von Berg und Herzog Adolf. Auch der Herzog Rainald von Jülich Geldern und Junker Gerhard von Cleve waren anweſend. Zuſätze zu Iac. v. Soeft 213 und Ennen III, 172.
12. Uebereinftimmend Zujäge zu Iac. v.©. 213. Vgl. wicder Bd. I, 350. 351.
13. König Sigmund.
14. Johann II. von Naffau.
15. Vgl. Bb. J, 354.
4*
BT. 11e,
Sul. 29.
Bl. 116.
42 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In deim felven jare des irften dages in beim evenmainde, up ben pinxstach, do kois conink Karl finen fun zo einme roimſchen conincge mit der koirvurſten wille zo Renſe in veim garden. ind van Danne reven fi zo Frankfort, ind de foirvurften machten in zo einme roimjchen coninf.
In deim felven jare Do voren ve van Collen zo Duge ind verbranten Dutze alzo mail ind ftiefjfen de mure neder!.
|| In deim felven jare in deim heumainde, do was ver Feifer zo Aiche ind cronede finen fun, ind hei wart coninf gemaicht van alle ven koirvur⸗ ften ind van bufhof Frederich van Sarwerden gecronet. Des wart eme 40000 gulden? van deim Feifer.
In deim ſelven mainve des 10. dages, do was der grofe brant in ſent Kunibert firjpel, ind was ein fo grot® wint, dat dat vuir niet enwad 30 lefhen. ind alda verbrant der toirn mit den cloden ind der umb— gank ind de ſchole, piftrie ind cloifter me van half.
In dein felven jare up ſent Marien Magdalenen dach, do bleif Her- man Drofifje doit, der helper mas der fteve van Sollen weder den bufchof.
In deim felven jare up ſent Panthalioins naicht, do Ichuffen de viande vuirpile in de ftat, ind des felven da— ges voir bufchof Frederich ligen tufchen Collen ind Rodenkirchen bi de malatencotten ind floid da up fine pauwelune zo noinzit. doc) beriet hei ſich 20 balve, ind voren des anderen || morgens vro werer heim zo ſchiffe ind 30 perve fo fi alre irfte fonden ind moichten.
In deim felven vage, do reden de zolvenere ind ve gemeine van Col: len vur jent Severin porze ind flogen fich mit den vianden. ind da wart bufchof Frederichs van Sarwerben brover ritter ind ber here van 2 Wefterburch ?. Darna over eicht Dage, Do voren de van Collen 30 Due ind
braihen jent Herbriehg monfter ind de firfpelöftrche, ind verbranten ve abdie alzomail, umb dat der bufchof egeine burch da enmachebe.
>,
10
—
5
1. "up den p.' fehlt BI. 2. Karl Wenzelaus ſyne ſone 22. 3. Meng? ftatt Renſe' 2°. *in deim garden' fehlt 3%. 4. conynd ind daden eme a8 man des pleit [30 doyn 2°] Bꝰ 33 B*. 5. verbranten it alfo mail af ind wurpen de Egrche never B*. 8. conink gemaicht? fehlt B*. 10. 44 B3. ‘yil? ftatt *40000° B*. 12. brant' flatt wint' B%. _ 13. Bo lefichen enwas, ind alle vie clocken, ſchoill, pyftorye, umbgand me 3°. umbgand, preifterfchole ind dat eloi⸗ fir 32. 15. Herman Droshuys BP. 16. bufichoff Sreverih van Sarwerde 2°. 17. "In deim felven — konden ind moichten? fehlt 2°. 27, dat munfter B. 28. up dat dar feine hürch gemacht enwurde 23,
1. Die Rec. A jagt gerade umgelehrt ‘bis an de muren, de bleven ftainde’. 2. Nach den Zuſätzen zu Levold's v. Northof Oronica pontif. Col. (Seiberk, Quellen der weſtfäl. Geſch. II, 419) er⸗ hielt Erzb. Friedrich für Wahl und Krö- nung Wenzels 50000 Gulden. Vgl. je- doch Deutſche Reichstagsalten I, 32.
3. Die Münftereifl. Chron. (Anna
fen XV, 194) erzählt die Ankunft des Erzbiſchofs und das für die Stadt nad): theilige Gefecht am Severinsthor mit bem Datum ‘des dynrdags vur ſent Johans dage'. Der 29. Juli fällt allerdings auf einen Dinstag, doch ift auffallend, daß die Chronik den Tag nach einem fo wenig belfannten Heiligenfeft (Johannes Colum- binus 31. Juli) beftimmt.
B. 43
Herum! fo wurden viant der ſtede van Collen ver bufchof van Trere, ver bujchof van Paderburne, der berzoge van Brabant, de ftat van Aiche ind der lantfrede? ind ber greve van Segen 3, der herzoge van Diftrich ind der Feifer ind manich langhere, ind nochtan me dan 800
s rittere ind kniechte in beim gheftichte van Trere.
Nu had de jtat 30 helpen greve Eugelbriecht van ver Mlarfen ? ind wale 200 gelavien. de waren up fent Severins bach? gereben |] 30 Bunne Set 3. ind waren da den ganzen dach in beim velde. ind der bujchof endorſte niet us Bunne fomen. ind ji verbranten alle de dorper af de da um ftoin-
1 ben ind namen ben luden ir ve inde breven it in de ftat zo Collen. ind dat gefchach ducke ind duce, ind da wart ınanich man gevangen ind erjla- gen van beiden partien.
In den jaren uns heren 1377, bo wart eine fone geiprochen tujchen beim bufchove ind ver ftat, dat it gevrediget wart a8 van der zit wort bis
is up fent Pauwels6 dach. alda reden de gode heren bi ein zo Herjel? up beim Nine, des buſchofs rait ind ver rait van Collen bi fi, ind gelichven
1. wurden fo 3°. buſchof van Trere’ fehlt 2*. 3. Zege 3°. Gerberen 3°. Sygen B*. 4. lantzhere in deme geftichte van Trere ind nochtant me dan 800 rittere ind Fnechte de der ſtede viant waren B?. lantzhere, ritter, Incchte, dy all der ftat entfachten 3°. lantzhere ind ver buffchoff van Wurmfe ind nochtan me dan 800 ritter ind Fnecht de ouch der flat van Coelne
viant woren 2°.
10. “ind namen — beiven partien’ fehlt 2°. fehlt B*.
13, 1372 3°. 1377 up fent Agneten dach do wart 33,
7. gelavigen, ind ve van Eoelne ind ere hulper reden up fent Severyns dach vur Bonne ind dairumb lantstz ind den ganken 2°.
9. "ve van Coelne' ſtatt ‘fi! 2°. in de ftar fehlt 2*. 11. gevangen ind' 16. rayt van Coellen
quam ouch darby ind ſy ſoynden ind verlichten ſych 2*.
1. Hier beginnt die ſelbſändige Fort⸗ ſetzung.
2. Der Landfriedensbund hatte von der Stadt Losgebung der beiden gefange: nen Prälaten gefordert, was Dieje aber ale Einmiſchung im innere ſtädtiſche An⸗ gelegenheiten zurückwies (Copienb. I,
1665). Brabant und Achen nahmen als Glieder des Landfriedens Antheil an der Fehde. Ihre Betheiligung wird auch in den Zuſätzen zu Levold (Seibertz a. a. O.) erwähnt. Daß dieſe Zuſätze mit dem Supplem. Levoldi bei Meibom Ser. rer. Germ. I, 409 (auch bei Troß 238) meift wörtlich übereinſtimmen, jcheint dem Her- ausgeber entgangen. zu fein.
3. Die Rec. D fchreibt Zegehauwe', verfteht aljo wohl Biegenhain, wie Eu⸗ nen, Geſch. II, 722 annimmt. Eher ift doch an den Grafen von Raffau » Siegen zu denen.
4. Graf Engelbert war oberfter Haupt» mann der ftädtifchen Truppen (Quellen V, 182). Die übrigen Sunbesgenofien |. bei Ennena.a.D.7
5. Dieje Angabe ieh hinter den ſehr genauen Daten der Zujäge zu Levold (Seiberg a. a. D.) zurüdtreten müſſen. Nach diefen verwüftet Engelbert die b, Jeronimi (Sept. 30. Das Supplem. bei Meibom hat jedenfalls irrig die D. Ge- reonis gleich Oct. 10) das erzb. Gebiet bei Lechenich und rüdt dann crastino b. Remigii (Oct. 2) näher auf Bonn zu, wohin ſich der Erzbiſchof ohne Gefecht zu⸗ rüdziebt.
6. Baul der Einfiedler (San. 10) oder Bauli Belehrung (Ian. 25)? Der Ab- ichluß der Sühne erfolgte 1377 Febr. 16. Lacomblet III, 695. Quellen V, 200.
T. Dorf Herfel am Rhein unterhalb Bonn. Vgl. Ennen, Geſch. 11, 726 Note 3,
BI. 120,
Febr. 16.
März25.
44 V. Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
fih da alle famen, alfo bat des bufchofs rait quam zo Collen zo fent Johanne bi den homeifter ind ver rait van Collen bi fi. ind fi fchreven de fone alfo, dat ver bufchof ind de ſtat gode gevronde wurten. he over was ein homeifter van fent Schanne! ind vil andere heren. ind de one de wart aljo geiprochen, alfo dat zwene fcheffen nummerme in te ftat 30 Collen fomen || folten, int ve ander 9, fo wanne fi ten ſchaden ten bur- geren gebefjert haint, ven fi in daden, e it 30 rouve of zo brande queme?. bit hait befegelt ein bufchof van Trere ind der bufchof van Collen ind der homeifter van ſent Johanne ind dat capittel van beim dome ind de ftat van Collen mit irme grofeme jegel?. inte dis brief ver wart gelefen up ten irften maindach in der vajten up ver burger huis wur der gemeinen, ind deſe jone behagede in allen wale beide jongen ind alden.
In beim felven jare in veim merze, do dede ver bufchof jagen vur de Schaifporge, dat ver van Collen ein in den graven viel ind in beim graven wart erflagen, ind fi drogen in ujjer deim graven: ind da brach ber bufchof irjte de fone, ind hei vete hangen den armen nieht. damit dede der buſchof unriecht.
In deim felven jare up unjer vrauwen dach in der vaften, do qua- men de fcheffen weber zo Collen ind hulden veim rade!.
1. ‘30 fent 3.’ fehlt 3%. 3. hye was over der buffchoff van Tryre und der vorgefchr. homeyſter van fent Johanne und vyel anderer 2°. 4. andere goever B*. 6. 11 2°. ſchaden ven burgeren van Collen belacht Hain de ſy in daden 30 Brandenvort ee it 30 3? B?. fo wanne fy der ftat van Coelne den ſchaden ven ne ftat geleden ind gehat hetten ee — — brande fomen quam (fo!) belacht Hetten, fo moichten fy weder rarin kemen. ind dyt had *. 9. "ind dat cap v. d. dome' fehlt 3. 14. dat ſy [der van Eoelne eyn deyl 2°] in ven graven veylen ind in d- gr. wurden fy erjlagen 2? B*. 15. ſy' ftatt !in? 2*. 16. ſone ind hey dede darko eynen armen man hangen B*. armen man... Neft des Suges fehlt 32. “damyt — unriecht' fehlt 2°.
1, Erzbifhof Kuno von Trier und Sagt Died die Sühne nicht ausdrücklich,
ber Johanniterorbensmeifter Konrad von Brunsberg erfcheinen in der Sühne vom 16. Febr. al8 Schiedsrichter.
2. Unferem Chroniften jcheint das Sühneinftrument jelbft vorgelegen zu haben. Betreffend neun der ausgemiche: nen Schöffen wurde hierin beftimmt, fie und die Stadt follten fich gegenfeitig alles Gut zurüdgeben, das weggenommen wurbe, ‘e dis frich zu rouwe of zu brande queme'. Gerhard von Benafis und Jo— hann Gyr von Kovelshoven, Die am mei: ſten compromittierten Schöffen (vgl. die gegen fie erlaſſenen Urtheile im Eidbuch von 1372, Quellen I, 52. 53), blieben dauernd aus der Stadt verbannt. Zwar
doch blickt e8 deutlich aus allen auf fie be: züglichen Glaufeln hervor. Auch wurbe ihre Verbannung im Eidbuch von 1382 (Quellen I, 63) beftätigt. Wenn unter den Schöffen, die ſich ſpäter (Ennen, Geſch. II, 728) zu Nachachtung der Sühniebeftimmungen über das Schöffen- gericht verpflichteten, auch ein Gerhard von Benaſis erſcheint, ſo wird darunter wohl ein gleichnamiger Sohn des Ber. bannten (vgl. Ennen 743) zu verftehen
in 3, Bol. den Schluß des Sühnebriefs Sacomblet III, 698. 4. Genaueren Bericht mit gleichem Datum hat die Rec. A.
>,
—
5
B. 45
| In deim felven jare up den houltzvartdach!, do wart ter fep- ar. 13«, peler ind ber rentmeifter usgelaiffen, ve des criech8 vil gemaicht hatten. Be
In deim jelven jare in deim aufte, do wurden zivene Inden gehan- gen, Simon ind David, ind Simons wif de folde man levendich hain
5 begraven: doch umb beven willen des greven van Eleve lies man fi leven- dich, ind fi wart crijten gebain 2.
In den jaren uns heren 1378 in fent Bernhartz naicht, Do verbrant Aug. 20. der toirn zo grois ſente Mertin mit den cloden, ind dat unfelige vuir quam van beim Vilchmarte3.
0 In den jaren uns heren 13794, do jtarf der pais van Rome ind feifer Karl 30 Bra up fent Andries avent.
In den jaren uns beren 1380, do quam ter roimfche coninf Wen- ceslaus des 15. dages junitd, ind hei wart irlichen intfangen. ind ente Sun. 15. hulde de ftat ind hei der ftat wederum, fo man des pliet.
15 | In ben jaren uns beren 1381 in beim mainde november up fent r. 130. Lenartz dach, do quam feifer Karls doichter, des roimfchen coninfs fufter, Nov. 6. zo Collen ind ſchauwede de heilge dri conincge ind voir van danne in Engelant ind bleif da coninginne van Engelant ®.
In den jaren ung heren 1382 up ven fatersbach a8 man bat heilge mai 3.
2 bloit draget 30 Brugge, zo ber fiefter uren na mibdage, do wart Brugge gewonnen van den van Gint?. da bleven boit wale 7700 minfchen, ind ber here vlo uffer beim lande 8,
3—6. In deim felven jare — criften gevain? fehlt 2°. 5. Cleve' aus "ver marden’ vers beffert Bi. 6, gedain' fehlt 2*. 8. ‘mit den cloden? fehlt 2°. *unfelige? fehlt B*. 9 Vyſchmart dae grois fchate van quam B*. 11. 30 Wenhelcires (fo!) pris 22. Prage 2°. 14. wederumb [a8 man des pleit 3? B*) ind he braichte mit eine eynen carvennail 3? B3 B*, 30 Coelne B*. 15—18. "In den jaren — van Engelant? fehlt 2°. 16. quam des konyncks ſuſter 30 Coelne ind voir vort in B*. 17. "ind ſchauwede — coninege' fehlt B2. 20. broii ſtatt bloit' Bio. 21. 7200 B2. 80000 B?. me dan 800 3%. 22. vlo ſelver B*.
Holzfahrttag, Donnerstag nach zum Theil auf so. Chr. 2818, wo auch
Nov. 29.
Bfingften (ogl. Koelh. Ehron. 49h), fiel 1377 auf Mai 21. Der Tag ift —5 — vgl. das Protokoll Quellen V, 226.
2. Genauere Erzählung in Rec. A.
3. Ausführlicher mit übereinftim- mendem Datum Rec. A.
4. Gregor XI. ftarb März 28, Karl IV. Ron. 29, aber beide 1378.
5. Ausgaberegifter, Rubrik (1380) dominica Viti feria IV. post (Juni 20) bat am Rande die Notiz: Hic venit no- vus rex ad Coloniam. Der Kardinal ift Pileus de Prata, Erzbiichof von Ravenna. Vgl. Deutihe Neichstagsaften I, 272. Die Notizen bei Trithemius über Wen- zels Neife (vgl. ebend. u. 279) beruben
das faljche Fahr 13
6. Die ermäblüng der Pringeffin Anna mit 8. Richarb 11. fällt San. 138 Bauli, Geſch. v. Engl. IV, 539.
1. Samstag 1382 Mai 3 wurde Brügge von den Gentern unter Philipp von Artevelde nach einem Gefecht am Be- verhout eingenommen (Xeo, Zwölf Bücher nieberl. Geh. I, 318). Daß die Ein- wohner von Brügge an dieſem Tage eine Procelfion hielten, erzählt auch Froifjart ll, chap. 154 (Buchon, Collect. des chro- niques nation. Franc. XVIII, 191).
8. Ludwig von Marle, Graf von Flandern.
BI. 148,
Nov. 25.
46 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
In deim jelven jare do wart bat introdikt relariert van bufchof Tre- verich, bat geftanden had 8 jair, van beim munſter zo Duite, dat ve van Collen afgebrochen hätten. darumb enfanf man niet in den 8 jaren!.
In den jaren ung heren 1383, do warn bufchof Freverich ind der lantfreve dat huis zo ver Diden? ind wart zobrochen?. inp darumb wart der greve van Cleve! ind ver || greve van der Marken des bufchofs viant van Collen, da grois ſchade van quam.
In den jaren uns heren 1386, do wois aljo vil wine, dat man ein voder wins galt umb vier gulvend ind ein voderich vas umb 3 gulven. ind fo wer fin eigen vas braichte ind 1 gulden, beim volte man fin va®.
In den jaren uns heren 13876, do was der conink van Franfrich ind dei Britoin? in deim lande van Guilge ind woisven dat. ind fi wolden vort in dat Gelrelant, doch endorſten fi, ind it wart gefoint.
In den jaren uns heren 1388 up jent Kathrinen dach, do was der Rin alſo cleine, dat de pert be jchif midden in deme Rine up tredven, bat in mans gevenfen nie engejchach, und de puße waren verpruget, dat man rinwaffer veil hatte up den gaffen.
2. Duytz darıımb dat de van Coelne dat afgebrochen hatten a8 vurß i8, darumb gelacht was 2°. 5. huis' fehlt Be. 6. Goelne' ftatt Cleve' B*., ‘ind der gr. v. d. M.' fehlt B*. 9. gulven, ind wer fin eigen vas hatte, dem gaff man ein voder wyns umb eynen gulven 2°. qulven ind wer fin eygen habe de guff ennen gulven, deme vult manne fin vas umb den gulden B*.
11. In den jaren — wart gefoint? fehlt 2°.
dv. Eon. v. F. myt vil volez B*.
doin ind id 2°. 15. ‘de pert’ fehlt B*.
1. Das Interdiet wurde 1382 Dec. 24 aufgehoben. Weber Dauer und Ber- anlafjung desſelben |. Note zum Neuen Buch ©. 282.
2. Die Eroberung des Schloffes Dyd bei Neuß fällt gemäß Nec. C 1383 Juli 12, jedenfalls zwiſchen Mai 1 und Juli 15, vgl. Die Urff. bei Lacomblet III, 766. 767 Quellen V, 402) und die Münfter- eifler Chron. Annalen XV, 197, wo “ent Johans dag’ wohl Joh, ante portam La- tinam (Mai 6) bebeutet.
3. Abgebrochen wurde nur die ‘oberfte Burg’, während die Vorburg' an Ger: bard Herrn zur Dyck zurüdigegeben wurbe (Racomblet 767). Intereſſante Einzelhei- ten der Belagerung bei Laurent, Achener Stadtrechnungen aus dem 14. Ih. S. 53.
4. Weber die Einmifchung des Grafen von Cleve vgl. Ennen, Geſch. II, 746.
5. Aud die Limb. Chron. a. a. O. 482 erzählt, 1387 habe man ein uber guten Tiſchwein für vier Gulden und jo-
12. “ind woisven dat’ fehlt 2°.
Brandrich mit vyl volkes 3%. de prytanien i. 13. indorften ſy is nyel
17. up allen gaflen des men nye me engefach. 2°.
gar noch bedeutend billiger faufen können.
6. Der Feldzug Karls VI. von Frank⸗ reich gegen Jülich - Geldern fällt erft in das Jahr 1388; fo die Münftereifl. Chr. (Annalen XV, 196), von franzöf. Duel- len Chron. du religieux de St. Denis (ed. Bellaguet in Collect. de docum. ind. sur l’hist. de France l, 532) und Froiffart (ed. Buchon a. a. O. XXI, 424) III, chap. 122 — 124. Die Limb. Chron. a. a. D. 486 hat irrig 1389, des⸗ gleichen eine Heine Achener Chronik (An- nalen XVII, 4). Vgl. Nijhoff, Gedenk- waardigheden uit de geschiedenis van Gelderland III, p. LXVII ff. und bie Urt. bei Lacomblet III, 821. 823.
7. &o hießen bie in ben englifch- franzöfifchen Kriegen entflandenen Söld⸗ nerbaufen, meiftens Bretonen. Bielfad) werben fie aud) irrig Engländer genannt; vgl. Städtechron. VIII, 486 Note 2 u. IX, 815.
=
[7
3
B. 47
| In den jaren ung heren 1389 des nieften dages na fent Grego- Bl. 110. rius dage, do wart de grebinne van beim Berge! begangen. der fun Marzts. wart der irfte berzoge van beim Berge gemaicht van beim roimſchen coninf. ind 30 disme begenfniffe was manich grois here beive geiftlich
s ind wereclich.
In deim felven jare in deim aufte, do verbrant ver Vifchmart ind de Lintgafle ind Buttermart ind de cappelle up der Saltzgaſſen.
In den jaren uns heren 1390 des 6. dages in beim merke, bo reit März 6. grevde Diethart van Sagenellenbogen? vur te ftat van Collen wale mit
10 dufent perben inte wainde de ftat fchebigen, ind ſchedigde eme felver an
finen perden. doch verbrante hei Rile. In ten jaren uns beren 1393 up ter eilf duſent mate avent, Do Ort. 20. reden de overften ind de junge heren van Collen vur de Did || ind in dat Br. 15«. lant ind namen einen grofen rouf, ind waren de ganze naicht da. des 15 morgens, do fi weder heim ſolden zehen, do volgeve in des vaitz broder mit vil vulks ind zoich fi neder ind vienf ji3. ind ir ein deils vluwen: de wurden ber ftat verwiſt, doch quamen fi weder in ve ftat.
1. Gereonis B?. 2. wart der greve van dem Berge gevanegen. der fun Bä. begraven ind ere fon was der eyrſt hertzoge van ben Berghe, ind ver roeymſche koninck machde in Bo eyme hertzoge vurß id. go desme B*. 5. werentlichen ind vyl guder [Iude 22) burger ind burgerfchen van Collen B? B*. werenclich, buffchoff, apt, prelaten und och mannich Tangherre ze dem Alden⸗ berge und vyl guber vrauwen und och) vyl burger van Colne 23. 6. in veim aufte' jehlt 2*. 11. Ryle algo maill 3. 12. Das nun folgende fehlt in 3°, mo fich aber dafür nachſtehende Notiz findet, mit der von fpäterer Hund beigefügten Ueberfchrift: Von dem Beleg von Nueſs. In den pair und beren 1475 do lach hertzogh Karll von Burgonyen von (f. vor) Nuyſſe eyn gang yair land myn drij wochen 30 weverwillen alle duytſchen heren und furften. va blehff manch mentfch uff beyden fjtten doyt, herren, greven, ritter, Enechte, edel und unedill und ges meyns volcks vyel, und he hatte eyne brucke van vaſſen gemacht uber eyn deyl des Rijns bys up dat werdt. in der tzijt quam do keyſer Frederich van Oiſterrich myt dem gantzen roymſchen rijche gen Coelne und zo Nuyſſe in dat velt myt groiſſer gewalt und herlicheyt, und damit he ruymich wart und Nuyſſe bleiff ungewonnen van yme und den ſijnen. und darna gaff ver hertzogh van Bur- gonien fijne voichter des feyfers fone: der wart do herre in Burgonien und leyt vyl ungemachs und vede, want der alde erflagen wart vor Nanfs in dem anderen yare nae Nuyſſer frijge und jemerlich vonden wart, nat und bloys usgeßogen, dat bilche was, want he vyel veffd und uns barmıhergicheit beganghen hatte gheen got, dye hilge Firche und manch geiftlich vroem mentiche, ver hey keyns enſchonde sc.’ 13. *inb in dat Iant? fehlt B*. 14. nacht alda ind bed mor- gene tzoigen ſy wederumb van vanne. doe volgede ZB. 16. volcz ind ervolgeden fy ind tzouch B*. “fi. ind’ fehlt 2°.
1. Nach dem Memorienbucd des Ma: rienftifts zu Düffeldorf (Lacomblet Archiv
Urf. II, 743. 2. Zwiftigfeiten ber Stadt mit Graf
111, 127) ftarb Margaretha, Gräftn von Berg und Ravensberg, 1384 März 19, währen Die Ann. Agr. den 17. März (ipso die Gertrudis) nennen. Pie Erhe- dung ihres Sohnes Wilhelm zur herzog⸗ lichen Würde erfolgte zu Achen 1380 Mai 24 durch K. Wenzel.
Lacomblet -
Diether von Katenrelenbogen ‘van Mas nys wegen von Kolne dez juden wonende zu Wormeſſe' wurden 1386 Juni 20 Quellen V, 517) geſchlichtet. Doch kennt Ennen Geſch. II, 748 auch eine Sühne von 1392.
3. Nach der Limb. Chr. 496 nahm
48 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
Jan. 11. In den jaren uns heren 1396 des dinstages na 13 daghe!, Do mas ein uplonf zo Collen under den heren, alſo dat ve gemeine bi eine partie quam. ind eine partie vienk be antere heren ind flogen her Heinrich vanme Stave dat houft ae ind vierdelden in ind fatten in an vier ende der Stat, int de andere wurden gelaicht in ein ewich gevenfniffe.
Jun. 18. In deim ſelven jare des fonbages zo naicht wur ſent Johans dage?, do waren be heren zo Airsberch up geivaippent. bes wart de gemein ge: war ind zogen darvur inde wonnen dat huis ind viencgen de heren mit einander ind laichten fi in de turne.
|| In veim ſelven jare wurden fi verwift ber ftat, ein deils 4 jar ind etlichen 6 jair ind ein deils 10 jair?. ind a8 ir jar umb fint, fo wat
or
BI. 15b,
man fi doin heift, dat folen fi doin.
Mair.
In den jaren uns heren 1397 tufchen paifchen int pinzften ‘, bo wart ter herzoge van beim Berge gevangen vur Cleve mit ven bejten ritteren ind fntechten de in al deine lande waren.
In den jaren ung heren 1398, do was ber coninf Wenceslaus zo
Gollen.
In deim felven jare do wart ber Hilger van der Steffen fin houft afgeſlagen, ver vil wonders hab bedrevens.
In deim ſelven jare des ſevende dages in deim meie, do wurden ir 20
2. under den heren' fehlt 2°. alſo dat de gemeynne by eyn partie veinck de andere heren ind 22.
gemeyne de eyne parthie veyngen. de ander heren flogen B. 8. "mit einander’ fehlt 2°.
14. ind a8 de jair umb waren, fo ſonlden fy doin dat man ſy 16. *In ren jaren — Wenceslaus 30 Collen' fehlt B?, ebenfo B* wo aber
6. fundages eyne nacht vur B*. in eyn iware gefendenifs B. dein heyich 2°.
4. "ind fatten in? fehlt 21 2°. 9. Tachten ſy onden in den thurn
dafür fteht : ‘In dem felven jaere wart de wyntmieele up deme Nummart gemacht ind dairnae
up der Bulreporge? (1. Ulreportze).
der Bogt von Eöln in einer 1393 wegen der Schöffenftreitigfeiten (vgl. Neues Bud S. 293) unternorhmenen Fehde 60 Eölner gefangen. Rec. C zu 1392 nennt den Vogt Rutger und feinen Bruder Gerhard von Pulheim.
1. Das richtige Datum wäre “des dinstages vur’, 4. Ian. Bgl. Neues Buch S. 300.
*— agree den Tag vgl. Neues Bud)
4 Bat. Ennen, Geſch. 11, 809.
4. Der Tag ber Schlacht bei Cleve ift nach übereinftimmenden Angaben (ent- jcheidend die Urkunde bei Lacomblet, Ur- fundenb. 111, 915) 1397 Juni 7. Aus-
20. 8 ftatt *fevenve’ B*.
führliche Berichte bei Schüren, Chron. von Sleve und Mark (Ausg. von Troß) S. 150 und in der Limb. Chron. 505, welche die Zahl der Tobten auf 400, die ber Gefangenen auf 1000 angibt. Gegen den letztgenannten Bericht eines Zeitge- neſſen muß die Anficht Lacomblet's (Ar- chiv IV, 116, vgl. 137), das bergijche Heer ſei faſt ohne Kampf gefangen wor: ben, zurüdtreten. Vgl. auch Rec. C.
5. Wahrſcheinlich gegen Ende Januar, vgl. Ennen, Geſch. III, 93. Die Limb. Chr. fett die Ereiguiß &. 500 ein halbes Jahr nach der Hinrichtung Heinrichs won Stave, verwechjelt e8 aljo offenbar mit der Revolution vom Juni 1396.
B. 49
zwen! ir houft afgehauwen, be de gode ſtat van Collen || in crut wolden Bi. 16-. brengen, mit namen her Herman van Goch, der vur ziven des buſchofs fegeler van Eollen was, ind Goswinus fin fwager. In deim felven jare up fent Matheus naicht, do zoich de gemeine Sept.21. s van Collen ind de zolvenere vur Wedenau ind verbranten it alle mit einander ?.
Bel. D. *) In den jaren ung heren 1400, des ſaterstachs na fent Servais bach, do waren de geifjelbroever zo Wier vur Coelne ind dorſten neit in Coelne fomen, want id in verboeden was.
0 In den jaren uns beren 1401, doe wart herzoge Rupertus van Hei⸗ eb.
velbergb zo eime konink geforen int wart 30 Coelne gecroent in dem doem van den furfurften.
In den jaren uns heren 1402 in dem meie, doe was groiffe bruloff es. binnen Coelne, mit namen des koninks dochter van Engelant ind konink 15 Ropertz fon van Heibelberch. An den jaren uns heren 1403, doe veinf greve Alloff van Ravens- cs.
berch herzoge Wilhem van den Berghe, finen vader, ind had in gefanghen jo der Nuwerburch.
In den jaren uns heren 1404 up des hilghen cruce nacht verbrant Sepi.14. 20 der fal 3 ind de Hachtporg, ind gefchach greis fchate, in dem herft.
1. Eoelne in groiflen ſchaden ind krut woulde (1. woulden) brenghen off fy gekont hedten ind gemocht 2*. 2. "der vur — Sollen mas’ fehlt 3°. 4. Boegen te burger ind ger meyn der fat van Coelne vur 2*. 5. Wevernau +. Weden«auwe ind wonnen dat huys ind branten id aff. in dem felve jare vede buffchoff Breterich van Sarworden Gemenych aff brechen B*®. 6. In 3? B* folgt noch: “In den jaren uns heren 1399, do wart Molen— heym verbrant, des in mynſche gedencken ney [ouch nye me BF) ingeſchach'. Sodann in B?: "In ven jaren do wonnen de gemeyne ind ve beiten worden heren bleven (fo!) ind hant vyl ſchaden bezalt ind hant eyne(l. eynen) groyſſen torn gemacht, der koſt wale 50000 guiven. (Abfag.) In den füren uns beren 1407, doe vurdreven die Lutgner Johan van Beyeren in foren den van Parwys. ind Iohan van Beyeren lach 30 Tricht und vie Lutger ftriven nıyt Johan van Beyeren ind mit finer hulpe, alfo dat der voit bleyff' ... Satz fcheint unvollendet. Bezieht fich auf die Schlacht bei Othée 1408 Sept. 23. Val. Tortf. ver Nee 2. 10. Huperius. 17. fine.
*) Das Folgende ift Fortfegung in
wille van Benafijs’ der Stadt Fehde an Bi
(Fehdereg. BL. 302). Ein Bote der Stadt
1. Ausführliche Darftelung der Um: triebe und bes traurigen Endes bes Her: mann von Goch und ſeines Schwagers Goewin von Kemnate bei Ennen 11,
of.
1 1396 in erast. b. Nycolai (Dec. 7) jagt Gerart van Wedenauwe varı ſynen weigen ind ſyns vaders ind umb Gerartz
Städtechroniken. XIII.
wurde nach der Burg (jetzt Wedau bei Geilenkirchen) geſchleppt EEnnen III, 78). Auf die Zerſtörung des Schloſſes bezogen ſich wohl die Entihädigungsforberungen, die 30 Jahre fpäter Reinard von Wedau an die Stadt ftellte.e Er wurde Januar 1130 abgewieſen (Copienb. XII, 48).
3. Das erzbiſchöfliche Schloß in Cöln.
4
Sept.16.
Oct. 5.
Det. 10.
Dct. 8.
Bl. 246.
Det. 11.
BI. 258, Dct. 13.
60 V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
Item up fent Yanıbert avent vo heilt man morgenjpraich: fo we ter houfinan einen gefangen bed ver wiecken binnen Coelnen hed doin legen, der ſould 400 gulden haven. do de morgenfpraich gefchtet was, do ſach man gein pur me in der tat upgain 2c.
Item zo der felver zit wart her Johan Quentin zo Margreden ! in; ver firchen gefangen in ver metten mitten vichterboven ind mit ben jtoedler, ind her Incob Summeren? up fime bebte. ind des neiftes dages na fent Franciscus tage, up einen muindagh, wart ve fentencie over fi gewiſt in ben ſale. item bes faterstages, up fent Ihereoins dach, Do futte man fi beid up de leider wail eine halve ure lanf tufchen 11 ind 12 20. mw
Item tufchen 11 ind 12 uren vorte man fi 30 dem Broele?.
Item 2 dage vur ſent Gereoins dach doe zoegen de fchugen ind ander flechte gejellen wail 250 uis Coelne in dat berfche lant up ber Sulgen* wail 4 milen wegs all umb ind || vergabderven einen groifjen vouf. do fi ewech ſoulden treden, do quamen ve Berjchen, wail ... go⸗ 15 ber reifiger ain de woisgenger, ind meinten fi wolven fi in dem Tante behalven, ind reifen up fi “ir pefferleder, iv moift het bliven!’ mer got gaf ven van Eoelne gelud dat ir nie gein da inbleif, mer fi veingen go- derhande lude ind rittersgenoefen 5 ind 2 boit, ind erfchuffen in vil pert. ind ere was eindeil jo fere gewunt, bat fi dae moiſten bliven, ind gaven ꝛ in 8 dage, of fi levendich bleven, ind zivene brachten fi genungen mit dem rouf in de ftat zo dem Waffervas5: ver eine was van Lintzwilre ind ber ander van der Hurjt. ind daden alta ere harnis uis ind man bant fi, want fi waren fere gewont ꝛc.
tem des ſundages, des neiften dages na fent Gereoins Dach, do» waren der van Duig 25 in bat berfche lant gezeigen ind habten einen rouf vergadert: de ſſogen ver Berichen 8 doit ind heingen einen ind veingen 14 ind beheilten den vouf. ind ver Duiger bleven ouch eindeils boit ind wurden ouch fere gewunt ıc.
|| Item des dirden dages na fent Gereoins Dach, do waren de Coel⸗ 30 \chen wail mit 500 perben ind 300 voisgenger mit des buſchofs wimpel van Coelne gezogen zo Pafroebe ©, ind branten id af ind brachten einen rouf.
9. Iheronimus. 15. Nach wail' fcheint eine Zahl ausgefallen.
1. Stiftsfirche Maria ad gradus. . Sig, Zufluß der Agger, bie un
2. Beide hatten ſich an der Wahl des kerheib Siegburg in die Sieg einmünbet. Gegenbiigefs Wilhelm betheiligt. Bol. 5. Eine Herberge. Ennen III, 260. oben ©. 6. Paffrath bei Bergifch- Gladbach.
3. gt. Koelh. Chr. 292b,
B. 61
Item des godestages up ver hilger moir nacht, do quamen te foufs Ort. 14. lude mit eren offen ind foulten ve 30 Coelne driven. do quamen de van Bedbur bi Geien! ind woulven in de nemen. do quamen de van Leche⸗ nich ind de [van] Koninkstorp ind befchuten de offen ind veingen Heinrich
5 Dfien ind vil van Vevelfoven? int 8 ander reifiger ind 12 pert, ind ein bleif doit, ind ve offen quamen zo Coelne zc.
Item des ziweiden dages na ſent Mertins vage waren de voisgenger Nov. 13. uis Coelne gegangen 30 Wante 3 ind darumb lanx ind brachten vil fchaif, verfen ind foe. ind dat daden fi ducke, dat ib zo vil were zo fehriven ꝛc.
10 Item in ven jaren 1416 up fent Gecilien dach, do quam Eimondus Nov. 22. ver roimfche konink zo Aich mit groiſſem volf, ind der buſchof van Eoelne ind der rait van der ftat van || Eoelne mit eren burgeren ein veil up St. 25. ſent Katherinen dach 30 avent zogen zofamen 30 Aiche zo dem konink, umb Nov. 25. eine ſone 30 machen.
15 Item aldar quam ouch der herzoge van dem Berghe ind vil lang- heren ind lagen alda wail 3 wechen, ind ib wart dem foninf gegeven 5, ind up fent Joris dach darnae fould man id in dem confilio6 uisſprechen. gr. a3, ind binnen der vurß zit wurden de vurß ber Jacob van Zommeren ge: graven ind ber Johan Quintin ouch, wantter heren ein beils hedten fi
20 gerne uis gehadt”.
Item in der felver zit, up einen fridach vur ſent Thomas dage int» 146, gein den avent, do quam ver konink zo Coelne ind lach 30 Valfenftein® bistes dinxdages na fent Thomas vage, ind zoich do vort in dat lant Dee. 22. van Brabant ind wort fine nichte mit zo Yugenburch ind beſtade [fi] an
25 den herzogen 30 ....!0, ind zoich do vort zo Eonftans. item 30 der vurß
4. "van? fehlt. 24. ‘fl fehle. 25. Der Name ift nicht ausgefchrieben, es fteht bloß ‘pr.’ 9. Dec. 24 ift der König in Lüttich
2. Wevelinghoven. (Aſchbach 11, 472), 1417 San. 11 in
3. Wahn zwiſchen Deut und Sieg: Luremburg. Die Datierung einer angeb- burg ? lich zu Achen 1416 Dec. 19 ausgeftellten 4. Sigmund. Novo. 30 war er ur- Urkunde (eb.) ift durchaus unficher (vgl. kundlich in Achen, Aſchbach Il, 471. eb. 358, Note 19), und es ift fein Grund 5. Der Achener Schicd König Sig: vorhanden, an einem Beſuch Sigmunds
1. Dorf nordmweftlic von Cöln.
munds ift datiert 1416 Dec. 13. Eine Entſcheidung über Schleifung der von beiden Parteien angelegten Feſtungswerke wurde vorbehalten und fam 1117 Apr. 22 zu Stande. Yacomblet IV, 107. 109 Note.
6. Zu Eonftanz.
7. Bgl. Koelh. Chr. 2926.
8. Das Haus Falkenftein lag am Hof, neben dem Hof des Herzogs von Brabant. Vgl. Bd. I, 334.
in Cöln zu zweifeln, wie dies Aſchbach 174 thut. Nach der Fortſ. Königshofen's bei Mone, Quellenſamml. der bad. Yan- desgeſch. 1, 294 zieht er Dec. 17 in Cöln ein und reift Dec. 22 nad Achen zurüd. Vollkommen ficher geftellt wird der Bes ſuch Sigmunds in Coͤln durch fein Schrei- ben d. d. Eöln Dec. 22 bei Ianffen, Frankfurts Reichscorrefpondenz 1, 301. 10. Elijabetb, Tochter des Herzogs Johann von Görlitz, Erbin von Rurem-
BI. 268,
1417 Sun. 7.
Sun. 29.
Jun. 22.
Aug. 15. Bl. 26b.
62
V. &ölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts.
zit jchenkve de ftat van Coelne dem konink me dan 12000 gulven, ind be jtat ſchenkden eme ve, up bat de bolwerke zo Moelheim ind up anderen
enten afquemen.
Item up de jelve zit wart des koninks wimpel 30 Moelheim bracht,
ind ber rait ind ber || greve van Sarwerden vort id aldar, ind dat fteinte
—
alda alſo lange, bis de ſage ind uisſpruch uisgeſprochen was vur men— chem lantzheren. in dem bramaint! des ſevenden dages, up einen main- bach na ſent Yucianus? dach, do wart dat bolmerf 30 Moelheim afge- brochen. dat fofte de ftat van Coelne grois goit, want da waren alldage 500 man 30 werk, ind dat werde bis jent Johans avent. item Do dat ge: 10 ſchiet [mas], do beftoint men Duitz afzobrechen ꝛc.
Item in den felven mainde brach man Rile3, Monheim, alle ve bol-
werf de gemacht waren in ber veben.
Item in der jelver zit hoif man grois gelt up in der ſtat van Coelne, want iecklich man moiſt geven 1 rinfe gulven, der fo vil hadte. 1; want we id neit geven inweulve, der moift mit fime eid behalden, dat bei id neit inhedte. ber dat dede, ver mocht quit gain.
stem in der felver zit, 2 vage vur fent Johans vage, do brant iv da binder dem cloifter. dat geſchach van einre kertzen.
‚tem barna, up unfer liever fraumwen bach cruitwionge“, do zoich 20 der herzoge van dem Berghe mit groiſſem volf ind woulde finen || fon in bat lant van Bare voren. in der ſelver zit was grois creich ind jamer in
dem lande van Frankrich.
Item in der felver zit, in ben mainde bevoereng, wart deme herzo- gen van Hollant vergheven 5. darumb dede der herzoge van Borgonien 3
menichen man bangen ind doeden.
11. was' fehlt. 16. in woulden. 23
burg, vermählte ſich 1400 mit Herzog
Anton von Brabant, 1417 mit Johann, reſigniertem Biſchof von Lüttich, Herzog von Baiern und Graf von Holland. Cohn, Stammtafeln 43. 1. Juni 1417. Bgl. Ree. D. 2. Der nächſte Lucianustag iſt Mai
3. Noch 1418 Sept. 27 erhielt die Stadt mit Zuſtimmung des Herzogs von Berg vou den Eigenthilmern Erlaubniß, ein ſteinernes Haus zu Riehl “up yre coft' abqubrechen. Großes Privil. : Buch BI. 176.
4. Ganz dasjelbe Datum hat Rec. D
zu 1417. Es ift aljo unthunlich, mit La⸗
» frandich.
comblet (Archiv IV, 321) Die Richtigkeit der zum Theil aus D entnommenen An: gaben der Koelh. Chr. 2926 zu bezwei— feln. Nach dem Tode Herzog Eduard von Bar erhob Herzog Adolf von Berg Namens feiner Gemahlin und feines Sohnes Anſprüche auf die Markgrafichait Pontamoufjon, die ihm aud König Sig: mund als erledigtes Reichslehen zuſprach. Lacomblet, Urfundenb. IV, 115.
5. Herzog Wilhelm, Bater der Jaco⸗ bäa von Baiern, ftarb 1417 Mai 30. Bon einer Vergiftung ift mir nichts be- lannt Vgl. Löher, Jacobäa von Baiern
B. 63
Item in ber felver zit up ſent Lambrechtz tach, up einen frivach, Sert.ı7. quam der herzoge van dem Berghe weder heim ind was des felven vurß avents weder 30 Moelheim, ind bad in dem lande van Bare groifjen ſchaden gehat: want finre lude bleven dae me dan 400 doit van groifjen
5 hunger, want in kunde in dem lande gein broit werben !.
Item darna up fent Merting nacht?, do quamen de viande an de Nov. 11. jtat van Eoelne ind hedten de wine gerne mit gehat, doch ingeinf id allet neit na eren willen. doch gefchach eve wille me dan ib goit was: want fi baden groifjen ſchaden an den moelen, ind zwa moelen waren vol korns,
‚ toind hadten fi bracht bis an Frankenthurn ind Funden der neit vorder brengen: do verbranten fi de moellen ind brachten ouch 2 ſchif an den thurn. Doch voirten fi || der ſchif ein mit den winen mit fich, dae waren Bi. 27=. 24 ſtuck wins inne, de waren der beren van fent Margreden. ind bit geverbe gejchach van her Evertz wegen van Limburch? ind Keſſels van
15 Norbach ind eren helperen. |
Item hed man de vurß vro uis gelaiffen gehabt, fo hedten fi allet wail behalden gehat bi der ftat. do bevoren ein deif na. |
Doe de viant des gewar wurden, do boirten fi de wine an be Dirbenbach * under dat over ind de van Coelne hadten te wine gewon—
2» nen: mer ji hadten bat fehif in den gront gebort, dat irre bat volf neit van danne mocht brengen. doe quamen her Everk ind de berfche menne under ein, we wail id heifch bat fi frunt der fiat van Coelne weren, ind wurpen ind jchuffen fich fo fere, dat ver van Coelne ein veil fterven moifien. ind up fent Mertins dach zo avent, do ſant de ftat eve frunt Nov. 11.
em deils nid Coelne, eren anderen burgeren 30 bulpen: bat was allet umb neit, want de fehermußonge was gefchiet. Do zogen fi wederumb heim ind moiften de wine nochtan da laiffen, ind quamen den anderen dach 30 avent 30 Eoelne, ind liejfen de wine alda. int dat gefchach || ouch Bi. zır. van des herzogen luden einbeilg 5 2c.
7. Das Wort lautete erſt wyſſe', aus dem dann von derfelben Hand wyne' gemacht if. 17. Der ganze Abfag ift unverftändlich und jiheint corrumpiert. Etwa: *bo vor in ein fhif na’?
ihm, e8 jeien ihr um feinetwillen Fehde:
1. Bgl. Rec. D.
2. Vgl. die beftätigenden Berichte der Rec. D und der Koelh. Chr. 292b. Am 15. Nov. berichtet die Stadt über Diefe Gewaltthat an den Erzbifchof. Copienb. VI, 1076,
3. Das ſagt auch Koelh. Chr. 2926. Am 13. Nov. beſchwert ſich die Stadt bei
briefe zugegaugen. Copienb. VI, 105b. 4. Urdenbady am rechten Rheinufer, oberhalb Düfjeldorf. 5. Am 14. Nov. verlangt Die Stadt vom Herzog von Berg wegen dieſer Bor: gänge Genugthuung. Copienb. VI, 106b,
Nov.it.
Dee. 25.
64 V. Cölner Jahrbücher bes 14. und 15. Jahrhunderte.
Item up den jelven dach heilt man morgefpraich, dat man vil viande warden were, all umb ber Everg willen !.
Item up den felven jent Mertins dach wart ein heuft ver heilger firchen geforen 30 Conſtans, genant Mertin ?.
Item in ver zit gefchach grois wonter an deſem lande, dat iv neit 5
30 fchriven inwas.
Item in den [jaren] uns heren 1400 ind 203 wart ber junfer van Erfel ? jhemerlich erflagen zo Goreiden van ven Hollenderen zc.
Item up dat felve jaer was grois orloch in dem lande van Frank: rich ind in Engelant grois mort, jamer und dure zit, dat man umb eine 10 krone come fo vil broig galt dat 2 man zo einre mailzit wail geſſen
hebten.
tem in dem felven jaer was in allen llanden) groiffe fterfte 5. ‚Item in dem felven jaer veink de ftat van Broiffel ven heren van Heinsbergh ind finen fon ind [den] van Morſe ind ven Scheiffert van ı5
Wickrode ind vil andere ritterfchaf ®.
Item in den jaren und heren 1421, do hoif fich eine groifje ſterfde 30 Eoelne, ind dat meifte veil van jungen luden ind finder, ind allet 31. 258. || van droeſen ind blaveren, ind wenich helpen tarzo was dan dem got helpen woulde. ind bo flarf menich 1000 minfchen, ind de fterfve werte 20 bis kirsnacht. ind vur ver groffer blagen droich man dat hilge ſaera— ment in all firchen zo Coelne ind gebeit all minſchen, fich 30 bereiven mit vaſten ind beven ind penitencie zo doin ind dat hilghe jacrament zo int- fangen. item man geboit, do man dat hilge facrament droich, mallich wullen ind barvois zo gain mit even birnenden ferken ind got bidten fich 25
30 erbarmen ind de plaege afliefs ꝛc.
2. weren. 15, fyne.
7. *jaren’ fehlt. den’ fehlt. de' ftatt ‘ven’.
I. Das Fehderegiſter BI. 126b ent-
hält zum 11. Nov. Dugende von Abja-
gen propter dominum Everhardum de Lyımburg.
2. Martin V.
3. Rec. D hat das richtige Jahr 1417. Gleich nach Ausbruch des Krieges zwi: ichen Sohann von Baiern, dem Ermähl- ten von Lüttich, und feiner Nichte Sacobäa nahnı Johann von Egmond Gorfum durch nächtlichen Ueberfall 1417 Nov. 21. Schon Dec. 1 wurde Die Stadt von Ja- cobäa wiebergewonnen. Löher, Jacobäa von Baicru 1, 338.
4. Wilhelm von Arkel, der Führer
8. hollen dyeren.
13. landen’ fehlt. 14. de heren.
der Kabeljaus’schen Partei. Löher 346.
5. Vgl. Rec. D zu 1420 und Zul. zu Iacob von Soeft a. a. DO. 215.
6. Die Feſtnehmung der deutjchen Söldner des Herzogs Johann von Bra- bant durch die Brüffeler füllt auf den 29. Januar 1421. Bgl. die ausführliche Schilderung bei Löher, Jacobäa 11, 53 ff. Berbächtig ift der Name “Scheiffert van Wickrode', da der Bornanıe Scheifart bei den Merode (vgl. Lacomblet, Urfb. IV, 827) erblich war. Löher 76 nennt unter den brabantiſchen Sölduern einen Herrn von Widrode und einen von Merote.
B. 65
Item in dem felven jaer, zo jent Meertis of umb ve zit!, do was Ne. 11. grois jhamer ind liven in dem land van Dorbrecht van waſſersvloeden. bo verdrunken vil ftebe, dorper ind kirſpel, ind wurden wail 700 minfchen uisgehulpen ind up dem waſſer gefangen, ind id verbrunfen ind verdor⸗
s ven wail me dan 100000 minſchen.
Item dae man dat jalg zo machen plach, dat verbarf alzomail, ind darumb wart dat ſals alſo dure dat ein hoit falg galt me dan 22 marf ind ein veirbel 10 8, dat in minfchen gedenken nie ingefchach.
Item in den jaren und heren 1424 in dem || auguft, do hadte her- Bl. 280.
10 zoge Johan [van] Beieren einen ritter bi eme. ver veit zo Utrich? ind quam in eine herbrige ind boirt alda fing hberen gewagen, we man eme vergeven ſoulde. do fprach hei wavan fait ir of wat hait ir under hen⸗ den?’ to woirben fi erveirt ind fpraichen neit'. bo fprach hei “ch hain id wail gehoirt, ich wil uch darzo helpen'. do vrageden ft, of hei nirgen
15 in plege 30 riden? do fprach hei “nein, id inwere dan fach, of hei in Selant of in Hollant inrede'. do geloifven fi eme ein jtat, heifch Schoin- boven, bat hei dae ein here fin foulve, ind gaven eme 800 gulden varzo, dat hei fime heren vergheven ſoulde, ind gaven eme fnin, ind of dat neit ingewurde, fo foulve hei weder komen ind hoelen ftarker fenin binuen 8
20 dagen, ind dan woulden fi eme fin gelt dat eme geloift was half geven. do quam her Johan van Vlit in des greven Hagen mit dem fenin ind